Sonntag, 19. Dezember 2010

Positiv ... oder was?!



Man wirft mir ja gerne vor, ich würde hier größtenteils nur negatives schreiben. OK, dann versuch ich's mal positiv.

Vor einigen Wochen trafen sich die Mädels aus unserem Freundeskreis zu einem gemütlichen Abend, um neueste Neuigkeiten auszutauschen. Schwerpunkt dabei war die Geburt von Jimenas kleinem Töchterchen. Jimena erzählte wie sie im Midwestern Regional Hospital in Limerick 46 Stunden auf einem Stuhl gesessen hat, nachdem ihre Fruchtblase geplatzt war. Es war kein Bett frei. Die Ärzte und Krankenschwestern hatten alle viel zu tun und keine Zeit. Nur der heftigen Reaktion von Jimenas Mutter (die aus Argentinien kommt und kein Wort englisch kann) ist es zu verdanken, dass Jimena ihr Kind nicht im Wartezimmer zur Welt brachte: sie packte eine Krankenschwester am Kittel und machte einen riesen Aufstand! Daraufhin war auf einmal sofort ein Bett frei! Nach 46 Stunden wohlgemerkt. Positiv: das Baby kam gesund und ohne Probleme auf die Welt.

Maria arbeitet in einem Center für Traveller. Sie kennt so gut wie jede Traveller Familie in Ennis. Das sind Leute, die mehr oder weniger am Rande der Gesellschaft leben, weil keiner was mit ihnen zu tun haben will. Sie erzählte von einem Ehepaar, das eines Abends zum Essen ausgehen wollte. Doch leider bekamen sie nirgendwo einen Platz im Restaurant. Nicht weil es überall voll war, sondern weil man sie einfach nicht bedienen wollte! Es blieb ihnen nichts anderes übrig als beschämt wieder nach hause zu gehen. Positiv: sie leben noch und sind nicht verhungert.

Natalia erzählte von dem kaputten Wasserhahn in der Küche iheres Appartements. Schon vor Wochen sagte sie der Hausverwaltung bescheid. Die schickten dann irgendwann statt einen Klemptner einen Versicherungsfritzen, der den Schaden erstmal begutachten sollte. Dieser wusste jedoch überhaupt nicht was er da begutachten sollte, da er überhaupt nicht dafür zuständig ist. Der Wasserhahn ist immer noch kaputt und die Heizung funktioniert auch nicht mehr so richtig. Positiv: es ist noch nichts eingefroren und schließlich kann Natalia froh sein, sie hat immerhin ein Dach über dem Kopf.

Ella erzählte von ihrer work-experience in der creche. Der städtische Kindergarten wurde vor zwei Jahren gebaut. Die Kinder bekommen größtenteils Süßbapp zu essen. Natürlich bringen sie auch von zuhause aus was mit. Ein Junge z.B. hatte eine ganze Packung weißes Toastbrot dabei. Es gibt keinen Sandkasten. Dafür spielen die Kleinen im Schlamm. Positiv: die arbeitslosen Eltern können von Glück reden, dass sie sich einen Kindergartenplatz leisten können. Schließlich wird das Ganze immer noch vom Staat finanziert. Dafür können sie sich in aller Ruhe den ganzen Tag zuhause mit computer-games beschäftigen, shoppen gehen oder neue Kinderchen zeugen.

Bei mir ist auch alles positiv. Das Weihnachtsgeschäft läuft gut. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt spiele ich munter meine Songs. Bin froh, dass es nicht stürmt und regnet. Ich hatte bisher noch keine Erkältung und bis auf meine Rückenprobleme gehts mir ziemlich gut. Abends im Bett habe ich zwar immer noch Palpitationen, doch versuche ich diese einfach zu ignorieren und schlafe dann auch meistens so nach ein, zwei Stunden ein.

Habe es sogar geschafft meinen faulen Hintern mal wieder ins Studio zu bewegen, um ein paar Instrumentalnummern aufzunehmen. Dabei habe ich festgestellt, dass es viel besser ist wenn man die Geräte direkt um sich herum anordnet. Früher musste ich jedesmal aufstehen um den Laptop zu bedienen. Jetzt steht er direkt neben mir. Es macht einfach Spaß mit gutem Equipment zu arbeiten. Wen's interessiert: Stereo Röhren-Mikrofon-Preamp "DTC" von Mindprint, Rode Classic II Röhrenmikro, verschiedene Neumanns. Das alles geht über das RME 800 Audio Interface in den Laptop. Aufgenommen wird noch mit dem alten Cubase 32.

Bevor ich jedoch in's Studio gehe muss ich jedesmal vorheizen. Der Wintergarten macht seinem Namen sonst alle Ehre!

Es ist also alles durchaus positiv. Es gibt überhaupt keinen Grund zum jammern. Ich bin guter Dinge und fühle mich sauwohl. So soll es auch bleiben!

2 Kommentare:

  1. Hallo Ihr, bei uns liegen 50cm Schnee (wir sind im Flachland) wir kennen Schnee eigentlich nur aus Bücher. Wir haben 9 Grand minus. Salz ist AUS, im Dezember!? Holz wird keins mehr geliefert Schneeschippen sind ausverkauft und es ist kein Schneeende in Sicht. Trotz all dem nur noch 4 Tage und eine Nacht. Wir wünschen euch ein ganz tolles Weihnachtsfest, ganz viel Ruhe Spass und Punsch. Liebe Grüße aus Neustadt, die Webers:-)

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  2. Hallo Franzi! Das klingt wie weiße Weihnacht ;o) Wir wünschen euch auch frohe Weihnachten und 'nen guten Rutsch! Gruß aus dem Irrenland

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