Duo Denum
Einer der wichtigsten Musiker mit dem ich zu sammen gespielt habe war (und ist auch heute noch) Manuel Koglin alias Don P.
Ich kann mich noch erinnern wie wir uns kennelernten. Zwei Freundinen (Suse & Babsi) nahmen mich mit in seine WG, wo eine akustik Session im Wohnzimmer stattfand. Auf dem Weg dorthin erzählten sie, was für ein abgefahrener Typ er wäre. Manuel packte dann auch gleich die Klampfe aus und legte los. Ich hatte meine Gitarre ebenfalls dabei und versuchte so gut es ging mit zu halten ... was mir jedoch kläglich misslang! Manuel hatte nämlich damals bereits das drauf, wofür ich noch einige Jahre brauchen würde. Während er also auf dem Sofa tierisch abgroovte, saß ich nur ziemlich ratlos daneben. In den Pausen versuchte ich mit meinen Istrumentalnummern zu imponieren. Auch das gelang mir nicht! Manuel sagte lediglich: "Bei einem Abendessen würde ich dich als Hintegrundmusiker engagieren."
Er wurde mir zusehends unsympathisch!
Während er also wie ein junger Gott weiterspielte und die Mädels ihn anhimmelten, wollte ich nur noch nach Hause.
Das war meine erste Begegnung mit Manuel.
Jahre später, als ich mit Treibhaus spielte rief er mich an und fragte, ob ich nicht Lust hätte in seiner neuen Band mit zu spielen. Don P. Projekt bestand aus Manuel (Gesang und Gitarre), Ralf Müller (Bass), Michael Hoffmann (Drums), Susanne Öhmann und einem anderen Mädel, deren Namen ich nicht mehr weiß (Backingvocals) und mir. Wie der Name schon sagt war das Manuels Projekt. Er war der Chef. Wir waren gut, coverten Led Zeppelin, Steve Miller u. A. Irgendwann gab es Knatsch und die Band fiel auseinander.
Es gingen wieder ein paar Jahre ins Land. Da rief ich ihn an und fragte, ob er nicht Lust hätte mit mir ein Duo zu gründen: zwei akustische Gitarren mit Gesang. Gesagt, getan. Wir nannten uns Duo Denum. Ab hier wurde es interessant! Nach all den Jahren seit unserer ersten Begegnung war ich endlich in der Lage Manuel das Wasser zu reichen. Man muss nämlich eines wissen: Manuel ist nicht nur ein wahnsinns Musiker, der Gitarre, Bass und Schlagzeug spielt, sondern auch ein geborener Entertainer! Er hat eine ausgeprägte Persönlichkeit. Die habe ich allerdings auch! Und genau das machte Duo Denum zu was besonderem. John Mayer sagte mal, eines der wesentlichsten Dinge im Zusammenspiel mit anderen Musikern ist der Versuch, sich gegenseitig zu beeindrucken. Genau das war bei Manuel und mir der Fall. Außerdem lernten wir beide voneinander und forderten uns ständig gegenseitig heraus. Ich glaube, dass ich zu dieser Zeit wirklich anfing richtig Gitarre zu spielen. Auf jeden Fall war ich super in Form!
Duo Denum war eine Simbiose, da wir beide einen unterschiedlich musikalischen Background haben und uns somit gegenseitig super ergänzten. Während ich von der akustischen Gitarre komme mit Folk, Blues und Country Einflüssen, ist Manuel ein Jazz-, Rock-, Raggae-, Latin-, Funk-Typ. Zu meinen Vorbildern zähle ich u.a. Leo Kottke und Ry Cooder. Manuels heroes sind dagenen Gitarristen wie Al Di Meola und John McLaughlin. Das merkt man auch an der Art wie er spielt und vor allem was er spielt. Technisch gesehen war es für mich eine Herausforderung als wir die Nummer Mediterranean Sundance von Al Di Meaola, John McLaughlin & Paco De Lucia spielten. Manuel hatte das voll drauf und konnte da richtig glänzen, da ging er ab wie die Feuerwehr! Meine Spezialtät war Blues-Rock und auch das Spiel mit dem Slide.
Gemeinsam fuhren wir ab auf Bands wie die Eagles, CSN&Y, Neil Young, Rolling Stones, Police, Lynyrd Skynyrd, Steve Miller, J.J.Cale, Hendrix etc. Vor allem stand auch der zweistimmige Gesang im Vordergrund. Wir probten einmal die Woche und Manuel infizierte mich mit dem Raggae-Virus. Bei den Auftritten gings dann richtig zur Sache. Egal wo wir spielten, ob es voll war oder nicht, wir hatten für jeden was dabei: breitgefächertes Repertoire, virtuoses Gitarrespiel, super Gesang und Unterhaltung! Die Gigs liefen folgendermaßen: der erste Set zusammen, danach jeweils getrennt und zum Schluss nochmal gemeinsam. Mit der Zeit wurden wir richtig gut. Ich kann mit Fug und Recht behaupten (und da wird mir nicht nur der Manuel zustimmen), dass wir der Knaller waren!
Doch auch das hatte irgendwann ein Ende!
Und zwar an dem Abend im Jazzkeller-Hanau als ich zu unserem Gig eine E-Gitarre und Verstärker mitbrachte. Manuel war deswegen eingeschnappt und mir ging mal wieder alles auf'n Sack. Danach war aus die Maus! Wir trennten uns entgültig.
Trotz aller positiven Aspekte unseres Zusammenspiels hatte ich oft das Gefühl, das Manuel mir den Atem nahm. Ich hatte das Gefühl, dass er mir nicht zuhörte wenn ich was erklären wollte und mich dann im Eifer des Gefechts einfach überrollte. Er drehte manchmal derartig auf, dass ich mir wie bei einem 100 Meter-Lauf vorkam: Manuel ging ab wie Zäpfchen und ich hechelte hinterher! Ich kann mich noch erinnern als wir Mal zu einem Gig fuhren: jeder fuhr mit seinem eigenen Auto. Ich fuhr vorneweg und hielt mich an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Plötzlich überholte mich Manuel. Ich dachte "leck mich doch" und zog wiederum an ihm vorbei ... bei absolutem Überholverbot! Später meinte er, dafür hätte ich meinen Führerschein verlieren können. Ich wies ihn darauf hin, dass er bei seinem Überholmanöver zu schnell fuhr usw.
So ungefähr war auch unser musikalisches Zusammenspiel. Ein Konkurrenzkampf mit Unterhaltungswert! Eigentlich hätten wir Duo Demon oder Duo Dumb heißen sollen ...
Die Wahrheit ist: Manuel war damals immer noch besser als ich. Und wenn er merkt, dass er der Bessere ist, wird er zum Alpha-Tier. Ich wiederum konnte das nicht ertragen und wischte ihm eine aus, indem ich die E-Gitarre mit ins Spiel brachte. Doch das war ein Bruch unserer Vereinbarung: Duo Denum war ein Akustik-Duo!
Später tat es mir leid. Was hätte nur aus uns werden können?!
Kurz bevor es nach Irland ging rief er an und fragte, ob wir nicht Duo Denum wiederbeleben wollten. Er ist bisher auch der einzige meiner Kumpels, der uns hier besuchen kam. Wir spielten zusammen auf der Straße und im Pub, redeten über alte Zeiten und hatten jede Menge Spaß. Erst jetzt, nach so langer Zeit habe ich nicht mehr das Gefühl, dass er mich bevormundet. Er ist auch ruhiger geworden. Dafür bin ich bekloppter als jemals zuvor!
Trotzdem haben wir beide noch den R&R: Sobald wir gemeinsam die Klampfen auspacken, ist das alte Feuer wieder da und Duo Denum lebt! Wer weiß, vielleicht machen wir irgendwann mal wieder da weiter, wo wir vor zwanzig Jahren aufgehört haben. Ich könnte mir das gut vorstellen.
Ich kann mich noch erinnern wie wir uns kennelernten. Zwei Freundinen (Suse & Babsi) nahmen mich mit in seine WG, wo eine akustik Session im Wohnzimmer stattfand. Auf dem Weg dorthin erzählten sie, was für ein abgefahrener Typ er wäre. Manuel packte dann auch gleich die Klampfe aus und legte los. Ich hatte meine Gitarre ebenfalls dabei und versuchte so gut es ging mit zu halten ... was mir jedoch kläglich misslang! Manuel hatte nämlich damals bereits das drauf, wofür ich noch einige Jahre brauchen würde. Während er also auf dem Sofa tierisch abgroovte, saß ich nur ziemlich ratlos daneben. In den Pausen versuchte ich mit meinen Istrumentalnummern zu imponieren. Auch das gelang mir nicht! Manuel sagte lediglich: "Bei einem Abendessen würde ich dich als Hintegrundmusiker engagieren."
Er wurde mir zusehends unsympathisch!
Während er also wie ein junger Gott weiterspielte und die Mädels ihn anhimmelten, wollte ich nur noch nach Hause.
Das war meine erste Begegnung mit Manuel.
Jahre später, als ich mit Treibhaus spielte rief er mich an und fragte, ob ich nicht Lust hätte in seiner neuen Band mit zu spielen. Don P. Projekt bestand aus Manuel (Gesang und Gitarre), Ralf Müller (Bass), Michael Hoffmann (Drums), Susanne Öhmann und einem anderen Mädel, deren Namen ich nicht mehr weiß (Backingvocals) und mir. Wie der Name schon sagt war das Manuels Projekt. Er war der Chef. Wir waren gut, coverten Led Zeppelin, Steve Miller u. A. Irgendwann gab es Knatsch und die Band fiel auseinander.
Es gingen wieder ein paar Jahre ins Land. Da rief ich ihn an und fragte, ob er nicht Lust hätte mit mir ein Duo zu gründen: zwei akustische Gitarren mit Gesang. Gesagt, getan. Wir nannten uns Duo Denum. Ab hier wurde es interessant! Nach all den Jahren seit unserer ersten Begegnung war ich endlich in der Lage Manuel das Wasser zu reichen. Man muss nämlich eines wissen: Manuel ist nicht nur ein wahnsinns Musiker, der Gitarre, Bass und Schlagzeug spielt, sondern auch ein geborener Entertainer! Er hat eine ausgeprägte Persönlichkeit. Die habe ich allerdings auch! Und genau das machte Duo Denum zu was besonderem. John Mayer sagte mal, eines der wesentlichsten Dinge im Zusammenspiel mit anderen Musikern ist der Versuch, sich gegenseitig zu beeindrucken. Genau das war bei Manuel und mir der Fall. Außerdem lernten wir beide voneinander und forderten uns ständig gegenseitig heraus. Ich glaube, dass ich zu dieser Zeit wirklich anfing richtig Gitarre zu spielen. Auf jeden Fall war ich super in Form!
Duo Denum war eine Simbiose, da wir beide einen unterschiedlich musikalischen Background haben und uns somit gegenseitig super ergänzten. Während ich von der akustischen Gitarre komme mit Folk, Blues und Country Einflüssen, ist Manuel ein Jazz-, Rock-, Raggae-, Latin-, Funk-Typ. Zu meinen Vorbildern zähle ich u.a. Leo Kottke und Ry Cooder. Manuels heroes sind dagenen Gitarristen wie Al Di Meola und John McLaughlin. Das merkt man auch an der Art wie er spielt und vor allem was er spielt. Technisch gesehen war es für mich eine Herausforderung als wir die Nummer Mediterranean Sundance von Al Di Meaola, John McLaughlin & Paco De Lucia spielten. Manuel hatte das voll drauf und konnte da richtig glänzen, da ging er ab wie die Feuerwehr! Meine Spezialtät war Blues-Rock und auch das Spiel mit dem Slide.
Gemeinsam fuhren wir ab auf Bands wie die Eagles, CSN&Y, Neil Young, Rolling Stones, Police, Lynyrd Skynyrd, Steve Miller, J.J.Cale, Hendrix etc. Vor allem stand auch der zweistimmige Gesang im Vordergrund. Wir probten einmal die Woche und Manuel infizierte mich mit dem Raggae-Virus. Bei den Auftritten gings dann richtig zur Sache. Egal wo wir spielten, ob es voll war oder nicht, wir hatten für jeden was dabei: breitgefächertes Repertoire, virtuoses Gitarrespiel, super Gesang und Unterhaltung! Die Gigs liefen folgendermaßen: der erste Set zusammen, danach jeweils getrennt und zum Schluss nochmal gemeinsam. Mit der Zeit wurden wir richtig gut. Ich kann mit Fug und Recht behaupten (und da wird mir nicht nur der Manuel zustimmen), dass wir der Knaller waren!
Doch auch das hatte irgendwann ein Ende!
Und zwar an dem Abend im Jazzkeller-Hanau als ich zu unserem Gig eine E-Gitarre und Verstärker mitbrachte. Manuel war deswegen eingeschnappt und mir ging mal wieder alles auf'n Sack. Danach war aus die Maus! Wir trennten uns entgültig.
Trotz aller positiven Aspekte unseres Zusammenspiels hatte ich oft das Gefühl, das Manuel mir den Atem nahm. Ich hatte das Gefühl, dass er mir nicht zuhörte wenn ich was erklären wollte und mich dann im Eifer des Gefechts einfach überrollte. Er drehte manchmal derartig auf, dass ich mir wie bei einem 100 Meter-Lauf vorkam: Manuel ging ab wie Zäpfchen und ich hechelte hinterher! Ich kann mich noch erinnern als wir Mal zu einem Gig fuhren: jeder fuhr mit seinem eigenen Auto. Ich fuhr vorneweg und hielt mich an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Plötzlich überholte mich Manuel. Ich dachte "leck mich doch" und zog wiederum an ihm vorbei ... bei absolutem Überholverbot! Später meinte er, dafür hätte ich meinen Führerschein verlieren können. Ich wies ihn darauf hin, dass er bei seinem Überholmanöver zu schnell fuhr usw.
So ungefähr war auch unser musikalisches Zusammenspiel. Ein Konkurrenzkampf mit Unterhaltungswert! Eigentlich hätten wir Duo Demon oder Duo Dumb heißen sollen ...
Die Wahrheit ist: Manuel war damals immer noch besser als ich. Und wenn er merkt, dass er der Bessere ist, wird er zum Alpha-Tier. Ich wiederum konnte das nicht ertragen und wischte ihm eine aus, indem ich die E-Gitarre mit ins Spiel brachte. Doch das war ein Bruch unserer Vereinbarung: Duo Denum war ein Akustik-Duo!
Später tat es mir leid. Was hätte nur aus uns werden können?!
Kurz bevor es nach Irland ging rief er an und fragte, ob wir nicht Duo Denum wiederbeleben wollten. Er ist bisher auch der einzige meiner Kumpels, der uns hier besuchen kam. Wir spielten zusammen auf der Straße und im Pub, redeten über alte Zeiten und hatten jede Menge Spaß. Erst jetzt, nach so langer Zeit habe ich nicht mehr das Gefühl, dass er mich bevormundet. Er ist auch ruhiger geworden. Dafür bin ich bekloppter als jemals zuvor!
Trotzdem haben wir beide noch den R&R: Sobald wir gemeinsam die Klampfen auspacken, ist das alte Feuer wieder da und Duo Denum lebt! Wer weiß, vielleicht machen wir irgendwann mal wieder da weiter, wo wir vor zwanzig Jahren aufgehört haben. Ich könnte mir das gut vorstellen.
Hey Keule ... wirklich ansprechend erzählte Story - ich hatte den Großteil davon vergessen ... (das Alter, du weisst ...). Tatsache ist, das wir wirklich viel Spass hatten & das wir wirklich gut waren - gerade, weil wir so gegensätzliche Menschen sind ! Und solltest du dann doch irgendwann einmal den Weg zurück nach Germanistan finden, wird Duo Denum wie Phönix aus der Asche auferstehen !!!!
AntwortenLöschenVielleicht nehme ich Dich irgendwann mal beim Wort ;o)
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