Sonntag, 16. April 2023

Deppenland

Als ich im Jahre 2000 eine zweijährige Umschulung als Webdesigner bei der IGDM Hanau begann, gab es das kommerzielle Internet schon seit ungefähr acht Jahren. Bis dahin hatte ich überhaupt keine Ahnung von Computern, IT und dergleichen. Das alles sollte ich in der zweijährigen Umschulungsmaßnahme lernen. Ich hängte die Gitarre an den Nagel und tauchte voll ein in die Welt der bits and bites. Es machte Spaß und ich sah mich schon als Webdesigner in einer großen Werbeagentur. Am Ende kam alles ganz anders. Mit 39 Jahren bekam ich nirgendwo einen Job und musste letztendlich wieder mit der Gitarre auf die Gass. Kurze Zeit später ging es dann nach Irland, wo ich zwei Webseiten gestaltete. Eine für das Unternehmen mit dem Namen Elevated Photography und die andere für den örtlichen Radiosender Clare FM Radio. Clare FM war bis dahin das größte Projekt, welches ich mit vollem Erfolg meisterte und worauf ich auch heute noch stolz bin. Ich produzierte noch ein paar andere Webseiten, u.a. auch für den Irish Pub Bergen Enkheim. Aber das wichtigste war, dass ich mein eigenes Musikstudio aufbaute, wo ein paar sehr interessante Produktionen über die Bühne gingen. Es war eine super kreative Zeit, an die ich immer wieder gerne zurück denke. Eigentlich war es die kreativste Zeit meines Lebens. Damals lohnte es sich eine CD zu produzieren, die man auch verkaufen konnte. Ich war Musiker, Gitarrist, Songwriter, Produzent, Toningenieur, Cover-Designer, Fotograf und lernte unheimlich viel. Das alles hatte ich der Umschulung zu verdanken, die also doch nicht ganz für die Katz war.

Während der Umschulung stand die allgemeine Passion für die digitale Welt für uns alle an der Tagesordnung. Alles drehte sich nur noch um Downloads, Handys, mp3-Player, CD-Brenner und natürlich die neuesten Computer, die man als Normalsterblicher kaufen konnte. Soziale Plattformen wie Facebook oder Twitter kamen erst ein paar Jahre später. Das größte der Gefühle in Sachen Kommunikation waren SMS und eMails. In einem waren sich jedoch alle einig: das Internet war die größte Sache seit der Erfindung des Rades. Niemand zweifelte daran, dass es für die Menschheit kommunikations- und bildungstechnisch gesehen vom größten Nutzen sein würde, einen Computer zu besitzen, den man auch zu nutzen wusste, um sich alles aus dem WWW zu besorgen, was man haben wollte. Die einzige Frage war PC oder Mac? Da schieden sich die Geister. 

Das ist nun schon über zwanzig Jahre her und ich bin immer wieder erstaunt darüber, wie schnell die Zeit vergeht. Je älter man wird, desto schneller geht's. Heute hat im Grunde jeder seinen personal Computer täglich überall mit dabei: das Smartphone. Viele besitzen noch nicht mal mehr einen Laptop, geschweige denn einen stationären Computer zuhause. Wozu auch? Mit dem Smartphone kann man so gut wie alles erledigen. Die Dinger werden immer ausgereifter und leistungsfähiger. Das Smartphone ist so eine Art Statussymbol geworden. Es gibt nichts schickeres als ein iPhone der neuesten Generation. Da werden auch schon mal locker bis zu 1.4000 Euro hingeblättert. Die einzigen, die noch einen leistungsstarken Computer zuhause stehen haben sind Zocker, also Gamer oder auf Deutsch: Computer Spieler.

Logische Schlussfolgerung müsste demnach sein, dass es bei all dem Fortschritt auch eine Steigerung der Bildungskurve gegeben hat. Bis zu einem gewissen Grad gab es die auch, doch seit dem Auftauchen von Twitter, Facebook, TikTok und Co. sank diese Kurve rapide ab. Niemand, der noch alle Tassen im Schrank hat würde bestreiten, dass man auch heute noch sein Knowhow allein dadurch verbessern kann, indem man sich bestimmte YouTube Videos anschaut. Dort findet man im Grunde alles was man braucht. Das tun auch viele Menschen mittlerweile, ganz einfach weil sie sich keinen Automechaniker, Fliesenleger oder Elektriker mehr leisten können. Sie tun es selbst, weil sie es durch Videotutorials gelernt haben. Doch Bildung ist zeit- und arbeitsaufwendig. Bildung ist anstrengend. Und da kommen wir zur Krux, zum dark side of the internet

Im Zuge des Smartphone erfand man die App, die Application Software, auf Deutsch: eine digitale Anwendung für viele Bereiche. Dieses kleine Programm, das man sich auf das Smartphone oder Tablet laden kann hilft beim Spielen, Lesen, Chatten, zum Üben von Vokabeln, für die Wettervorhersage und viele weitere Sachen. Mit ein paar Clicks hat man so eine App runtergeladen und installiert. Geht fast wie von selbst. Im Grunde ist es keine schlechte Sache, die einem das Handling mit dem Smartphone erleichtert. Wenn jedoch das Handling sich allein darauf beschränkt, wie man die App bedient und der Rest vom Smartphone via App erledigt wird, ohne das man dafür sein Hirn anstrengen muss, ist die Verdummung des Nutzers im Grunde schon vorprogrammiert. Ohne passende App geht irgendwann mal nichts mehr.

Ein anderes Beispiel für die allgemeine Verblödung wäre Google und Wikipedia. Früher hieß es Google is your friend. Heute wäre ich mir da nicht mehr so sicher. Will ich eine Info über egal was, kann ich es immer noch googeln und lande u.a. auch bei Wikipedia. Früher nahm man das, was bei Wikipedia stand für bare Münze, für die absolute Wahrheit. Heute weiß man, dass dem nicht so ist, denn die Frage, die man sich dabei immer stellen sollte: Wer hat den Eintrag bei Wikipedia geschrieben und was bezweckt er damit? Mittlerweile gibt es nachweislich sehr viele Falschinformationen bei Wikipedia und nicht nur dort: das Internet ist voll davon! Jemand, der uns davor bewahren soll sind die sog. Faktenchecker, die gerade bei Facebook und YouTube eingreifen. Wenn man allerdings dahinter blickt, was da passiert, kommt man unweigerlich zu dem Schluss, dass diese Faktenchecker Meinungsmacher sind. Der Faktencheck ist Meinungsdiktatur, die alles zensiert was ihr nicht passt. Auch hier ist die Verdummung des Nutzers vorprogrammiert, weil Sachen auf den Grund zu gehen ist anstrengend. Man vertraut daher aus Bequemlichkeit den Faktencheckern, denn die wissen schon wovon sie reden, sonst gäbe es sie ja gar nicht. 

Vor zwanzig Jahren schaltete ich abends die Tagesschau oder das Autoradio zur vollen Stunde an, um mir die Nachrichten reinzuziehen. Heute schalte ich gar nicht mehr ein. Die Zeiten sind schon lange vorbei. Meine News beziehe ich nur noch von entsprechenden Internet Kanälen, die ich mir quasi erarbeitet habe, was heißen soll, dass ich so lange suchte, bis ich fündig wurde. Man nimmt sich die Zeit, wenn man den Dingen auf den Grund gehen will oder man lässt es. Wem es egal ist konsumiert weiterhin mainstream-news und verbringt seine Freizeit mit was anderem. Heute hat man jedoch sehr viel mehr Möglichkeiten die Massen zu beeinflussen als früher. Seien es Mainstream-Medien oder das Internet: die Verblödung der Massen ist auf dem Vormarsch. Schaut man sich Video Clips bei TikTok an, verliert man den Glauben an die Menschheit und wenn man nicht völlig durchdrehen will, lässt man die Glotze ausgeschaltet bzw. schmeißt sie aus dem Fenster.

Wir haben es heute mit einer Propaganda Maschinerie zu tun, die den Menschen via Medien eine Welt vorgaukelt, die in der Realität nicht existiert. Früher wusste man das und hat Werbung ausgeschaltet. Heute lässt man sie laufen, weil sie angeblich so unterhaltsam ist. In Wahrheit ist die Psychologie dahinter dermaßen raffiniert, dass Menschen tatsächlich glauben, es würde ihnen nichts ausmachen und überhaupt nicht merken, wie sie beeinflusst werden. Das zieht sich wie ein roter Faden durch alle Lebensbereiche. Nachrichten, Unterhaltung, Talkshows - man lässt laufen. Eigenständiges, kritisches Denken ist einfach zu anstrengend. Man hat die Masse nun so weit, dass andere für sie denken oder besser gesagt: man überlässt das Denken anderen. Man macht sich lustig über die Kandidaten von Reality TV Shows und merkt dabei überhaupt nicht, wie bescheuert man selber ist, weil man sich so eine Scheiße reinzieht. 

Das Internet hat einen nicht unwesentlichen Teil zur Massenverblödung mit beigetragen. Noch nie gab es eine derart große Plattform für Narzissten, Selbstdarstellern und sonstige Soziopathen, die entweder auf die Couch oder am besten gleich in die Geschlossene gehören. Stattdessen bietet man ihnen eine Bühne und das Land in dem sie leben wird zur größten Freiluftanstalt. Bestes Beispiel dafür sind USA und Deutschland. Die Dummen werden gefördert, die Kritiker zensiert. Ständig labern sie über Toleranz, bunte Vielfalt, LGBTQ: durchgeknallte Transen sitzen voll aufgetakelt im Kindergarten und versetzen allein durch ihren Anblick die Kleinen in Angst und Schrecken. Zeigt man jedoch nackte Titten bei Facebook, wird sofort gelöscht. Hässliche Weiber mit Regenbogenfrisur schreien ihren Müll über Emanzipation und Geschlechtervielfalt in die Kamera, haben aber selbst noch nie einen drin gehabt. Irgendwelche Gestalten mit Flaumbart, die nicht mehr wissen, ob sie Männlein oder Weiblein sind und denen die Eier im Laufe ihres kümmerlichen Daseins irgendwo abhanden gekommen sind, sehen sich nun doch als Frau. Jugendliche sehen sich als Fantasiegestalten, bekommen Hormonblocker und können nach Lust und Laune ihr Geschlecht selbst bestimmen. Das Internet bietet diesen Maniacs eine Plattform zur Selbstdarstellung. Wäre nicht weiter schlimm, wenn man sie nicht derart zu Stil- und Lebensikonen hochjubeln würde. Mir sind sie völlig egal, so lange sie mir nicht auf den Sack gehen.


Damals, als ich die Umschulung machte, hätte sich niemand im Kurs ausmalen können, dass es mal so weit kommt. Die meisten von uns waren sehr wohl in der Lage mit dem Kopf zu denken. Unsere Kinder jedoch, zu der Zeit gerade Teenager, heute im Berufsleben, z.T. mit eigenen Familien, haben diese Eigenschaft verloren. Irgendwie ist im Laufe der Jahre irgendwas schief gelaufen. Die heutige Generation ist schon im jungen Alter angepasster als jemals zuvor. Und weil die herrschende Klasse sehr wohl weiß, wie man mit den Mitteln von heute die Massen manipuliert, besteht die Revolution der zeitgenössischen Jugend darin, sich auf der Straße festzukleben. Trotz der Menge an frei verfügbaren Informationen haben es die da oben geschafft das Volk zu verblöden, weil das Volk sich komischerweise von den Schätzen, die es da draußen zu holen gibt nur Müll aussucht.  Eine erstaunliche Leistung, muss ich schon zugeben. Nachrichten und Medien sind nicht mehr unabhängig, sondern gekauft. Vor Jahren gab es mal den Plan das Internet2, das neue Internet einzuführen, ein Internet mit kostenpflichtigen Inhalten. Der Zugang zu bestimmten Seiten wäre dadurch eingeschränkt worden und nur für zahlende Kunden einsehbar gewesen. Ich weiß nicht, was daraus geworden ist. Man hat es anders gemacht: unter dem Motto "das Internet ist kein rechtsfreier Raum" hat man Gesetze eingeführt, die die Meinungsfreiheit einschränken. Was gegen die Vorstellungen der Meinungsmacher geht ist hate speech (Hetze), rechtsradikal und rassistisch. Dadurch sparte man sich die Kosten für ein Internet2, kontrolliert aber trotzdem die Meinung der Massen. Was haben Kommerzielle Inhalte mit Meinungsmache zu tun? Nun, schaut man sich die heutigen Hollywood Filme an, sind dort versteckte Botschaften enthalten, die den Zuschauer beeinflussen. Eine Manipulation, für die man auch noch Geld zahlt. Nichts anderes sind Rundfunkgebühren. Mit dem Internet2 wäre es genau so gelaufen. Heute ist das Internet2 was anderes, obwohl ganz geheuer ist mir diese Community auch nicht.

Es gibt Hoffnung: niemand zwingt einen den ganzen Scheiß zu glauben. Wenn man seinen Verstand gebraucht, kann man sich von der Manipulation befreien. Bevor ich an die sog. Klimakrise glaube, glaube ich eher an Wiedergeburt, Zeitreisen und die Meerjungfrau. Doch Vorsicht: Bildung schützt nicht vor Propaganda. Die meisten Akademiker leben in ihrer eigenen Blase, völlig abgekoppelt von der Realität. Der ganze Genderscheiß kommt von amerikanischen Elite Universitäten. Dort denkt man sich diesen Müll aus und bezeichnet ihn als Transformation der Gesellschaft. Das Problem: diese Minderheit von durchgeknallten Akademikern will uns Normasterblichen vorschreiben, wie wir zu leben haben! Und selbstverständlich spült dieser Wahnsinn irgendwann auch zu uns nach Deutschland über. Akademiker hierzulande erfinden dann noch zusätzlich die Gendersprache und weil die Durchgeknallten mittlerweile auch im Bundestag sitzen und an den Stellschrauben drehen, wird Gendersprache per Gesetz vorgeschrieben. Nochmal: außer diesen Gestalten und deren Wählern, die eine Minderheit sind, will das niemand. Komischerweise haben aber alle Angst vor dieser Minderheit. Wenn man was gegen sie sagt, wird man zensiert. Bestes Beispiel hierfür ist Twitter. Bevor Elon Musk den Laden kaufte, wurden abweichende Meinungen gegen den linken Mainstream zensiert. Sogar der ehemalige Präsident Donald Trump wurde gelöscht.


Bei Facebook ist das immer noch Praxis und die meisten halten lieber die Fresse, weil sie auch weiterhin süße Hunde- und Katzenfotos posten möchten. Angst vor einem shitstorm in den sozialen Medien, der je nach Reichweite des Angeklagten mal größer oder kleiner ausfällt, haben so gut wie alle. Nun, ich scheiß auf den shitstorm. Ich brauche weder FB, noch irgend eine andere Plattform, die mich zensiert. 


Was soll ich sagen, manchmal habe ich das Gefühl, dass es trotz der ganzen Technologie zurück in die Steinzeit geht. Passend dazu ein Cartoon Bild, wie der Mensch von Morgen aussehen könnte:


Eigenständiges-, kritisches-, faktenbasiertes Denken fällt einer Ideologie und Deutungshoheit zum Opfer, wie es sie zuletzt nur in der DDR gab. Zum Abschluss ein Video von der guten Moni, welches meinen Sermon nochmal unterstreicht. 





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