Und dann diese Rennradler in ihren hautengen Outfits mit aerodynamischem Helm und coolen Sonnenbrillen, die aussehen wie Aliens. Wehe sie fahren am Wochenende in Gruppen! Meistens drei, vier nebeneinander auf der Landstraße. Als Autofahrer bleibt einem nichts anderes übrig, als kilometerweit hinterher zu fahren. Hat man endlich Gelegenheit zum Überholen, erntet man böse Blicke. In so einem Fall drehe ich den Spieß um, gehe runter vom Gas und lasse sie dann ein paar hundert Meter hinter mir herfahren. Da können sie genüsslich meinen Dieselauspuff genießen. Bevor man wieder ordentlich Gas gibt, hupt man fröhlich zum Abschied.
Am schönsten ist es jedoch im Wald. Man läuft nichtsahnend mit seinem Hund durch die Natur, als plötzlich ein Klingeln von hinten ertönt. Kaum hat man sich umgedreht, um zu sehen was da kommt, rauscht schon so ein Kandidat mit seinem Mountainbike vorbei und schreit "Hunde an die Leine!"
Wie oft habe ich mir in einer solchen Situation eine Pumpgun gewünscht? Oder einen Raketenwerfer!
In jeder Fußgängerzone Lastenfahrräder, Mountainbikes, Rennräder, Dreiräder, E-Bikes. Alle haben diesen Gesichtsausdruck, der besagen soll "Seht her! Wir sind die Auserwählten, mit reiner Muskelkraft, auf dem Weg zum nächsten Bio-Laden!" und fahren die Fußgänger dabei fast über den Haufen. Springt man nicht rechtzeitig zur Seite, kann es schon mal passieren, dass die Bremsen quietschen, was zur Folge hat, dass der Fahrrad-Nazi sich erneut in die Pedale schwingen muss und dabei angewidert das Gesicht verzieht. Das Leben ist hart. Surviving of the fittest, sag ich da nur.
In Holland strampeln sie sich schon seit Menschengedenken auf ihren rostigen Fahrrädern ab, gegen Wind und Regen. In China fahren Millionen mit uralten Drahteseln aus der Qing-Dynastie zur Arbeit. In Afrika werden Fahrradfahrer von Löwen gefressen, in Indien von Tigern. In Thailand werden sie von Schlangen angegriffen. In Irland fährt bei dem Kackwetter so gut wie niemand Fahrrad. Alles kein Thema.
Nur in Neubuntland muss es ein Vorzeige-HighTech-E-Bike sein. Je teurer, desto besser, mit einem Akku, der durch die Blähungen seiner veganen Benutzer immer wieder neu zum Leben erweckt wird, den Klimarettern in perpetuum mobile, die geradewegs in den Klimahimmel radeln. Natürlich auf dem E-Bike, mit Regenbogen-Outfit und Helm.
Doch Vorsicht: Der Feind hierzulande ist der todbringende Autofahrer und das geht ja mal gar nicht. Gefahren gibt es reichlich, wie dieser kurze Spiegel-Bericht zeigt. Der Autofahrer ist und bleibt der Böse und damit basta!
Als im Oktober 2022 in Berlin eine Radfahrerin von einem Betonlaster überrollt wird, kommt der Rettungswagen nicht rechtzeitig zum Unfallort, weil Klimaterroristen wieder mal die Straße blockieren. Sie stirbt ein paar Tage später im Krankenhaus. Kollateralschaden nennt man so etwas oder Sterben für einen guten Zweck. So sehen es zumindest die Klimakleber.
Böse Zungen würden jetzt behaupten, man könnte das Ganze auch umgekehrt sehen: Märtyrer hat es schon immer gegeben und wenn das nächste mal ein Klimakleber auf der Straße sitzt, einfach drüber fahren. Ich sehe das natürlich nicht so und wäre absolut dagegen.
Ich habe ein Alu-Rad. Das steht schon seit acht Jahren irgendwo in irgendeinem Keller. Damit bin ich die letzten zwei Jahre in Irland durch die Gegend gefahren, weil ich kein Auto hatte. Ich war der Einzige. Keiner war so blöd wie ich und das reicht mir für den Rest meines Lebens.
Nie wieder Fahrrad, dafür aber Radler. Ich bin doch nicht lebensmüde!
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