Letzte Nacht wurde Kroatien durch ein Erdbeben der Stärke 5,5 erschüttert. Das Epizentrum lag nur wenige Kilometer von Zagreb, ganz in der Nähe wo ich geboren wurde und genau da, wo mein Bruder und meine Mutter jetzt leben. Heute morgen sprach ich mit meiner Mutter und sie erzählte, dass gegen 6.00 Uhr das Haus wackelte und sämtliche Bilder von den Wänden und aus den Regalen fielen. Sie fühlte sich wie (Zitat) auf einer Kinderschaukel. Die Leute rannten panisch auf die Straße und wussten im ersten Moment nicht, wie sich verhalten sollten zumal es auch dort Restriktionen wegen der Corona-Krise gibt. Einige blieben einfach in ihren Häusern. Es gab noch zwei Nachbeben, die etwas schwächer waren und allgemein herrscht so etwas wie Endzeitstimmung. Ich sprach auch mit meinem Bruder. Er war gerade aufgestanden und machte sich Kaffee als es losging. In dem Moment konnte er überhaupt nicht reagieren, sondern stand nur fassungslos da und hielt sich am Küchentresen fest. Der Kaffee fiel vom Tisch. Auch er sieht ziemlich schwarz. Wenn es so weiter geht mit Corona und die Ausgangsbestimmungen noch verschärft werden, meint er, wird niemand mehr Geld verdienen, die Waren werden knapp und letztlich ganz aus den Geschäften verschwinden und dann gehen die Plünderungen los, denn wenn die Leute nichts mehr zu essen haben, drehen sie durch. Ich hoffe, dass es nicht so schlimm wird, kann mich aber sehr gut in die Situation meiner Leute dort unten rein versetzen. Das Blöde ist, dass ich nichts machen kann, um zu helfen. Die Grenzen sind dicht. Wir leben in wirklich außergewöhnlichen Zeiten: wie in einem Katastrophenfilm oder dem Buch von Stephen King: Das letzte Gefecht (The last stand).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.