Freitag, 21. August 2015

Zehn Milliarden


„Zehn Milliarden“ ist der Titel des Buches von Stephen Emmot (Originaltitel: Ten Billion). Zehn Milliarden Menschen werden bis zum Ende dieses Jahrhunderts die Erde bevölkern – milde geschätzt. Realistisch geschätzt werden es weit mehr: 28 Milliarden! Daraus ergibt sich ein Horror-Szenario wie es nur der krasseste Endzeitfilm „The Road“ darstellen kann. Ich habe das Buch gelesen und es gibt überhaupt keinen Grund optimistisch zu sein.

Ich selbst bin kein Optimist. Dazu habe ich im Laufe der Jahre schon so einiges erlebt, gesehen und gelernt. Würde mich eher als Realist bezeichnen. Und wozu auch Dinge beschönigen? Mir war schon lange klar, dass die Menschheit sich selbst zerstört. Wenn wir die Erde nicht auseinandersprengen, wird sie uns einfach überdauern. Dinosaurier haben 60 Mio Jahre die Erde bevölkert. Uns Menschen gibt es seit ung. 200.000 Jahren. Wir sind im Vergleich dazu relativ kurz hier und wenn wir so weitermachen, wird es uns bald nicht mehr geben. Eigentlich war ich auch schon lange der Meinung, dass wir so oder so nicht mehr zu retten sind. Und genau das beschreibt das Buch. Es spricht mir aus der Seele.

Stephen Emmot ist wissenschaftlicher Leiter eines Microsoft-Labors mit weltweit führenden Forschungsprojekten auf dem Gebiet der rechnergestützten Naturwissenschaften. Mit einfachen Worten: er weiß wovon er redet.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wir sind dem Untergang geweiht. Der einzige Trost dabei: wir werden es wohl nicht mehr erleben. Dafür aber unsere Kinder und Enkel. Die werden uns verfluchen. Ja ich weiß, das klingt alles sehr negativ. Ist es ja auch. Der Fortschritt ist unaufhaltsam. Wie die Büchse der Pandora, die wir geöffnet haben. Wenn also nicht irgendein Wunder geschieht, sind wir alle am Arsch. Und ein Wunder brauchen wir …

Übrigens: Der eine oder andere wird sich wohl fragen, was hat das jetzt mit Irrland zu tun bzw. warum postet der liebe Nenad das Ganze gerade hier im irischen Tagebuch? Die Antwort ist einfach: weil von all meinen Blogs dieser am meisten gelesen wird.

Zum Schluss noch ein kleiner Spoiler, der letzte Absatz des Buches:

Ich habe einem der nüchternsten und klügsten Forscher, die mir jemals begegnet sind, einem jungen Kerl aus meinem Labor, der sich weiß Gott in diesen Dingen auskennt, die folgende Frage gestellt: Wenn er angesichts der Situation, mit der wir derzeit konfrontiert sind, nur eine einzige Sache tun könnte, was wäre das? Was würde er tun? Wissen sie, was er geantwortet hat?

„Ich würde meinem Sohn beibringen, wie man mit einem Gewehr umgeht!“