Donnerstag, 31. Mai 2012

The rise and fall of the Merchant Bar

Der Mann, der mein Equipment geklaut hat heist John Galvin. Er ist ein erfolgreicher Bauunternehmer, Multimillionaer und wohnt auf einem grossen Anwesen in Barefield. Ihm gehoeren u.a. das Kino, die Bar, das Casino und die Wohnungen in der Parnell Street. Er ist einer der einflussreichsten Leute in Ennis, wenn nicht sogar in ganz Irrland. Man sagt, dass wenn man vor seinem Anwesen steht und sich einmal im Kreis dreht, alles Land ihm gehoert soweit das Auge reicht.

Jetzt wird sich vielleicht der eine oder andere fragen, was will denn so jemand mit meinem Equipment?

Doch erstmal der Reihe nach. Viele irische Millionaere sind nicht etwa dadurch reich geworden, weil sie sich wie Samariter verhalten, sondern weil sie ihre eigenen Leute gnadenlos ueber den Tisch ziehen. Gerade im Baugewerbe ist das oft der Fall und John Galvin ist das Vorzeigemodell.

Als Mark Freeman letztes Jahr die Merchant Bar uebernahm, sah zunaechst alles gut aus. Der Makler versprach ihm ein gutes Geschaeft. Schliesslich liegt die Bar zentral in einer Fussgaengerzone, direkt neben dem Kino. Bei einer Monatsmiete von nur €2.000 konnte eigentlich nichts schiefgehen. Doch erstmal musste das Ding renoviert werden. Bevor Mark seinen erstes Pint ausschenkte investierte er €80.000 in die Einrichtung. Er bezahlte €7.000 Monatsmiete im voraus. Das Geschaeft fing gut an. Die Bar war brechend voll ... mit Travellern. Die Jungs soffen als gaebe es kein Morgen und gaben dafuer ein Vermoegen aus.

"Die kamen rein, knallten das Geld auf den Tresen und orderten Vodka. Nicht ein Glas oder eine Flasche, sondern gleich den ganzen Vorrat. Alles, was da war!" sagte Mark.

Die Umsaetze waren traumhaft. Eigentlich war alles in Ordnung bis auf die Tatsache, dass es eben Traveller waren. Auf lange Sicht haetten sich dadurch nur Probleme ergeben. Man stelle sich eine Kneipe vor, brechend voll mit taetovierten und durchgeknallten Neandertalern alle mit Buerstenhaarschnitt! Erinnert an die Zeit als die Amis noch in Deutschland waren und am Wochenende auf der Lamboystrasse in Hanau der Ausnahmezustand herrschte. Nur dass hier die MP (Millitary Police) leider nicht zur Stelle war und ein Grund warum andere Leute die Merchant Bar mieden wie die Pest. Als Mark sich verwundert darueber erkundigte meinte der Makler, ja, die Bar waere schon laenger ein beliebter Traveller Treff gewesen und er solle doch zusehen, dass er sie los wird. Schliesslich waeren sie schlecht fuer's Geschaeft und das persoenliche Ansehen John Galvins.

"Einmal kam ich extra spaeter, weil ich hoffte die waeren dann woanders hingegangen. Draussen weit und breit kein Mensch. Ich hatte gerade das Licht angemacht als ploetzlich wie aus dem Nichts dreissig Traveller im Raum standen!" meinte Mark.

Es stellte sich also die Frage, wie kriegt man die wieder los?

Die Loesung des Problems kam in Person von Luan, einem Kossovo-Albaner, der als Bouncer (Rausschmeisser) arbeitet. Empty Pockets ist eine Bar in Ennis, die von der Kossovo-Community betrieben wird. Dort findet man ebenfalls jede Menge Traveller. Nach einigen Schlaegereien in der Merchant Bar schaffte es Luan die Traveller rauszukriegen. Er stellte sie einfach vor die Wahl: entweder sie verpissten sich oder sie durften demnaechst auch nicht mehr zu Empty Pockets. Kurze Zeit spaeter war das Problem geloest. Luan arbeitete von nun an als Bouncer im Merchant. Doch das Kind war schon in den Brunnen gefallen. Die Merchant Bar hatte das Stigma und bekam es nicht mehr los.

Ich liebte diese Bar von Anfang an. Sie hatte eine sehr gute Akustik, war liebevoll eingerichtet und ich fuehlte mich dort pudelwohl. Etwas, das ich nicht von vielen Pubs in denen ich bis dahin gespielt hatte behaupten koennte. Sie hatte das Potential eine richtig gute Musik-Bar zu werden und genau das war unser Ziel.

Als ich Mark das erste Mal traf, spielte ich schon fast zwei Jahre in keinem Pub mehr. Hatte nicht nur was damit zu tun, dass ich kein Auto mehr besass und die Pubs generell nicht mehr gut liefen. Ich war's einfach leid fuer besoffene Schweine zu spielen. Das sagte ich, doch Mark liess nicht locker und letztendlich ueberredete er mich. Es muss irgendwann Anfang Februar 2012 gewesen sein als ich dort das erste Mal auftrat. Obwohl ueberhaupt nix los war konnte ich zwei, drei Mal die Woche fuer €50 am Abend spielen. Wie gesagt, ich mochte die Bar. Mark war mein groesster Fan. Was ich machte gefiehl ihm. Er half mir beim Auf- und Abbau, holte mich zuhause ab und fuhr mich spaeter wieder heim. Er war einer der angenehmsten Geschaeftspartner, die ich je getroffen habe und als er mir versicherte, dass mein Equipment in der Bar sicher aufgehoben waere, liess ich es einfach voll aufgebaut stehen. Es war ein geiles Gefuehl einfach reinzuspazieren und loszulegen.

Das einzige Mal, dass ich mein Zeug habe stehen lassen war damals in Cloghane, wo ich ueber dem Pub schlief, am naechsten Morgen abbaute und wieder nach Hause fuhr. Es gibt eine goldene Regel: lass dein Equipment auf keinen Fall in der Bar stehen! Murphys Law besagt, wenn Scheisse passieren kann, passiert sie auch frueher oder spaeter. Die irische Variante davon waere: Scheisse ist hier an der Tagesordnung. Obwohl mir das sehr wohl bewusst war, ging ich das Risiko ein.

Als Mark erzaehlte, er haette eine jaehrliche Wasserrechnung von ueber €24.000 und eine zweimonatige Stromrechnung von €3.000, die er nicht bezahlen wollte, klingelten bei mir immer noch keine Alarmglocken. Stattdessen machte er John Galvin ein Kaufangebot: €800.000 fuer die Bar, das Casino, Kino und die Appartements. An Paddys Weekend hatten wir zwei Bands in der Bar: mich und noch eine Combo aus Limerick. Es waren ung. 50 Leute da. Nicht die Welt aber wir hatten das Gefuehl, es geht langsam aufwaerts. Mark kommt aus Tipperary und arbeitet in Dublin. Er war es langsam muede staendig hin und her zu fahren und fragte mich deshalb, ob ich nicht Lust haette die Bar zu uebernehmen. Ich lehnte ab. Stattdessen einigten wir uns darauf innerhalb der Bar ein Cafe aufzumachen. Ella sollte das Cafe fuehren und freute sich schon darauf. Alles sah gut aus. Bis zur ersten Aprilwoche. Dann machte Mark fuer drei Wochen dicht. Seine zwei Jahre alte Tochter lag mit akuter Meningitis im Krankenhaus und waere fast gestorben.

Als er wiederkam war das Schloss ausgewechselt und er konnte nicht rein. Jetzt denke ich, dass mein Equipment schon da bereits lange verschwunden war. Als Mark John Galvin anrief, sagte ihm dieser er solle sich verpissen und das Equipment waere schon laengst verkauft. Denn Mark hatte fuer die letzten drei Wochen keine Miete bezahlt! Ohne schriftliche Abmahnung oder Kuendigung wurde Mark aus dem Pub geworfen. Mein Zeug wurde eingesammelt und verkauft. Jetzt hat dort bereits ein neuer Pub aufgemacht. Die Einrichtung ist die gleiche, nur der Name und der aeussere Anstrich wurden geaendert. Das Ding heisst jetzt Bar Code.

Die Story ist noch nicht zu ende. Doch sie zeigt wie es um die heutige Geschaeftsmoral und Pubs in Irrlad bestellt ist. Was die Traveller angeht: haette man sie doch bloss drinbehalten!

Fortsetzung folgt ...

Mittwoch, 23. Mai 2012

The worst case scenario

Der Super GAU ist eingetreten. Etwas, wovor ich mich gerade hier in Irrland schon immer gefuerchtet habe. Ein Alptraum!

Meine komplettes Live-Equipment und zwei meiner Gitarren wurden gestohlen.

Das Ganze hat einen Wert von €10.000. Vom Sentimentalwert ganz zu schweigen. Alles, wofuer ich mir in den letzten Jahren den Arsch aufgerissen und investiert habe ist Geschichte. Es wurde nicht etwa aus unserem Haus geklaut, sondern aus dem Pub, wo ich es habe stehen lassen: der Merchant Bar. Die Bar wurde schon vor Wochen geschlossen und ich versuchte seitdem mein Zeug dort rauszuholen. Erfolglos. Gestern konnte ich mir endlich Zutritt verschaffen. Von der Anlage keine Spur, so als waere sie niemals dort drin gewesen. Die Umstaende, die dazu fuehrten sind mir schon bekannt. Verantwortlich ist der Besitzer. Ich werde morgen zum Anwalt gehen und spaeter genaueres berichten.

EDIT. Ich habe nochmal genau nachgerechnet. Es sind €12.000.

Dienstag, 22. Mai 2012

Ich erzaehl euch was vom Pferd


Ich wollte nie ein Pferd. Als wir letztes Jahr im Juli umgezogen sind, sah ich Henry das erste mal. Er stand angebunden auf dem Feld hinter der Siedlung. Als ich mich mit den Hunden naeherte, wieherte er uns freudig entgegen. Er stand da ohne Wasser und Futter. Das Gras um ihn herum hatte er schon aufgefressen. Ich dachte mir "Ein Traveller-Pony" und machte einen Bogen um ihn. Am naechsten Tag stand er immer noch da. Nach ung. vier Tagen entschloss ich mich endlich zu ihm hinzugehen. Ich hatte ein paar Karotten und Aepfel dabei. Freudig nahm er sie entgegen. Die Hunde stoerten ihn ueberhaupt nicht, obwohl sie bellten wie verrueckt. Nach einer Woche fuehrte ich ihn im Kreis um das Feld. Nach zwei Wochen liess ich ihn laufen. Die Hunde hatten sich mittlerweile an ihn gewoehnt. Zusammen gallopierten sie kreuz und quer ueber die Wiese.

So traf ich Henry, das Connemara Pony.

Er gehoerte Martin Joyce, einem Traveller, der in der Nachbarschaft wohnt. Als er mir anbot Henry zu kaufen, lehnte ich zunaechst ab. Da waren schon einige Wochen ins Land gegangen. Henry wurde ein richtiger Freund. Ich fuetterte ihn, liess ihn zwei Stunden Taeglich laufen und schaute so oft ich konnte nach ihm. Doch irgendwann macht ich mir Sorgen. Henry stand auf offenem Gelaende, fuer jeden zugaenglich. Manchmal kam ich frueh morgens runter und sah ihn frei rumlaufen, weil ihn irgend jemand losgemacht hatte. Einmal riss sein Halfter. Ein andermal riss er den Pfosten, an dem er angebunden war aus dem Boden und zog das Stueck Holz die ganze Nacht mit sich durch die Gegend. Abgehauen ist er bis dahin nie. Ich fand es auf jeden Fall schlecht, dass ich ihn immerwieder anbinden musste. Er tat mir leid. Besonders abends vorm Schlafengehen, so dass ich oft nochmal runterging um ihm gute Nacht zu sagen. Er war auch die ganze Zeit allein dort unten. Schon da ueberlegte ich mir, ihn umzusiedeln.

Als Frankie Coote vom Pound auftauchte, um herauszufinden wem das Pony gehoert, einigten wir uns darauf, dass ich es kaufen wuerde um ihn dann zu verlegen. Frank wollte keinen Aerger mit den Joyces. Also kaufte ich Henry fuer 50 Euro. Der Plan sah vor, ihn an eine Rettungsorganisation weiterzugeben, die sich um ihn kuemmern wuerde. Der Winter stand vor der Tuer. Nicht nur, dass es staendig regnete und das Feld auf dem Henry satnd langsam zum See wurde, es hagelte auch immer oefter. Henry hatte nirgendwo einen Unterschlupf. Er war dem Wetter schutzlos ausgeliefert. Ich machte mir richtige Sorgen, doch es ist erstaunlich was so ein kleines Pferd alles aushaellt. Manchmal regenete und hagelte es die ganze Nacht, mit Sturmboeen und allem drum und dran. Ich dachte, das ueberlebt er nicht! Doch am naechsten Morgen stand er friedlich grasend da als waer nix gewesen. Ich machte ihn los und er gallopierte kreuz und quer durch die Gegend, um sich aufzuwaermen. Die Hunde hinterher. Ich liebte es. Manchmal musste ich mitten in der Nacht aufstehen, um ihn dort unten vor dem Ertrinken zu bewahren. Das Feld wurde zum See und es gab immer weniger Stellen, wo er einigermassen trocken stehen konnte.

Bei all dem Stress wuchs er mir immer mehr ans Herz und ich wollte ihn nicht mehr weggeben. Ich wollte ihn behalten. Also uebernahm ich die Verantwortung und einigte mich mit Frank darauf, dass Henry erstmal dort stehen bleiben sollte, bis ich einen anderen Platz fuer ihn finden wuerde.

Doch ich fand keinen.

In Irrland ist es naemlich so: jedem tun die armen, verlassenen, verhungerten, vernachlaessigten, geschundenen Pferde leid aber sogut wie niemand will sie haben. Es gibt hier leerstehende Weiden so weit das Auge reicht, wo das Gras verrottet. Den Farmern hier geht's einfach zu gut. Entweder wollen sie erst garnicht mit einem reden oder sie halten gleich die Hand auf: fuer 500 Euro im Monat kann man sein Pferd bei ihnen auf die Weide stellen. Das ist bei uns in der Gegend der Standardpreis. Es gibt hier jede Menge Pferde- und Ponyzuechter, die mit Verachtung auf Traveller und ihre Pferde herabsehen. Nach deren Meinung musste man alle Travellerpferde ins Schlachthaus bringen und die Traveller am besten mit dazu.

Mit einfachen Worten: man steht in so einem Fall mit seinem Pferd ziemlich alleine da.

Die Traveller wiederum sind auf ihre Art und Weise pragmatisch. So lange ein Pferd Geld einbringt wird's gehegt und gepflegt. Besser als jeder normale Ire das tun wuerde. Aber so bald es nicht mehr ist was es sein soll, wird's regelrecht weggeschmissen. Schlimmer als jeder normale Ire das tun wuerde. Ausnahmen bestaetigen die Regel. Stuten werden zu Gebaermaschinen misbraucht. Es kommt nicht selten vor, dass so ein armes Tier in ihrer dreissigjaehrigen Lebensspanne dreissig Fohlen zur Welt bringt! Die werden dann alle nach und nach verkauft. Viele landen spaeter irgendwo auf einem stueck Wiese neben einer Schnellstrasse.

Die Traveller argumentieren so: ein Grund warum in Irrland Pferde verhungern ist, weil das Council nicht eigene Gruenflaechen und ungenutzte Grundstuecke als Weideflaeche zur Verfuegung stellen will. Stattdessen liegen viele dieser Grundstuecke brach. Teilweise eingezaeunt wie Hochsicherheitsanlagen, damit kein Traveller dort hin kommt, fault das Gras vor sich hin. Die Farmer wollen mit dem Travvellergesoks sowieso nichts zu tun haben und mistrauen jedem, den sie nicht kennen.

Ich stand also da und ueberlegte wohin mit Henry? Mittlerweile hatte ich ihn gut ueber den Winter gebracht. Er war kerngesund, kraeftig und langsam kamen sein Triebe zum Vorschein. Als John Doherty seine Stuten nebenan aufs Feld brachte, drehte Henry fast durch! Spaeter stellten die Joyces zwei ausgewachsene Hengste bei uns auf's Feld. Henry ging sofort auf beide los. Dabei biss ihm einer in den linken Vordelauf. Henrys Knie schwoll an wie ein Luftballon und er humpelte eine Woche. Ich konnte ihn nicht mehr losbinden und bekam seinen Frust ab: von seiner Beisserei hatte ich blaue Flecken an beiden Armen und Oberkoerper.

Als seine Hufe getrimmt werden mussten, versuchte ich einen farrier aufzutreiben, doch keiner hatte Lust hier runterzukommen. Ich versuchte es dann selbst und erlebte eine boese Ueberraschung: er haette mir mit einem seiner Vorderhufe fast die Zaehne ausgeschlagen!

Zwischendurch kamen Nachts immerwieder Jugendliche runter auf die Weide, die ihn reiten wollten. Eines Morgens fand ich einen langen Schlauch neben Henry im Gras liegen. Wahrscheinlich hatte man ihn damit geschlagen.

Die ganze Situation geriet immer mehr ausser Kontrolle, zumal Henry immer unberechenbarer wurde. Er brach z.B. aus und rannte die Strassen runter. Ich und die Hunde hinterher, bis ich ihn neben einem Haus in die Enge treiben und einfangen konnte. Die Leute dort sassen zu dem Zeitpunkt in ihrem Wohnzimmer und schauten durch das Fenster zu. Haette Henry gegen das Fenster getreten, waere der Teufel los gewesen. Voll das Chaos!

Auch fuer spielende Kinder wurde es zu gefaehrlich!

Henry musste weg von hier. Zum Glueck traf ich jemanden, der einen Kontakt zu einer Tierschutzorganisation hier in der Gegend herstellte. Eine Woche spaeter wurde er abgeholt und steht jetzt 15km ausserhalb von Ennis mit anderen Pferden im Stall und auf der Weide. Die Leute kuemmern sich um ihn. Ich sehe ihn nur einmal die Woche, da ich im Moment kein Auto habe und bezahle 40 Euro im Monat fuer die Unterkunft.

Der Vorbesitzer wollte neulich von mir wissen wo Henry steht. Als ich das John Doherty erzaehlte, sagte er: "Klar will er das wissen! Weil er ihn dir wieder wegnehmen will. Schliesslich steht Spancil Hill vor der Tuer."

Was bin ich froh, dass alles gut gelaufen ist ...

Montag, 21. Mai 2012

Proud to be oirish?


So
kann man's natuerlich auch sehen. Eine Betrachtungsweise, die uns Deutschen voellig abgeht. Das Leben kann so einfach sein. Hurra ...

Spruch des Tages


Freitag, 18. Mai 2012

Der kleine Irrland Exkurs: Die Iren, wie sind die denn so?

Wenn mich jemand fragt wie die Irren denn so sind, dann beschreibe ich sie folgendermassen (sofern ich genug Zeit und Lust dazu habe):

Die Irren haben von kleinauf gelernt das schlechte Wetter zu ignorieren. Ob es regnet, stuermt oder hagelt: scheissegal! Der Sommer wird nach Kalender eingelaeutet, d.h. es werden Sommerklamotten angezogen auch wenn es draussen nur 10 Grad sind. Das hat jedoch zur Folge, dass man auch andere Probleme ignoriert, die das Leben so mit sich bringt und ggf. deren Loesungen.

Die Irren werden einem nie sagen, was sie wirklich denken. Ein Deutscher wird dir oft genug sagen, dass du ein Arschloch bist. Der Irre sagt dagegen: sorry! Mit anderen Worten: beim Deutschen hoert man was er sagt, beim Irren wie er's sagt. Man muss in der Lage sein herauszufinden, was er wirklich meint. Wenn man das nicht kann, denkt man alle Irren waeren freundlich und hilfsbereit.

Die Irren sind mit einigen Ausnahmen die unzuverlaessigsten Leute, die man sich nur vorstellen kann.

Die Irren sind schmerzfrei.

Diese vier wichtigsten Faktoren bestimmen die zahlreichen Facetten des Lebens auf der Kackinsel. Es geht einem jedoch nicht unbedingt besser, wenn man das mal begriffen hat. Man kann sich dagegen wappnen aber richtig geschuetzt ist man nie. Hat nix damit zu tun, dass man selbst ein verstockter Deutscher ist, sondern vielmehr damit, dass man anders aufgewachsen ist und die o.g. Eigenschaften einfach nicht verinnerlicht hat. Ein Deutscher, der hier lebt und behauptet er kaeme wunderbar damit klar hat entweder nicht alle Tassen im Schrank, ist einfach nur ein Arschloch oder beides.

Mancheiner wird jetzt empoert rufen "Sub omni canonae!" Ich dagegen sage nur: Non scholae sed vitae discimus. Oder anders gesagt: Kommt unvoreingenommen her und geht wieder ... mit der Gewissheit, dass ihr niemals wiederkehrt. *niach*

Wie auch immer: Ich mag sie trotzdem ... die Irren.





Mittwoch, 9. Mai 2012

A day like any other in Oireland ...

Das, meine lieben Freunde, ist ganz normaler Standardalltag in Irrland. Solche Dinge passieren hier jeden Tag ueberall im Land. Lesenswert sind die Kommentare bei diesem Clip auf YouTube ...

[hier war das erste Video]

Nachtrag: Das Video wurde entfernt. Schade, zeigte es doch den wahren Alltag in Irrland. Die Kommentare wiederum zeigten, was viele Irren von Travellern halten. Aber keine Angst, ich denke da wird noch so einiges kommen. Das war nur der Anfang. Langsam aber sich drehen hier alle durch.

Hahaha, ich hab's wieder gefunden! Ausserdem hab ich's auch runtergeladen ... fuer alle Faelle. Denn das meine lieben Freunde ist irische Tradition!



Sicherheitshalber poste ich mal die Kommentare :o)) ... fuckin' hell!


I must say usually I'm the last person to make derogatory remarks about travelers in general and never jump to conclusions without evidence but this is downright dangerous and not only putting their lives but innocent lives at risk. There is only so much one can defend and this is downright scumbagery.
Tongue in cheek comment but I'm sick of defending them, saying "give them a chance" and then see videos like this.

If they were any more inbred you could call them a sandwich

Fuckin cunts uncle fuckers cock suckin fags fuckersssssssssss

Disgusting fucking waste of breathable air these bunch of fucking wasters should be put down like the rabid filthy mongrels they are. Assholes the lot of em!

give em more taxpayers money on the dole and chicken suppers so they can keep ponytrotting and driving fine cars..tis a great country now



where's the riot police?
They all should be blowing bloody bubbles through their noses after about a minute of that Vid.

I know the police weren't exactly helping and i am all for road trotting, it is a tradition that will be hard to kill but most people do it in a responsible mannor! This is just down right dangerous guys!

A law onto themselves ! Reckless and no regard for other road users.

Not one for generalising, but this is a regular occurrence. They want to be treated the same and then, this is what they get up to.

Fuck Obama

What a bunch of inbred fucking idiots! And they wonder why the general population has a downer on them...!

scumbags

Fuckin' idiots.

so sad that there s a little boy with them



Well well well. This is a spectacular display.... interesting. :)

.


Montag, 7. Mai 2012

Soundscapes: Romica

To je za tebe stari. Za uvjek nezaboravljen ...

Sonntag, 6. Mai 2012

Soundscapes: Westeros

Irrland deine Tiere

Wie Menschen sind erkennt man daran, wie sie mit ihren Tieren umgehen. In Rampart, ein Film in dem Woody Harrelson einen korrupten Bullen spielt, sagt Woody in einer Szene folgendes: "Ich bin kein Rassist. Ich hasse keine Schwarzen Leute. Ich hasse alle Leute!"

Eigentlich muesste ich Menschen hassen. Bin auch der Meinung, dass die Welt ohne uns besser dran waere. Ueberall werden Tiere geqaelt und umgebracht. Das ist in Irrland nicht anders, nur weil das Land angeblich so gruen ist und die Kerrygold Butter von gesunden Kuehen kommt. Hier ist es genauso gruen wie in Deutschland und Kerrygold Butter schmeckt nicht besser oder schlechter als deutsche Markenbutter. Hier werden Tiere ebenfalls mishandelt.

Ich bin mir sicher, dass es pro Haushalt in Irrland verhaeltnismaessig mehr Haustiere gibt als in Deutschland. Bedenkt man, dass Irrland ein Bauernstaat ist, koennte man die Zahl der Haustiere pro Kopf der 5 Mio Einwohner verdoppeln. Sogut wie jeder hat hier irgendein Puppy zuhause. Was mit diesen Tieren passiert, kann man fast taeglich in der Zeitung lesen. Natuerlich sind nicht alle Irren Tierquaeler. Oder doch? Frank Coote von Ennis Dogpound koennte ein trauriges Lied davon singen. Diese Woche habe ich bei Facebook Bilder gesehen, wie er drei Hunde und zwei Kaelber tot aus einem See in Ennistymon fischte. Irgendjemand hat die armen Viecher umgebracht und dort versenkt. Vor nicht allzulanger Zeit wurde in Ennis ein Fohlen gefunden, das an einem Seil gefesselt verhungerte. Bilder davon gab es auch bei FB. Ausgesetzte Hunde, Katzen, Pferde sind hier an der Tagesordnung. Tierheime versuchen verzweifelt neue Besitzer zu finden. Angeblich werden Hunde sogar nach England verschifft.

Es gibt hier jede Menge Leute, die sich organisieren, um Tieren zu helfen: Ennis Dogpound, Doggy Day Care, Bracken's Dog Rescue, Pedigree Adoption Drive Ireland, Clare Animal Welfare, Animal Healing Centre, Clare Animal Alert, BrokenArrow Healing, Laugh It's Free, Imecofarm, Pedigree Adoption Drive, Many Tears Animal Rescue, Lupanast Dog Training/Northwest Agility Club, Second Chance Animal Rescue - SCAR, Lessons Learned In Life, Homeward Bound.

Tiere, denen geholfen wird haben Glueck. Fuer viele andere kommt oft jede Hilfe zu spaet. Dabei waere es so einfach fuer Leute, die ihre Pets nicht mehr haben wollen, diese auf  humane Art und Weise los zu werden. Obwohl Tierheime ueberfuellt sind, nehmen Tierschutzorganisationen nach wie vor gerne Tiere entgegen. Sie muessen es, sonst wuerden sie das Morden auch noch unterstuetzen.

Eine Frage, die ich mir oft stelle: Warum haben Tiere in unserer Gesellshaft einen niedrigeren Stellenwert als Menschen? Hunde, Katzen, Pferde sind intelligente Wesen. Sie haben Gefuehle, Charakter, Persoenlichkeit. Sie sind unsere Freunde, uns treu ergeben. Ein Bekannter, der schon sein Leben lang mit Pferden arbeitet sagte gestern: "Fuer jeden Menschen auf dieser Welt gibt es ein Pferd als Gegenpart. Es gibt gute und schlechte." 

Wir haben in unserem Haushalt vier Hunde, einen Kater und ein Pferd. Fuer uns sind das keine Nutztiere oder nur irgendwelche Viecher, sondern vollwetige Familienmitglieder. Natuerlich sitzen sie nicht mit an einem Tisch. Wir ziehen ihnen auch keine Klamotten an oder fuettern sie nicht mit irgendwelchem Zeug, das sie langsam aber sicher umbringt. Aber wir luemmeln uns z.B. abends gemeinsam auf dem Sofa beim Fernsehen. Das Pferd steht natuerlich draussen. Wir sind alle auf eine bestimmte Art und Weise miteinander verbunden und geniessen das. Fuer mich muss das Pferd keinen anderen Zweck erfuellen als ein glueckliches und zufriedenes Pferd zu sein. Denn das macht mich auch gluecklich. Als mein erster Hund Peppik eingeschlaefert wurde, war ich am Boden zerstoert. Zwei Wochen lang konnte ich mit niemandem reden ohne in Traenen auszubrechen. Mir tun vernachlaessigte Tiere leid. Ich fuehle mich zu jedem ausgesetzten Hund, Katze oder Pferd sofort hingezogen. Kann ich garnix gegen machen. Wenn ich Millionaer waere, wuerde ich alle aufnehmen. Ich haette eine riesige Tierfarm, ein Tierparadies.

Was sind das also fuer Leute, die Tiere quaelen und toeten?

Fuer mich sind das Bestien, die wenn sie die Chance haetten, es mit Menschen genauso machen wuerden. Jeder, der einem Tier aus Spass etwas uebles antut, sollte genauso bestraft werden.

Hier laeuft so ein junger Typ durch die Gegend und holt sich Hunde aus Tierheimen oder privaten Haushalten, um sie Kampfhunden zum Frass vorzuwerfen, d.h.zum Training bevor es dann richtig zur Sache geht. Es wurden schon viele Hunde gestohlen und sind nie wieder aufgetaucht. Auf FB hat man neuerdings ein Bild mit Info als Warnung gepostet. Hundekaempfe sind auch in Irrland illegal aber nach wie vor hoch im Kurs.

Tierheime sind wie gesagt ueberfuellt. Trotzdem gibt es Leute, die Hunde zuechten. Ich meine jetzt nicht professionelle Hundezuechter mit speziellen Rassen. Da gibt es z.B. diesen Deutschen, der seine Kampfhuendin als Gebaermaschine benutzt. Er lebt von Sozialhilfe und peppelt sein Einkommen dadurch auf, in dem er pro Welpen €100 kassiert. Wenn er irgendwo einen schoenen Kampfhund-Rueden sieht, fragt er den Besitzer, ob dessen Hund nicht seine Huendin decken will und schon ist die Sache erledigt. Das muss man sich mal vorstellen: in Tierheimen werden Hunde eingeschlaefert, weil sie keiner mehr haben will und dieser Typ produziert am laufenden Band neue!

Einer unserer Traveller-Nachbarn ist ein Jack-Russel Fan. Er zuechtet seine Tierchen im Garten hinterm Haus. Man kann sie nicht sehen aber hoeren. Sein Bruder wohnt die Strasse runter und macht es genauso. Ab und zu fliegt ein Welpen ueber die Mauer und liegt dann tot im Grass.

Ein anderer Typ hat um die 30 Hunde bei sich zuhause. Alle total vernachlaessigt! Frankie Coote ist gerade dabei ihm alle weg zu nehmen. Vor einiger Zeit bekam Frankie als "Dank" fuer seine Arbeitet, eins auf's Maul. Man hat ihn unter dem Vorwand "Tiere in Not" irgendwo hingelockt, wo er dann zuammengeschlagen wude. Am naechsten Tag ging er in aller Seelenruhe wieder zur Arbeit, als ob nix gewesen waere. Respekt, kann ich da nur sagen.

Auf dem Markt werden Hundewelpen fuer €10 verkauft. Sie verbringen den ganzen Tag im Karton, haben nichts zu fressen oder zu trinken. Diejenigen, die man nicht los wird, werden einfach stehen gelassen.

Menschen tun Tieren die unglaublichsten Dinge an. Das ist in Irrland genauso wie ueberall. Was hier jedoch mit Pferden passiert, ist ziemlich krass!

Freitag, 4. Mai 2012