Wie Menschen sind erkennt man daran, wie sie mit ihren Tieren umgehen. In Rampart, ein Film in dem Woody Harrelson einen korrupten Bullen spielt, sagt Woody in einer Szene folgendes: "Ich bin kein Rassist. Ich hasse keine Schwarzen Leute. Ich hasse alle Leute!"
Eigentlich muesste ich Menschen hassen. Bin auch der Meinung, dass die Welt ohne uns besser dran waere. Ueberall werden Tiere geqaelt und umgebracht. Das ist in Irrland nicht anders, nur weil das Land angeblich so gruen ist und die Kerrygold Butter von gesunden Kuehen kommt. Hier ist es genauso gruen wie in Deutschland und Kerrygold Butter schmeckt nicht besser oder schlechter als deutsche Markenbutter. Hier werden Tiere ebenfalls mishandelt.
Ich bin mir sicher, dass es pro Haushalt in Irrland verhaeltnismaessig mehr Haustiere gibt als in Deutschland. Bedenkt man, dass Irrland ein Bauernstaat ist, koennte man die Zahl der Haustiere pro Kopf der 5 Mio Einwohner verdoppeln. Sogut wie jeder hat hier irgendein Puppy zuhause. Was mit diesen Tieren passiert, kann man fast taeglich in der Zeitung lesen. Natuerlich sind nicht alle Irren Tierquaeler. Oder doch? Frank Coote von Ennis Dogpound koennte ein trauriges Lied davon singen. Diese Woche habe ich bei Facebook Bilder gesehen, wie er drei Hunde und zwei Kaelber tot aus einem See in Ennistymon fischte. Irgendjemand hat die armen Viecher umgebracht und dort versenkt. Vor nicht allzulanger Zeit wurde in Ennis ein Fohlen gefunden, das an einem Seil gefesselt verhungerte. Bilder davon gab es auch bei FB. Ausgesetzte Hunde, Katzen, Pferde sind hier an der Tagesordnung. Tierheime versuchen verzweifelt neue Besitzer zu finden. Angeblich werden Hunde sogar nach England verschifft.
Es gibt hier jede Menge Leute, die sich organisieren, um Tieren zu helfen: Ennis Dogpound, Doggy Day Care, Bracken's Dog Rescue, Pedigree Adoption Drive Ireland, Clare Animal Welfare, Animal Healing Centre, Clare Animal Alert, BrokenArrow Healing, Laugh It's Free, Imecofarm, Pedigree Adoption Drive, Many Tears Animal Rescue, Lupanast Dog Training/Northwest Agility Club, Second Chance Animal Rescue - SCAR, Lessons Learned In Life, Homeward Bound.
Tiere, denen geholfen wird haben Glueck. Fuer viele andere kommt oft jede Hilfe zu spaet. Dabei waere es so einfach fuer Leute, die ihre Pets nicht mehr haben wollen, diese auf humane Art und Weise los zu werden. Obwohl Tierheime ueberfuellt sind, nehmen Tierschutzorganisationen nach wie vor gerne Tiere entgegen. Sie muessen es, sonst wuerden sie das Morden auch noch unterstuetzen.
Eine Frage, die ich mir oft stelle: Warum haben Tiere in unserer Gesellshaft einen niedrigeren Stellenwert als Menschen? Hunde, Katzen, Pferde sind intelligente Wesen. Sie haben Gefuehle, Charakter, Persoenlichkeit. Sie sind unsere Freunde, uns treu ergeben. Ein Bekannter, der schon sein Leben lang mit Pferden arbeitet sagte gestern: "Fuer jeden Menschen auf dieser Welt gibt es ein Pferd als Gegenpart. Es gibt gute und schlechte."
Wir haben in unserem Haushalt vier Hunde, einen Kater und ein Pferd. Fuer uns sind das keine Nutztiere oder nur irgendwelche Viecher, sondern vollwetige Familienmitglieder. Natuerlich sitzen sie nicht mit an einem Tisch. Wir ziehen ihnen auch keine Klamotten an oder fuettern sie nicht mit irgendwelchem Zeug, das sie langsam aber sicher umbringt. Aber wir luemmeln uns z.B. abends gemeinsam auf dem Sofa beim Fernsehen. Das Pferd steht natuerlich draussen. Wir sind alle auf eine bestimmte Art und Weise miteinander verbunden und geniessen das. Fuer mich muss das Pferd keinen anderen Zweck erfuellen als ein glueckliches und zufriedenes Pferd zu sein. Denn das macht mich auch gluecklich. Als mein erster Hund Peppik eingeschlaefert wurde, war ich am Boden zerstoert. Zwei Wochen lang konnte ich mit niemandem reden ohne in Traenen auszubrechen. Mir tun vernachlaessigte Tiere leid. Ich fuehle mich zu jedem ausgesetzten Hund, Katze oder Pferd sofort hingezogen. Kann ich garnix gegen machen. Wenn ich Millionaer waere, wuerde ich alle aufnehmen. Ich haette eine riesige Tierfarm, ein Tierparadies.
Was sind das also fuer Leute, die Tiere quaelen und toeten?
Fuer mich sind das Bestien, die wenn sie die Chance haetten, es mit Menschen genauso machen wuerden. Jeder, der einem Tier aus Spass etwas uebles antut, sollte genauso bestraft werden.
Hier laeuft so ein junger Typ durch die Gegend und holt sich Hunde aus Tierheimen oder privaten Haushalten, um sie Kampfhunden zum Frass vorzuwerfen, d.h.zum Training bevor es dann richtig zur Sache geht. Es wurden schon viele Hunde gestohlen und sind nie wieder aufgetaucht. Auf FB hat man neuerdings ein Bild mit Info als Warnung gepostet. Hundekaempfe sind auch in Irrland illegal aber nach wie vor hoch im Kurs.
Tierheime sind wie gesagt ueberfuellt. Trotzdem gibt es Leute, die Hunde zuechten. Ich meine jetzt nicht professionelle Hundezuechter mit speziellen Rassen. Da gibt es z.B. diesen Deutschen, der seine Kampfhuendin als Gebaermaschine benutzt. Er lebt von Sozialhilfe und peppelt sein Einkommen dadurch auf, in dem er pro Welpen €100 kassiert. Wenn er irgendwo einen schoenen Kampfhund-Rueden sieht, fragt er den Besitzer, ob dessen Hund nicht seine Huendin decken will und schon ist die Sache erledigt. Das muss man sich mal vorstellen: in Tierheimen werden Hunde eingeschlaefert, weil sie keiner mehr haben will und dieser Typ produziert am laufenden Band neue!
Einer unserer Traveller-Nachbarn ist ein Jack-Russel Fan. Er zuechtet seine Tierchen im Garten hinterm Haus. Man kann sie nicht sehen aber hoeren. Sein Bruder wohnt die Strasse runter und macht es genauso. Ab und zu fliegt ein Welpen ueber die Mauer und liegt dann tot im Grass.
Ein anderer Typ hat um die 30 Hunde bei sich zuhause. Alle total vernachlaessigt! Frankie Coote ist gerade dabei ihm alle weg zu nehmen. Vor einiger Zeit bekam Frankie als "Dank" fuer seine Arbeitet, eins auf's Maul. Man hat ihn unter dem Vorwand "Tiere in Not" irgendwo hingelockt, wo er dann zuammengeschlagen wude. Am naechsten Tag ging er in aller Seelenruhe wieder zur Arbeit, als ob nix gewesen waere. Respekt, kann ich da nur sagen.
Auf dem Markt werden Hundewelpen fuer €10 verkauft. Sie verbringen den ganzen Tag im Karton, haben nichts zu fressen oder zu trinken. Diejenigen, die man nicht los wird, werden einfach stehen gelassen.
Menschen tun Tieren die unglaublichsten Dinge an. Das ist in Irrland genauso wie ueberall. Was hier jedoch mit Pferden passiert, ist ziemlich krass!
EIgentlich könnte ich das fast genauso unterschreiben, wie es da steht, Nenad.
AntwortenLöschenLediglich zu diesem Absatz: "Eigentlich muesste ich Menschen hassen. Bin auch der Meinung, dass die Welt ohne uns besser dran waere. Ueberall werden Tiere geqaelt und umgebracht."
--- Gerade weil es so viele Menschen gibt (auch hier auf der Insel), die ihre Freizeit opfern um Tieren (oder auch Menschen) zu helfen, gerade weil es so viele Tierschutzorganisationen gibt, die trotz widrige Umstände jeden Tag großartiges leisten - gerade deshalb ist der Mensch vielleicht doch noch nicht ganz verloren.
Der ewige Träumer
Ein Tropfen auf den heissen Stein, Harald.
AntwortenLöschenStimmt, ein Tropfen auf den heissen Stein. Aber andererseits: Besser als nichts. So ganz möchte man die Hoffnung halt doch noch nicht aufgeben ...
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