Mittwoch, 29. Juni 2011

In eigener Sache

Eine Erklärung zwischendurch:

Es geht mir hier nicht darum Irland oder die Iren schlecht zu machen. Ich mag die Iren sehr gerne.

Ich berichte einfach nur über mein Leben in Irland. Über die Scheiße die hier abgeht. Aus meiner Sicht. Die Scheiße, die übrigens viele Iren selbst anprangern.

Mir ist natürlich klar, dass die Dumpfbacken aus dem Irlandforum das anders sehen. Aber hey, denen kann sowieso niemand mehr helfen ...

Montag, 27. Juni 2011

Oireland ridiculous: das Leben auf der Kackinsel - part IV

The weather and the drink - zwei Faktoren, die für das Leben in Irland von essenzieller Bedeutung sind ... wie Sonne und Mond oder Ebbe und Flut oder Aldi und Lidl!

Der gemeine Irland Tourist blickt auf grüne Hügel, Kühe, Schafe und das Meer. Er sitzt im Pub, schlürft sein Guinness und lauscht der wunderbaren irischen Folkband. Wechselt ein paar Worte mit den Eingeborenen und macht seine Fotos. Zuhause erzählt er dann wie wunderschön Irland ist und schaut sich Filme an wie Ondine, Waking Ned Devine oder P.S. I Love You. Er hört die mitgebrachten CD's und während irish folk seine Sinne besäuselt, träumt er vom nächsten Irlandurlaub.

Wenn man ihm sagt, dass das Leben in Irland nicht so ist wie er es in der kurzen Zeit erlebt oder in den Filmen gesehen hat, würde er antworten: ja, das weiß ich. Sollte man jedoch anfangen zu erzählen wie es wirklich ist, würde er versuchen das Thema zu wechseln. Und warum? Weil es ihn im Grunde genommen garnicht interessiert bzw. weil er nicht möchte, dass sein Traum zerstört wird.

Es steht natürlich in keinem Reiseführer was sich hier täglich wirklich abspielt. Wäre auch schlecht fürs Geschäft. Sollte man jedoch dem Irlandfan trotzdem davon erzählen, macht er schnell beide Ohren zu oder reagiert gar pampig!

Alles schon erlebt.

Als wir mal ein paar Bekannten aus Deutschland erzählten wie unsere jüngere Tochter mit 17 narkotisiert wurde, schauten diese nur ungläubig drein. Man hatte ihr k.o.-Tropfen in eine Dose mit Bulmers verabreicht. Wenn die Garda-Polizei nicht zufällig mitten in der Nacht vorbeigefahren wäre und gesehen hätte wie sie auf der Straße lag, hätten die beiden Traveller-Jungs ihren Spaß gehabt. So kam sie gerade mal mit Kopfschmerzen und Übelkeit davon. Danach folgten Panik und Angstzustände!

Jetzt wird sich vielleicht der eine oder andere Fragen, was hat ein 17 jähriges Mädel mitten in der Nacht mit zwei Travellern zu schaffen?

Wenn man 17 ist, darf man noch nicht in den Pub. Deshalb hängt man irgendwo rum, trifft Leute, geht vielleicht zu irgendjemandem nach Hause Party feiern. Saufen, kiffen, irgendwelche Pillen schmeißen - das ist die Regel. Was anderes gibt es nicht und alle Minderjährigen können es kaum erwarten 18 zu werden. Dann geht es in den Pub und Nightclub, wo man sich ganz legal die Kante geben kann.

Bei unserer Tochter war und ist es nicht anders. So gut wie alle Jugendlichen in Irland sind so drauf. Kein Wunder, die Erwachsenen machens ihnen vor. Das kulturelle Angebot beschränkt sich auf die Pubs. Oder anders gesagt: die Pubs sind das kulturelle Angebot. Saufen hat Tradition.

Als Eingewanderter braucht man eine gewisse Zeit, bis man das kapiert hat: unterm Strich bleibt nicht viel übrig außer Saufen. Die meisten Iren freuen sich am Montag auf das Wochenende. Donnerstags macht man sich schon mal warm und kippt sich ein paar Drinks in den Hals. Freitag und Samstag Nacht ist Komasaufen angesagt. Sogar Sonntag morgens sieht man die Leute im Pub.

Neuerdings ist man jedoch dazu übergegangen sich bei iregndwelchen Hauspartys zu besaufen. Ist billiger. Zum Leidwesen der Nachbarn.

Im Übrigen werden Samstags und Sonntags die Straßen nicht sauber gemacht, d.h. Montag morgens sieht man dann überall die Kotz- und Scheißhaufen, leere Flaschen, zersplittertes Glas und sonstigen Müll auf der Straße liegen. Es stinkt nach Kotze, Scheiße und Urin. Ist alles ganz normal und kein Grund zur Aufregung.

The weather and the drink ...

Freitag, 24. Juni 2011

Oireland ridiculous: das Leben auf der Kackinsel - part III

Weather today: 70% chance of precipitation, 14° C. Weather tomorrow: same shit! Wir haben den 24.Juni wohlgemerkt.

Ach was solls, übers Wetter hab ich alles gesagt. Fuck it! Zurück zu meinem Lieblingsthema: the mentals.

Heute morgen saß ich im Kaffe und unterhielt mich mit Ben, dem Vater von Bernard. Ben ist schätzungsweise so um die 65 und noch ziemlich gut in Form. Nach alter irischer Tradition hat er schon die ganze Welt bereist, kennt alles und jeden. Er ist die Informationsquelle schlechthin. Will man irgendwas über irgendwen in Ennis wissen, fragt man Ben.

Wir unterhielten uns übers Wetter. Und so kam das Gespräch auf das Thema mentals, Mord und Selbstmord. Komischerweise habe nicht ich damit angefangen, sondern Ben!

Vor ung. drei Wochen wurde Eoin Ryan (21) ermordet. Der angehende Jura-Student, der in den Sommerferien im Rowan-Tree-Restaurant arbeitete, wurde von Joe Heffernan erschlagen. Den Artikel dazu gibt es hier. Was nicht drinsteht und mir Ben erzählte ist folgendes: Mörder und Opfer fuhren mit dem Taxi von Knoxes Pub in Ennis nach Barefield. Dort wurde der Junge mit einem Stein erschlagen. Man hackte ihm beide Hände und Füße ab und warf ihn in einen nahegelegen Bach. Der Mörder ging dann nach Hause und schlief sich erst mal aus. Am nächsten Morgen erzählte er seiner Mutter was passiert war, die dann auch sofort die Polizei rief. Als sie ihn abholten sagte er: "I killed the devil!" (Ich habe den Teufel getötet).

Joe Heffernan war schon lange dafür bekannt, dass er nicht alle Tassen im Schrank hatte. Jedoch hatte niemand mit so etwas gerechnet.

Gestern war der jährliche Pferdemarkt in Spancil Hill. Es war auch der dritte Jahrestag zu Gedenken an Michael Doherty, einem damals 14 Jahre alten Traveller-Jungen, der von einem 17 Jährigen erstochen wurde. Direkt vor dem Supermacs in Ennis. Der Mörder John McGovern leugnete die Tat rund zwei jahre später vor Gericht. Niemand außer einigen, weiß bis heute was daraus geworden ist.

Was nicht in der Zeitung stand: Michael war zur Tatzeit nicht sofort tot, sondern verblutete langsam im Beisein von zwei Gardai, die es nicht über sich bringen konnten ihn in ein Auto zu laden, um ihn so schnell wie möglich ins Krankenhaus zu bringen. Stattdessen wartete man lieber auf den Krankenwagen, der erst 45 Minuten später eintraf. Zu spät für Michael.

Es stand auch nicht in der Zeitung, dass die Irish Traveller Community weltweit ein Kopfgeld von über €10.000 auf John McGovern ausgesetzt hatte! Oder dass der Vater des Mörders ein berühmt berüchtigter Garda-Polizist ist, den man hier a dangerous cunt nennt. Oder dass eine Woche später bei der Beerdigung in Ennis Ausnahmezustand herrschte weil alle Angst hatten, dass die aus aller Welt angereisten Traveller die Stadt auseinandernehmen würden. Ich stand, nachdem der Trauerzug vorbei war am Tatort in der O'Connell Street und beobachtete die Traveller, wie sie dort ihre Kränze niederlegten, das Bild von Michael küssten und sich bekreuzigten.

Ben sagte, dass er zusammen mit Michael Doherty in einer Gruppe zusammensaß an dem Tag in Spancil Hill. Sie sangen Lieder während eine irish folkband spielte.

Es gab drei Selbstmorde in den letzten drei Monaten. Einer davon war ein junges Mädel (21), deren Vater sich vor einigen Jahren selbst erhängte. Sie folgte ihm auf die gleiche Art und Weise.
Oder das andere Mädel, die jahrelang von ihrem eigenen Vater auf der Farm misbraucht wurde. Als sie neun Jahre alt war, ertränkte sich die Mutter weil sie es nicht mehr mit ansehen konnte.

Es gab unzählige Selbstmorde in den letzten paar Jahren. Größtenteils junge Leute. Als ich Ben fragte was er glaubt warum das so ist, antwortete er: "Depression. The weather and drink!"

Donnerstag, 23. Juni 2011

Oireland ridiculous: das Leben auf der Kackinsel - part II

Finds ja immerwieder lustig, wie einige Leute versuchen die miese Lage in diesem Land schönzureden. Dem möchte ich entgegenwirken. Aus meiner Sicht. Nix mit positive thinking, positive attitude und blablabla.

Na gut, erst mal was positives: Irland ist ein Land, wo der stressgeplagte Zeitgenosse seine Ruhe suchen und finden kann. Seine Nische, um z.B. irgendein kleines business aufzuziehen. Die Leute sind sehr nett, easy going und vor allem: nicht nachtragend (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Umziehen ist ein Klacks. Man bekommt je nach Gegend schon Häuser für €500 zu mieten. Eine Monatsmiete Kaution und das wars.

Doch in Irland lebt man hinter dem Mond. Durch die prekäre Wirtschaftssituation lebt man jetzt noch further away: hinter dem Mars. Langsam aber unaufhaltsam gehts Richtung Jupiter! Es ist ziemlich kompliziert geworden hierher- oder von hier weg zu kommen. Ein Flug nach Deutschland ist eine halbe Weltreise.

Und dann dieses Wetter! Daran werd ich mich wohl nie gewöhnen. Ich weiß: jetzt werden wieder einige aufheulen "Was hat er denn nur mit dem Wetter?" Ja, was ist damit? Antwort: es ist Scheiße! Ganz einfach. Es kann einem dermaßen die Laune verderben, dass man sogar an Selbstmord denkt!

Habt ihr euch schon mal gefragt, warum es hier so viele Pubs gibt, mit kuscheligem Kaminfeuer? Warum die Iren so viel saufen? Hier habt ihr die Antwort: wegen dem Scheißwetter. Rheumawetter. Die Wetterwechsel sind zermürbend. Nichts für wetterfühlige Menschen. Es ist ein pain in the ass!

Irland wird ja von vielen als Traumland bezeichnet. Warum das so ist weiß ich nicht. Ist mir ein Rätsel. Bei mir hat es genau das Gegenteil bewirkt. Nach sieben Jahren Irland ist mir das Träumen vergangen!

Dienstag, 21. Juni 2011

Oireland ridiculous: das Leben auf der Kackinsel

Jetzt ist es offiziell: wir werden wieder nach Deutschland zurückgehen! Da wir in ein Haus ziehen das von der Miete und Haltung wesentlich billiger ist, können wir vielleicht endlich mal wieder was auf die Seite legen. Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich das Gefühl habe unsere Zeit hier läuft langsam aus. Das Gefühl wird immer stärker.

Jeden, aber auch wirklich jeden Tag begegnen mir Leute in der lane, die erzählen, dass sie oder ein Angehöriger die Insel verlassen. Das sind Iren oder Ausländer. Heute erzählte ich meinem Freund Phil von unserem Vorhaben nach Deutschland zurückzugehen. Er sagte: "Wenn du eine Ire wärst, wärst du schon lange Weg." Tatsache ist, dass tausende das Land verlassen. So kann sich die Wirtschaft erst recht nicht erholen, wenn keine Arbeitskräfte da sind. Aber von erholen kann sowieso keine Rede sein. Es wird immer schlimmer! Ein Laden nach dem anderen macht hier dicht. Bald werden drei große Läden im Quinroad Businesspark zu machen. Den Flughafen Shannon kann man sowieso vergessen. Er wird in den irischen Flugstatistiken kaum noch erwähnt. An manchen Tagen ist es schon fast gespenstisch einsam in der lane, weil einfach niemand unterwegs ist.

Und versuch mal was zu verkaufen! Man kriegt nix aber auch wirklich garnix los. Wenn ich da an drei oder vier Jahre zurückdenke: die Leute kauften wie blöd! Jetzt hat keiner mehr Geld. Der Normalsterbliche in Irland lebt am absoluten Existenzminimum. Manchmal auch drunter. In Dublin stehen die Leute schon früh morgens bei den Wohlfahrtsküchen Schlange. Das sind keine Obdachlosen, sondern ganz normale Leute!

Das verrückteste an der ganzen Sache ist jedoch die politische Situation. Die Regierung dieses Landes tut anscheinend alles damit es noch schlimmer wird!

Interessant finde ich bei all dem die Reaktionen gewisser Irlandfans aus dem Dumpfbackenforum. Wenn ich Kommentare bekomme wie "stell dich doch mit deiner Klampfe an den Dublin Flughafen! Für 29 Euro bekommst du einen Flieger nach Deutschland, Wo ist das Problem?" denke ich mir es ist wirklich schade, dass man bei den Cliffs of Moher nicht mehr bis an die Felskante ran darf. Früher wurde man dort solche Dumpfbacken auf bequeme Art und Weise los! Die entsorgten sich quasi von selbst.

Wir ziehen um

Nun ist es doch passiert: das Haus in dem wir drei Jahre lebten wird verkauft. Naja, noch nicht ganz. Laut Makler wurden die Verträge unterzeichnet und eine Anzahlung geleistet. Unser Vermieter hat davon zwar noch nichts gesehen, muss sich aber darauf verlassen. Auch musste er einen Preis akzeptieren, der weit unter dem liegt den er sich erhofft hatte. Kann natürlich sein, dass der Deal doch nicht zustande kommt. Wäre nicht das erste Mal.

Wie auch immer, wir haben schon ein anderes Haus gefunden. Es ist wesentlich kleiner und liegt in einer nicht so schönen Gegend. Das ist ungefähr so, als ob man von Beverly Hills nach downtown LA zieht. Oder von der Hohen Tanne in die Freigericht Straße, Hanau.

Doch hey, wir können es uns nicht leisten wählerisch zu sein und können von Glück sagen, dass wir so schnell ein Haus gefunden haben. Nicht jeder Vermieter akzeptiert Mieter mit vier Hunden!

In zehn Tagen sind wir raus aus dem Haus. Heute beginnt das Packen.

Das Wetter ist übrigens total Scheiße! Bisher hatten wir ganze zwei Tage Sommer. Typisch irisch eben. In solchen Zeiten wünscht man nichts sehnlicher als von dieser Kackinsel wegzukommen. Ich werde wohl nie verstehen, wie es sein kann, dass Leute hier Urlaub machen. Habe eben gerade die Heizung angemacht!

Sollten wir es jemals schaffen aus dieser feckin' country auszuwandern, dann auf keinen Fall mehr auf eine Insel! Inselkoller sach ich da nur.

Irland: teuer und scheiße.

Montag, 13. Juni 2011

... the mentals



Ich hab ja schon erwähnt, dass es hier unglaublich viele Leute mit psychischen Problemen gibt. Weiß nicht, ob das in ganz Irland so ist aber in Ennis ist es definfinitiv so. Wobei man ja auch unterscheiden sollte zwischen psychisch labil oder geistig behindert.

In Ennis findet man alles, die ganze Palette!

Da gibt es z.B. diesen Typ, der vor zwei Jahren einfach in das Auburn Lodge Hotel spaziert ist und dort eine Angestellte mit einem Messer fast ausgeweidet hätte! Der läuft jetzt wieder frei rum, genauso wie vor der Tat, als wäre nix passiert. Ich sehe ihn fast jeden Tag.

Letzte Woche wurde ein Einundzwanzigjähriger von einem Psycho erschlagen. Der Tathergang ist simpel: Besuch im Pub, Suff, Streit, Mord. Keine Seltenheit. Vom Täter wusste man, dass er psychische Probleme hat.

Mein "Lieblingspsycho" ist Bernard (Bild). Im Laufe seines Lebens hat er seinen Verstand mit Drogen und Alkohol ruiniert. Jetzt sitzt er jeden Tag im Kaffe und geht den Leuten mit seinem Dummgelaber auf'n Sack.

Letzte Woche erzählte mir eine Bekannte, Bernard hätte meinen Hund geschlagen. In der Zeit als ich mein Zeug holen gegangen bin, wartete Lua (mein Hund) angebunden in der lane. Als sie dann zu bellen anfing kam Bernard daher und zog ihr mit einem Kleiderbügel eins über.

Das erzählte mir meine Bekannte Brenda. Problem: Außer ihr gab es keine Zeugen und Brenda ist ebenfalls psychisch labil! On top of this wurde sie letzte Woche Samstag vom Kaffe verbannt. Grund dafür ist ihr Verhalten. Sie hatte an dem Tag auch noch Geburtstag!

Als Bernard erfuhr was Brenda erzählte, drehte er fast durch! Ich hatte noch nicht mal Zeit ihn zur Rede zu stellen, da hatte er es auch schon von jemand anderem gesteckt bekommen. All das passierte Samstag Vormittag im Kaffe. Zum Glück haben die beiden sich nicht gesehen, sonst hätte es warscheinlich Mord und Totschlag gegeben!

Heute Morgen saß Bernard wieder da, ganz so als wäre überhaupt nichts gewesen. Auch Brenda kam kurze Zeit danach und trank ihren Kaffe. Glücklicherweise haben sich beide wieder verpasst!
Dass sie sich früher oder später treffen werden ist klar.

Ich glaub ich brauch Urlaub ...

Mittwoch, 8. Juni 2011

Gestern ...

... lief Brian an mir vorbei. Ein älterer Herr, den ich schon seit Jahren kenne. Seine Frau Esther war nicht dabei und ich sagte:

"Hi Brian! How are you?"

"A bit lonely ... "

"Where is the Missus?"

"She died!"

Esther starb vor einem Monat durch einen Schlaganfall!

Ich kenne beide schon seit Jahren: ein unzertrennliches Paar, immer gut drauf, die nettesten Leute, die man sich vorstellen kann. Sie erzählte ab und zu von ihrer Zeit in Germany und konnte auch ein paar Worte Deutsch. Sang auch ab und zu mal so ein altes deutsches Volkslied. Esther musste Brian oft stützen, weil er derjenige war, der schwächer wirkte. Oft dachte ich, dass er sich als erster von beiden verabschieden würde.

Nun ist sie tot ... und Brian sieht nicht so aus als ob er es lange ohne sie aushält. Ich denke, er wird ihr bald folgen ...

Donnerstag, 2. Juni 2011

Ztar



Die Arbeit an meiner nächsten CD hat schon begonnen! So wie's aussieht wird es eine Art Movie-Soundtrack-Album, d.h. Instrumentalstücke mit Piano, Orchester, Chören, Synthesizern, Gitarren etc. Also die volle Breitseite an Sounds und Effects! Das Ganze kommt dann aber auch ziemlich groovig daher.

Interessant dabei ist die Arbeitsweise. Wenn ich früher einen Song schrieb, nahm ich die Gitarre und los gings. Das ist teilweise immer noch so. Nur jetzt höre ich mir vorher Grooves und Sounds an und lass mich davon inspirieren. Oft ist es so, dass eine neue Nummer während der Aufnahme entsteht! Da ist ein geiler Groove, ein Basslauf, ein Synthesizer-Arpeggio ... und schon ist die Basis für einen neuen Song geschaffen! Und während das Ganze ausgefeilt und aufgenommen wird, entstehen Bilder in meinem Kopf, ein Thema, die Hauptmelodie, der Song-Titel. So ist z.B. der erste Titel Two In The Fields entstanden. Er wurde innerhalb drei Tagen geschrieben und aufgenommen und kam sozusagen aus dem nichts!

Das finde ich absolut faszinierend!

Ich komponiere also Musik mit dem Computer. Vor zehn Jahren wäre das für mich noch undenkbar gewesen! Jetzt ist es ein fester Bestandteil meiner Arbeit. Helfen tut mir dabei nicht nur die geile Software im Studio, sondern auch meine Ztar (Bild). Das ist im Grunde ein Keyboard für Gitarristen, also ein Tasteninstrument das wie eine Gitarre aufgebaut ist. Damit kann ich jeden x-beliebigen Synthesizer ansteuern und spielen! Ich habe mir das Teil bei Starr-Labs in San Diego bestellt. Jahrelang stand das Ding unbenutzt in der Ecke, doch jetzt wird es endlich gebraucht. Zum Glück habe ich es nicht bei ebay verhökert!

Aus dieser ganzen Situation heraus ist auch eine neue Idee entstanden, die mein Leben eventuell verändern könnte. Dazu später mehr ...