Mittwoch, 11. September 2024

Die kleine Farm - Ein paar Gedanken zum Stand der Dinge

Es ist jetzt eine Woche her, seit Lua gestorben ist und unter der Erde liegt. Obwohl ich es habe kommen sehen, hat mich ihr Tod schwer getroffen. Es ist eine Sache, wenn ein geliebtes Tier alt und krank wird, trotz allem aber noch am Leben ist und eine ganz andere, wenn es plötzlich nicht mehr da ist. Lua fehlt mir sehr und ich habe das Gefühl, dass ein Teil von mir mit ihr starb. Als ich das Video über ihr Leben gemacht habe, durchforstete ich alle Bilder- und Videodateien, die ich finden konnte. Das gleiche tat ich für Mika, der schon vor zwei Jahren von uns ging und dessen Video lange überfällig war. Die Sichtung der Daten war wie eine Zeitreise zurück nach Irland. Hinterher fühlte ich mich total deprimiert, unglücklich und am Boden zerstört. Ich wusste, dass es so kommen würde, denn es war nicht das erste Mal und versuchte mich dagegen zu wappnen, doch es gelang mir nicht. Der Schmerz war zu groß. Trotzdem tat ich es gerne und würde es immer wieder tun, denn ich war es ihnen schuldig.

Eine Sache wurde mir sofort klar: Unser Rudel, bestehend aus Jamie, Lua, Lizie und Mika waren die glücklichsten Hunde, die man nur haben konnte. Und weil sie glücklich waren, waren wir, Ella und ich, es auch. Trotz aller widrigen Umstände, die ich hier im Blog über Jahre beschrieben habe, waren sie der Sonnenschein in unserem Leben. Sie waren treu, ergeben und liebevoll. An dunkelsten Tagen, wo es unablässig regnete und wir dachten, schlimmer könnte es nicht sein, brachten sie Licht und Freude in unsere gemeinsame, kleine Welt. Selbst in den letzten zwei Jahren in Dun na Hinse, Ennis, als ich Henry, mein Connemara-Pony von den Travellern übernahm und keine einzige Nacht mehr durchschlafen konnte, war ich glücklich. Gerade diese zwei Jahre, als wir total pleite waren, kein Auto mehr hatten und dort quasi feststeckten, waren die besten der zehn Jahre in Irland. Es war die schönste Zeit überhaupt. Und warum? Weil ich mich um meine Tiere kümmerte und darin aufging wie ein Hefekuchen! Das weiß ich jetzt.

Seit einer Woche kommen mir deswegen ständig die Tränen. Luas Tod hat etwas in mir bewirkt. Ich glaube, es wird bald wieder eine Veränderung geben. Ich bin jetzt 61. Wenn alles gut geht bleiben mir vielleicht noch 20 - 25 Jahre. Und weil die Zeit schneller vergeht, je älter man wird, sollte man sich vielleicht mal überlegen, wie man den Rest seines Lebens verbringen möchte. Genau das tue ich jetzt. Für mich gibt es keinen Altersruhestand. Mein Leben ist eine Reise, die immer weiter geht, bis zu dem Tag, wo sie zu ende ist. Ich denke, wir werden aufs Land ziehen und eine kleine Farm gründen.

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