Freitag, 16. April 2021

Ein Text von Jörg Schneidereit gefunden auf FB

Heute ist es (aus Gründen, auf die ich gleich zu sprechen komme) mal wieder Zeit für ein kurzes Innehalten - und eine kleine, nachdenkliche Retrospektive.

Vierzehn Monate leben wir nun schon in einer anderen Welt. Möglicherweise sind dies gerade historische Tage. Ein Wendepunkt - an dem die Quasi-Monarchin unseres zerfallenden Landes ihren Allmachtstatus per neuem Quasi-Ermächtigungsgesetz (§ 5 Absatz 2 Nr. 3 Infektionsschutzgesetz IfSG) unabänderlich konsolidieren wird. Aufgrund von wissenschaftlich nicht haltbaren Thesen, bewußter Verdrehung von Fakten und Realitäten, sowie zahlloser, mit eiserner Gesetzesfaust und dauermedialem Sermon durchgepeitschter Lügen. Was dies für unsere freiheitliche Gesellschaft sowie für jeden Einzelnen von uns im Detail bedeutet, ist den Wachgebliebenen unter uns durchaus bewußt - dem Gros der angsterfüllten Herde allerdings nicht einmal in Ansätzen klar. Corona als False-Flag-Aktion für den Great Reset. Wieviel muß eigentlich noch geschrieben werden, um das endlich zu begreifen?

Falls mich gleich wieder jemand steinigen will (eine kürzliche Entfreundung durch einen betonköpfigen FB-Freund berief sich auf ähnlichen Anlaß, ich schrieb davon), nur zu. Ja, ich nehme mir das Recht für Vergleiche heraus. Ja, Geschichtsvergleiche sind legitim und lohnend, denn “Vergleich” bedeutet eben nicht “Gleichsetzung”. Ja, die Parallelen sind erdrückend. Und nein - dies ist keine Relativierung von vergangener Gräuel.

Am 30. Januar 1933 ernannte Reichspräsident Hindenburg Hitler zum Reichskanzler. Eineinhalb Jahre später war Deutschland eine Diktatur. Binnen weniger Monate hatte Hitler das gesamte Land gleichgeschaltet und jede Form von Widerstand gegen ihn zerschlagen. Wie konnte das so schnell geschehen? Auf dem Höhepunkt seiner Beliebtheit erließ Hitler – mit Zustimmung des Reichstags – das sogenannte Ermächtigungsgesetz. Durch dieses ermächtigte er sich selbst, Gesetze ohne Zustimmung des Reichstags zu beschließen. Er besaß nun die alleinige Entscheidungsgewalt. Der Reichstag hatte sich damit quasi selbst abgeschafft.

Hitler nutzte seine neu gewonnene Macht, um das Land nach seinen Vorstellungen umzustrukturieren. Sein Ziel war eine einheitliche Gesellschaft – ohne Widerspruch, ohne Querdenker. Planmäßig und gewalttätig erfolgte nun Stück für Stück die Ausschaltung aller politischen Gegner und Konkurrenten. Ein Medien- und Meinungsmonopol sollte die politische Gleichschaltung der deutschen Bevölkerung sichern. Die Grundrechte der Verfassung wurden nach dem Brandanschlag auf das Reichstagsgebäude mit der "Reichstagsbrandverordnung" vom 28. Februar 1933 aufgehoben.

Wie es danach weiterging, wissen wir alle.

Vor exakt einem Jahr schrieb ich hier an dieser Stelle die folgenden (im Nachhinein betrachtet, prophetischen) frustrierten Zeilen. Welche Aktualität sie noch besitzen, wurde mir heute Morgen, bei erneutem Lesen, mit Schrecken bewußt. Ich verdanke diese Einsicht meinem verehrten FB-Freund Tim Lochner, dem meine Zeilen heute als “FB-Erinnerung” angezeigt wurden und er mich darauf hinwies. Vor einem Jahr gab es mich auf FB erst 6 Monate. Jahrelang hatte ich dieses Medium für mich abgelehnt, wie viele von Euch wissen. Meine Leserschaft sowie mein sehr geschätzter Freundeskreis ist hier seit dem immens gewachsen - daher gebe ich diesen Text hiermit noch einmal zum Lesen frei. Ich hoffe inständig, es möge keine jährliche Tradition daraus werden.

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Wir schreiben den 15. April 2020 im Jahre Corona 1. Ich habe mich nun fest dazu entschlossen, erst einmal nichts Schlaues, Sachliches, Fachliches, Aufklärerisches, Verschwörerisches zum Corona-Thema mehr zu posten, zu teilen oder zu verlinken. Es reicht mir, ich kann nicht mehr. Wenn es keine objektiven Wahrheiten mehr gibt, dann ist jede Aussage so wahr wie jede andere. Gegenwärtig ist das Erkennen der Wahrheit ein Ding der Unmöglichkeit. Selbst Koryphäen der Materie widersprechen sich diametral. Wer sich weiter bewogen fühlt und dies anders sieht, darf gern thematisch weiter eruptieren.

Ich hatte es ja kürzlich schon einmal angesprochen: Die giftigen Streits, verbalen Faustschläge, das oft wortgewandte, dennoch groteske Gekeife und Gekratze und die schlußendlichen Entfreundungen zwischen vielen großartigen und intelligenten Autoren, allein auf meiner hiesigen, eigentlich gut überschaubaren, dennoch recht erlesenen Freundesliste und in deren proximalem Umfeld, entsetzen mich und stimmen mich zutiefst traurig. Wie gespalten wir selbst hier, in diesem Medium, in unserer konsensverwöhnten, ach so libertären Gemeinschaftssphäre/-blase inzwischen sind, läßt mich erahnen, welch leichtes Spiel die Umsetzung jenes „divide et impera“ mittlerweile für das herrschende und kontrollierende System bedeutet. Sie müssen nicht mehr viel tun und können sich beruhigt zurücklehnen.

Während wir uns hier in Rechthaberei und Kleinklein verlieren, sollten wir uns besser große Sorgen machen, daß es nie wieder wie vor Corona werden wird. Never ever. Und was wir dann gemeinsam zu tun gedenken.

Die allumfassende Kontrolle, so viel scheint inzwischen klar, wird bleiben - legitimiert durch eine mediale Dauerfanfare einer „immerwährenden, drohenden Gefahr für Leib und Leben“. Damit läßt sich nahezu alles durchsetzen. Eine bessere Gelegenheit dazu gab und gibt es nicht. Wir werden uns inzwischen schon daran gewöhnt haben, so die Hoffnung.

Gerade läuft Dauerwerbung für Totalüberwachung, und zwar auf allen Kanälen. Tracking-App, Mikrochip-Einpflanzung (Realität eines Bill Gates - keine Verschwörungstheorie), Drohnen-Ausspähung, Staats-Trojaner, geheimer, polizeilicher Wohnungszutritt, Bewegungsdaten-Speicherung aller Bürger. Das, wovor wir in den Neunzigern solche nervöse Panik hatten, daß so etwas vielleicht in 50 bis 100 Jahren schon über unsere Welt kommen könnte, ist jetzt da. Überzeugend und plausibel argumentiert, im Zuge von Corona. Unsere Angst ist gerade erst 25 Jahre alt. Unser Frust beim Ende vom Banken- und Steuergeheimnis, bei NetzDG und Datenspeicherung, erscheint da wie eine Ü-Ei Kaufweigerung von Mami beim Warten an der Supermarktkasse.

In ein paar Tagen oder wenigen Wochen wird man, dem feierlichen Überreichen einer Rinde Zuckerbrot gleich, ein paar kleine Lockerungen der Restriktionen vornehmen, ein Stückchen Wirtschaft wieder hochfahren und ein paar Biergärten wieder aufschließen. Dabei jedoch, die Peitsche nicht vergessend, die Maskenpflicht, plus ca. 78 weitere Bestimmungen gnadenlos durchprügeln. Hündisch werden sich die meisten dafür im Staub rollen, Pfoten nach oben. Und jeden verkläffen, der rechts und links über Limits und Stränge schlägt. Das wird unser Sommer. Und das nächste Jahr. Und so weiter.

Ich hoffe, ich irre.

Es sind, alles in allem, nicht die besten Aussichten für unsere Freiheit. Vermutlich kommen unangenehme Zeiten - ich hoffe, ich irre auch hier.

Halten wir zusammen, statt einander in die Wüste zu schicken. Mit Narzißmus und Eitelkeiten läßt sich kein Blumentopf und auch kein Kampf gewinnen.

„Wenn wir es nicht schaffen, schafft es niemand“. Szene aus „Herr der Ringe“, ich weiß. Fiel mir irgendwie gerade ein. Bereiten wir uns auf das Schlimmste vor, hoffen wir das Beste - und nehmen wir es, wie es kommt.

Bleiben wir wach und auf der Hut. Allein ist alles sinnlos.

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Keine schönen Gedanken zum Wochenende, ich weiß. Versuchen wir einigermaßen zuversichtlich zu bleiben, auch wenn es gerade mehr als schwer fällt.

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