Donnerstag, 5. Januar 2012
It's a life in the bog
Fiona Mehan from Ballyshannon in Donagal during the Northern Ireland Bog Snorkelling Championships at Peatlands Park in Co Armagh. Niall Carson/PA Wire-thejournal.ie
"Der Nenad schreibt immer nur scheisse ueber Irrland. Das nervt!" sagt man.
Stimmt nicht ganz. Ich habe auch schon gutes ueber Irrland berichtet. Nur leider verbraucht sich das sehr schnell. Der Vorrat an "Gutem" schrumpft und es kommt nix mehr nach. Danach erzaehlt man halt ueber das, was noch da ist und was leider immer wieder nachkommt: das weniger Gute. Hat auch nix damit zu tun, dass ich eine arme Sau bin, die in einer dunklen Gasse vor sich hinkraechzt. So sehen mich zumindest einige meiner "Fans". Es hat vielmehr damit zu tun, dass man irgendwann die Augen und Ohren weit aufmacht und beginnt genau das zu sehen und zu hoeren was wirklich ist ... und nichts anderes. Egal welchen Satus man hier geniesst, it's a life in the bog.
(A bog, quagmire or mire is a wetland that accumulates acidic peat, a deposit of dead plant material—often mosses or, in Arctic climates, lichens. Bogs occur where the water at the ground surface is acidic, either from acidic ground water, or where water is derived entirely from precipitation, when they are termed ombrotrophic (rain-fed). Water flowing out of bogs has a characteristic brown colour, which comes from dissolved peat tannins. Bogs are very sensitive habitats and are of high importance for biodiversity. - Wikipedia).
Oder auf Deutsch gesagt: Es ist ein Leben im Sumpf.
Ist natuerlich scheisse fuer die Seelenkelten teutonischer Herkunft, wenn ihnen jemand in ihre Traumsuppe spukt. Anscheinend gibet nix schlimmeres fuer gewisse Gutmenschen als die Truebung ihrer hausgemachten Traeume. Das Beste, was sie die dann zustande bringen ist mich von weitem zu fotografieren.
Well, I couldn't care less ... doch ich muesste luegen wenn ich behaupten wuerde, dass es mir keinen Spass macht.
Vieles von dem, was ich hier von mir gebe, ist teilweise genau das was ich sogut wie jeden Tag in meiner "dunklen" Gasse von irgendwelchen "dunklen Gestalten" zu hoeren bekomme. Mit "dunklen Gestalten" meine ich die Eingeborenen. Man muss jedoch ein Buch darueber schreiben, damit die o.g. Pfeifen lachen koennen. Schliesslich lacht man ja oft und gerne und erst recht wenn man auch noch Geld dafuer zahlt. Uebrigens: in meiner Gasse ist es genauso dunkel wie anderswo. In Petra Dubilskis Schlafzimmer ist es dagegen richtig finster, ein schwarzes Loch ... so to speak!
Doch zurueck zum Thema: da regnets ein paar Stunden und die Weide wird zum See. Drumherum ist das Moor. Irgendwann hoert der Regen auf und es bleibt ein paar Stunden trocken. Der See verschwindet so schnell wie er gekommen ist.
Wie funktioniert das? Lehmboden? Wasser staut sich und fliesst wieder ab? Wohin?!
Ich weiss es nicht.
Abends klopft unsere Nachbarin an die Tuer und erzaehlt, dass ihr ein Pferd auf der Hauptstrasse vors Auto gelaufen ist. Man wollte es einfangen, ist aber entwischt. Ob es vielleicht unser Pferdchen gewesen ist, fragt sie. Daraufhin renne ich auf die Weide. Gottseidank steht Henry noch genau da, wo ich ihn angebunden habe!
Zwischendurch suchte ich nach einer Bleibe fur Henry, wo er den Winter haette verbringen koennen. Am besten waere gewesen ein Stall mit anderen Pferden. Gibt es auch: fuer €100 die Woche! Doch dann bekam ich einen Tip ueber einen guenstigen Stall in der Naehe. Als ich mit dem Besitzer sprach und erwaehnte, dass Henry urspruenglich Travellern gehoerte, wollte er nichts mehr hoeren und lehnte ab. Er hatte jedoch Mitleid und schenkte mir eine zerfledderte Pferdedecke.
So steht Henry immer noch da, wo er schon die ganze Zeit steht und da wird er auch vorerst bleiben. Immer noch besser als in der factory Dublin zu enden. Ich habe Heu und Futter besorgt, habe ihm eine Decke geschneidert. Neue kaufen lohnt nicht. Wird eh geklaut.
Jeden Tag laufe ich zwei mal mit den Hunden runter aufs Feld ... in den Schlamm und Regen. Trotzdem macht es Spass zu sehen wie Henry durch die Gegend galopiert und die Hundis hinterher. Denen macht das Wetter nix aus und ich tu als gings mir genauso. Abends, wenn der Wind und Regen gegen die Scheiben haemmert, denke ich an Henry und sage mir immer wieder: es geht ihm gut. Am naechsten Morgen gehen wir wieder runter und Henry wiehert uns freudig entgegen. Das ist doch mal was gutes, oder?
It's a life in the bog.
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