Montag, 24. September 2012

Live-music in Irrland = 0

the journal.ie - Open thread: Have any pubs near you closed down?
Interessanter Artikel. Vor allem die Bilder!

Letztens traf ich Evelyn, eine Travellerfrau mit einer tollen Stimme und einem wahnsinns Talent an der tin-whistle. Wir unterhielten uns ueber dies und jenes. Als ich sie fragte, wie es mit ihrer Tradband laeuft sagte sie: "Garnicht, wir spielen nicht mehr! Es gibt kein Publikum."

Auf der Suche nach meinem geklauten Equipment stoeberte ich bei adverts.ie. Es wurden zwar Fohhn-Anlagen angeboten, meine war jedoch nicht dabei. Eine Anzeige fiel mir jedoch ins Auge. Da verkaufte ein gewisser christydude aus Ennis seine Fohhn Xperience III fuer €4.900! christydude ist Christian, der zusammen mit Albert seit Jahren die Pubs in Ennis und Umgebung spielte. Die Jungs hatten in ihren besten Zeiten fast jeden Tag gigs und verdienten ein Schweinegeld. Ich spielte ab und zu mit ihnen und Carolyn, die Frau von Albert besorgte mir Auftritte ohne Ende. Jetzt verkaufen sie ihre teure Anlage!

Vor einigen Wochen traf ich einen Strassenmucker aus Dublin. Er spielt natuerlich auch in Pubs und erzaehlte, die Szene waere tot. Waehrend noch vor drei, vier Jahren die Pubs brechend voll waren, spielt er heute vor drei, vier Leuten!

Erinnert mich an meinen letzten gig in der Merchant Bar. Es war niemand da, ausser einem Paerchen an der Bar. Wie sich spaeter herausstellen sollte, waren beide taubstumm!

Die Szene ist totaly fucked up! Man muss sich das mal vorstellen: der Irish Pub, das groesste Kulturgut Irrlands ist am Boden. Oder bessergesagt: im Arsch! Da fragt man sich, was bleibt da noch? Das gute Wetter? Die hohe Lebensqualitaet? Die freundlich hilfsbereiten Irren? Bollocks ...

Obwohl: In Dublin hat vor kurzem Leonard Cohen gespielt. Die Irren stehen total auf Leonard, vor allem auf seinen Song Hallelujah. Deshalb war das Ding auch brechend voll. Wobei ich denke, dass es gerade in diesem Fall weniger um die Musik oder die gesanglichen Faehigkeiten eines Leonard Cohen geht, sondern vielmehr darum, dass man den alten Sack noch mal live sieht bevor er den Loeffel abgibt. Aehnlich laeuft es mit anderen Acts. Ein Original und sei es auch noch so Scheisse, ist immer noch mehr wert als eine billige Kopie in irgendeinem Pub. Und da waere noch der ganze Trubel drumherum. Da zahlt man schon gerne ein paar hundert Euro fuer ...


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