Sonntag, 17. Februar 2013

Haus in Co. Donegal abgefackelt

Photo: Independent

Habe den Artikel bei Haralds Irland Live gesehen. Kurze Zusammenfassung: In Ballyshannon, Co. Donegal wurde ein schoenes Council House im Wert von €230.000 abgefackelt. Dort sollte schon vor einiger Zeit eine dreizehnkoepfige Travellerfamilie einziehen, was fuer Schlagzeilen sorgte, als die Anwohner dagegen Sturm liefen und der oertliche Fianna Fail councillor Sean McEniff meinte, Traveller sollten nicht dort, sondern im Ghetto leben. Das ganze Ding wurde politisch ausgeschlachtet als sich das Donegal Travellers Project einschaltete und Sean McEnif als Rassisten beschimpfte. Die Untersuchung ueber den Vorfall laeuft noch. Man weiss nicht wer der Brandstifter war oder ob es ueberhaupt Brandstiftung gewesen ist. Man vermutet nur.

Es juckt mich schon seit Tagen in den Fingern meinen Senf dazu abzugeben. Bei Schlagworten Ghetto und Diskriminierung gehen vermeintliche Gutmenschen und Berufsempoerten auch hierzulande sofort auf die Barrikaden. Wobei ich glaube, dass gerade diese Dumpfbacken es keine 5 Minuten mit Travellern in unmittelaberer Nachbarschaft aushalten wuerden. Sollte das o.g. Haus wirklich von Anwohnern abgefackelt worden sein, weil diese keinen Bock auf Traveller haben, kann ich nur sagen: verstaendlich!

Wie sieht denn die Situation aus? Es gibt schaetzungsweise 70.000 Traveller in Irrland. Die meisten davon leben (man hoere und staune) in Clare! Die meisten von ihnen travelln nicht mehr, weil sie entweder keine Lust oder kein Geld mehr haben. Sie beziehen Sozialhilfe aus mehreren Regionen gleichzeitig, d.h. Stuetze aus Clare, Galway, Donegal etc. Viele von ihnen sind kriminell unterwegs als Drogendealer, Einbrecher, Hehler. Sie pflegen ihre Traditionen und sind nach aussen hin streng katholisch. Wenn es um das eigene Wohlergehen geht, kennen sie sich am besten aus und bekommen alles was ihnen gesetzlich zusteht. Und das ist mehr als der normale Ire bekommt. Sie sind privilegiert, weil irish heritage. Eine fucking protected species, die unter dem Schirm der EU und dem Gesetz zum Schutz von Minderheiten ihren Scheiss durchzieht und damit davonkommt ... solange es kein Mord und Totschlag ist. Was Zigeuner angeht, ist das nicht nur in Irrland so, sondern in ganz Europa. In Rom treiben sie sich in der U-Bahn rum und rauben Touristen aus. Die Uberwachungskameras nehmen alles auf. Sie werden verhaftet, wieder laufen lassen und kurze Zeit spaeter stehen sie wieder in der U-Bahn. In Lourdes, Frankreich sitzen sie massenweise auf den Strassen und betteln, so das die Pilger ueber sie stolpern. Die Polizei ist mehr oder weniger machtlos. So ist es auch in Irrland. Gibt es irgendwo Traveller-Stunk, laesst sich die Garda selten blicken. Man hofft ja insgeheim, dass sie sich gegenseitig abmurksen, was nicht selten der Fall ist.

Ghettos fuer Traveller? Gibt es ja schon! Als vor einigen Jahren die Umgehungsstrasse um Ennis gebaut wurde, baute man an vier Stellen sogenannte halting-points, kleine Siedlungen mit fuenf, sechs Haeusern. Dort sollten Traveller unterkommen, die auf der Durchreise waren. Man wollte nicht, dass sie sonst irgendwo kampieren. Ergebnis war, dass sie sich dort fest niederliessen. Danach gab es Territorial Kaempfe und Familienfehden. Ein solches Estate wurde nach einer Schiesserei dicht gemacht. Vor kurzem war ich selber mal in einem an der Kilrush Road. Dort lebt nur noch eine Familie. Die restliche Haeuser sind verbarikadiert oder abgebrannt. Was das o.g Haus in Donegal angeht: wer sagt denn, dass es nicht Traveller selbst waren, die das Feuerchen entfachten? Zum Beispiel ein verfeindeter Clan, der nicht wollte, dass die dreizehnkoepfige Familie dort einzieht! Hat es alles schon gegeben. Sieht man hier irgendwo ein verbranntes Haus oder Auto rumstehen, kann man mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass dort vorher Traveller lebten.

Es gibt hier Stories uber Traveller, da koennte man ein dickes Buch mit fuellen. Ein Geschichte habe ich gut in Erinnerung: Als vor Jahren eine Travellerfamilie mit ihren Wohnwagen direkt vor einem Pub an der Strasse kampierte, rief der Besitzer des Pubs die Garda. Die unternahmen nichts, weil sie meinten das waere sein Problem. Schliesslich waeren sie auf seinem Grundstueck. Also versteckte sich der Mann nachts auf der gegenueberliegenden Strassenseite im Gebuesch und beschoss die Wohnwagen mit Stahlkugeln aus einer Zwackel. Am naechsten Morgen gab's voll den Stress. Der Pubbesitzer tat so als wuesste er von nix. Das ging ein paar Tage lang so ... bis die Traveller wieder verschwanden.

Die Leute hier muessen sich oft selber helfen, weil die Polizei nichts unternimmt. Die Polizei wiederum sagt, wir wuerden ja gerne aber am Ende muesse wir sie doch wieder laufen lassen. Schuld an der ganzen Scheisse sind nicht die Traveller, sondern die Legislative, die es ihnen ermoeglicht, das zu tun was sie tun und das zu sein was sie sind.

Wer jetzt meint, der liebe Nenad erzaehlt hier irgend einen rassistischen Scheiss, dem kann ich nur herzallerliebst sagen: go and fuck yourself! Wir leben seit anderthalb Jahren in diesem Estate, in unmittelbarer Nachbarschaft mit Travellern, Afrikanern, Polen, Slowaken, Rumaenen etc. Die Einzigen, die uns allen hier tierisch auf den Sack gehen sind die Traveller! Die Leute meinen das waeren keine Menschen, sondern Schweine, weil sie sich genauso benehmen. Sie habe keine eigenen Muelltonnen, sondern entsorgen ihren Dreck in die Landschaft rund um das Estate. Mitten in der Nacht gibt es Stress aus welchen Gruenden auch immer. Sie kuemmern sich einen Scheiss um die restlichen Bewohner ... ausser wenn sie was von ihnen brauchen. Ich habe gelernt diese Leute zu verachten. Natuerlich gibt es auch Ausnahmen unter Travellern. Eine davon waere die Familie Doherty. Nur wohnen diese nicht hier, sonder eben die sogenannten Schweine, die u.a. mit den Dohertys verfeindet sind!

Ich habe ja ueber die beiden Haeuser in Dun Na Hinse geschrieben, die fuer jeweils €15.000 zum Verkauf standen. Nun ratet mal wer die gekauft hat!


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