Sonntag, 12. September 2010

Die Woche im Rückblick

Montag bin ich nicht rausgegangen weil es früh morgens so stark regnete, dass ich dachte, ich lass es lieber. War ein Fehler denn es wurde schön.

Dienstag ging ich raus, weil ich den gleichen Fehler nicht nochmal machen wollte. War dennoch ein Fehler. Es dauerte noch nicht mal eine halbe Stunde, da war ich durchnässt und fuhr fluchend wieder nach hause!

Mittwoch hielt ich durch. Es regnete und ich war so schlecht drauf, dass ich am liebsten meine Klampfe weggeschmissen hätte!

Donnerstag war schon etwas besser. Das Wetter änderte sich. Es war früh morgens total schwül und es regnete nicht mehr so stark.

Freitag schien ab und zu die Sonne, die Leute waren besser drauf. Ich ebenso.

Samstag war gut. Die Sonne ließ sich etwas länger blicken und es regnete nur noch ab und zu. Ich lernte ein paar interessante Leute aus Dublin kennen. Es war lustig.

Von wegen das schlechte Wetter macht den Iren nix aus. Die kotzt das auch an, nur gehen die anders damit um ... sie sind die ständigen Wetterwechsel gewohnt. Wenn man schon im Säuglingsalter halb nackt im offenen Kinderwagen bei strömendem Regen und Wind durch die Gegend geschoben wird, bleibt einem auch nichts anderes übrig als sich damit abzufinden. Während man bei uns in Deutschland seinem Kind beim leichtesten Luftzug sofort das Pulloverchen und die Kapuze überstreift, setzen die Iren ihre Kinder bewusst dem schlimmsten Wetter aus. So ganz nach dem Motto: live or die! Wie oft habe ich schon Mütter im Cafe mir gegenüber gesehen, die rauchend draußen saßen, während die nackten Beinchen ihrer armen Kleinen im Kinderwagen immer blauer wurden. Doch das schien die irischen Mamas überhaupt nicht zu interessieren.
Auch glauben wir Deutschen, dass die Iren mit diesem Wetter absolut zufrieden sind und es garnicht anders haben wollen. Ist völliger Blödsinn! Die meisten würden, wenn sie sich's leisten könnten in ein warmes, sonniges Land ziehen, z.B. nach Spanien. Natürlich würde ihnen das heiße Wetter mehr zu schaffen machen als den Spaniern, doch auch daran würden sie sich gewöhnen. Wettermäßig sind die Iren Anpassungsweltmeister!
Nur wir Deutschen hegen und pflegen die romantische Vorstellung, dass ein stürmischer, verregneter Abend vor einem gemütlichen Torffeuer im Cottage das absolut Gelbe vom Ei sei. Der irische Lebenstraum! Irische Romantik pur. Dabei ist den meisten überhaupt nicht klar warum die Iren so gelebt haben, nämlich aus der Not heraus, weil es anders garnicht ging! Heutzutage lebt doch kein Ire mehr freiwillig in einem Cottage! Jeder, der sich's leisten kann wohnt in einem richtigen Haus. Ein Cottage ist nur noch was für Touristen. Dann aber auch bitte schön renoviert, mit Einbauküche, Sat-Schüssel und Internetanschluss.
Das Cottage von früher war klein, kalt und feucht. Es hatte natürlich kein Strom und fließendes Wasser. Ein Bad oder WC gab es auch nicht. Im Grunde hatte es nur einen Raum, wo gekocht, gegessen und geschlafen wurde. Ich möchte mal den deutschen Irlandromantiker sehen, der es dort länger als ein, zwei Wochen aushält!
Doch ich schweife ab. Zurück zur Normalität. Das Wetter soll nächste Woche wieder etwas schöner werden ...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.