Sonntag, 11. November 2012

Lost and found - Die Story ueber mein geklautes Equipment

Es ist 1.30 Uhr Montag Nacht als ploetzlich mein Handy klingelt. Noch im Halbschlaf schaue ich auf's Display und sehe Phils Namen. Kaum sage ich "Hallo?!" als er sich auch schon total euphorisch meldet: "Hast du eine Flasche Sekt zuhause?" "Nein aber einen Liter Milch. Was'n los?" antworte ich. "Ich hab dein Equipment!" meint er.

Am naechsten Tag bringt er mir meine Anlage mit allem drum und dran. Doch erstmal der Reihe nach ...

Am 23. Mai habe ich hier davon berichtet, dass meine Anlage gestohlen wurde. Wie es dazu kam steht hier. Seitdem habe ich alles versucht sie wieder zu bekommen bzw. eine finazielle Entschaedigung dafuer zu erhalten. In den letzten sechs Monaten gab es Hoehen und Tiefen, Hoffnungen basierend auf Versprechungen, alle moeglichen Theorien und Spekulationen darueber ueber das wie, wann, wo und vor allem: wer! Obwohl von Anfang an klar war, wer mein Zeug geklaut hatte, gab es keine stichhaltigen Beweise. Ich hatte schlaflose Naechte, Stimmungsschwankungen, war oft total deprimiert, verzweifelt, sauer. Irgendwann gab ich die Hoffnung auf, meine teure Anlage jemals wieder zu sehen. Ich fand mich damit ab und wollte nur noch die Entschaedigung: €12.000. Haetten wir dieses Geld bekommen, waeren wir sofort nach Deutschland zurueck. Wir schmiedeten schon Plaene. Doch dann kam alles anders. Eines kann ich jetzt mit Sicherheit sagen: Ich habe in dieser Zeit sehr viel gelernt!

John Galvin
Der reiche Bauunternehmer und Inhaber der Merchant Bar, hatte sich meine Anlage unter den Nagel gerissen, weil sie zufaellig da rumstand als er gerade im Begriff war Mark Freeman die Bar weg zu nehmen. Niemand hatte damit gerechnet, am allerwenigsten ich. Die Bar fing langsam an gut zu laufen und Mark ueberlegte ein Cafe zu integrieren. Es gab keine Anzeichen eines aufkommenden Unheils. Doch Galvin beobachete schon seit Monaten und wartete nur den richtigen Zeitpunkt ab zuzuschlagen. Hinterher hiess es, Mark haette keine Miete und Umlagen bezahlt. Nur: Wenn die Kosten fuer Wasserrechnung €24.000 (halbes Jahr) und die Stromrechnung €3.000 (zwei Monate) betragen, haette ich auch nicht gezahlt. Doch das erwaehnte hinterher niemand.
Als die Bar drei Wochen lang geschlossen wurde, weil Mark sich um seine kranke Tochter kuemmern musste, kam fuer Galvin der richtige Zeitpunkt. Er wechselte das Schloss aus und innerhalb weniger Wochen war jemand anders drin. Mein Equipment war bis dahin schon lange verschwunden.

Mark Freeman
Mark war am Boden zerstoert. Vor allem auch weil mein Zeug weg war. Er machte mir sofort ein Angebot finanzieller Entschaedigung. Ich verlangte €12.000 und er versprach das Geld innerhalb drei Wochen aufzutreiben. Doch daraus wurde nix. Nicht weil er nur heisse Luft produzierte, sondern weil es ihm einfach nicht gelingen konnte in Zeiten der Rezession soviel Geld aufzutreiben. Er legte mir genau dar wie er das Geld besorgen wollte, doch wie gesagt ...
Dabei verlor er selbst ein kleines Vermoegen. Was ich nie verstehen konnte war, dass Mark niemals in Erwaegung zog John Galvin vor Gericht zu bringen. Erst viel spaeter wurde mir klar warum.

Die Polizei
Natuerlich ging ich sofort zur Garda. Zufaellig traf ich dort Michael Gallagher, ein hohes Tier und ehemaliger Nachbar. Ich erzaehlte ihm was passierte und er rief auch sofort persoenlich bei Galvin an. Die Handynummer hatte ich ja und nachdem ich selbst schon zwei mal versucht hatte mit ihm zu reden und abgewimmelt wurde, war jetzt Michael Gallagher an der Reihe. Doch auch er hatte wenig Erfolg. Galvin meinte nur "Da war kein Equipment." Ich sagte daraufhin, dass Galvin mein Zeug geklaut hatte weil Mark seine Rechnungen nicht bezahlte, doch Michael Gallagher wiegelte ab: ich wuerde die Sache nur unnoetig komplizieren und sollte mich an Mark Freeman ranhalten. Also erstattete ich Anzeige. Dafuer stand ich ueber eine Stunde lang in der kleinen Halle der Garda-Station am Schalter, waehrend eine nette aber gelangweilte Polizistin per Hand drei DIN A4-Seiten vollschrieb. Ich gab auch die Handynummern von Galvin und Freeman zu Protokoll.
Auf dem Weg nach Hause rief Ella an und meinte, sie stuende gerade vor der Merchant Bar und haette gesehen, wie jemand dort sauber machte. Also ging ich schnell hin und haemmerte gegen die Tuer. Ein junger Typ machte auf und ich ging ohne Worte an ihm vorbei in die Bar. Mein Zeug war weg, verschwunden, als waere es nie dort drin gewesen oder haette sich einfach in Luft aufgeloest. Keine Spur, noch nicht mal in den Lagerraeumen. Ich schaute sogar im Kuehlraum nach.
Zwei Wochen spaeter bekam ich einen Anruf von der Garda-Station. Ich dachte schon "Das ging aber schnell!". Doch ich freute mich zu frueh. Die gelangweilte Polizistin wollte nur nachfragen, ob es irgendwelche Fortschritte gegeben haette. Ich erwiderte verdutzt: "Nein. Beich euch?" Nein, meinte sie und sie braeuchte nochmal die Handynummern von Galvin und Freeman und ob ich wollte, dass die Untersuchung fortgefuehrt wird, fragte sie. Da wurde mir klar, dass ich auf die Garda nicht zaehlen konnte.
Ich bin nicht der Einzige dem es so ging. Als vor ung. vier Jahren Phils Equipment geklaut wurde, machte die Garda auch nix. Die sind einfach zu nichts zu gebrauchen oder wie man hier so schoen sagt: The are feckin' useless!
Ich habe nie wieder was von denen gehoert. Hierzu nochmal der Film The Guard. Der Streifen spiegelt ziemlich genau das wieder, was im heutigen Irrland polizeimaessig abgeht. Soviel dazu ...

Citizen Vice Bureau

Danach ging ich zum Citizen Vice Bureau, einer kostenfreien Beratungsstelle fuer Buerger. Ich dachte, vielleicht wissen die wie ich am besten vorgehen sollte. Nun, das Gespraech mit der netten Dame dauerte ung. 15 Minuten. Die meiste Zeit hielt ich einen Monolog darueber, was vorgefallen war. Die Beratung dauerte ung. 5 Minuten. Ein Satz blieb haengen: "Go after your man (Mark Freeman) and don't touch John Galvin!" Auf Deutsch: Halte dich an Mark Freeman und lass John Galvin in Ruhe! Langsam bekam ich das Gefuehl, dass ich mit meinem Problem ziemlich alleine da stand oder anders ausgedrueckt: weit und breit kein Land in Sicht! Uebrigens: die nette Dame konnte kaum erwarten, dass ich wieder aus ihrem Buero verschwand. Sie hielt mir schon die Tuer auf waehrend ich noch sass!

ClareFM
Also ging ich zum oertlichen Radiosender ClareFM. Die Oeffentlichkeit sollte erfahren was passiert ist und vielleicht wuerde mir das helfen mein Zeug wieder zu bekommen. Ich sprach dort mit einer Sprecherin des Senders. Als ich den Namen John Galvin erwaehnte, lehnte sie sofort ab. Sie koennten sich keine Klage leisten. Sorry. Mit einem mitleidigem Blick versicherte sie mir jedoch, dass sie mit ihrem Vorgesetzten darueber reden wollte und mich auf jeden Fall zurueckrufen wuerde. Meine Handynummer hatte sie sich ja notiert. Natuerlich bekam ich keinen Anruf und als ich sie Wochen spaeter in der lane traf, entschuldigte sie sich dafuer aber sie haette meine Nummer verloren.

Ist es nicht erstaunlich, wie oft die Leute hier Telefonnummern verlieren?

Der Rechtsanwalt
You need a good solicitor - bekam ich von fast jedem zu hoeren. Doch ein Anwalt kostet Geld, ein guter erst Recht! Gluecklicherweise fand ich einen, den ich von der lane her kannte: John Casey kam frueher in das Cafe gegenueber und sass immer draussen eine Zigarette rauchend. So lernten wir uns schon vor Jahren kennen, wobei ich nicht wusste, dass er von Beruf Anwalt ist. Irgendwann kam er nicht mehr, weil er das Rauchen aufgegeben hatte.
John erklaerte sich bereit die Sache anzugehen. Kostenlos! Im Verlauf von einigen Wochen schrieb er insgesammt sechs Briefe, jeweils drei an Freeman und Galvin. Die Hoffnung, dass sich dadurch endlich was tun wuerde blieb jdoch aussichtslos. Wir bekamen keine Antwort.
In Irrland gibt es keine Wohnmeldepflicht. Galvins Adresse war bekannt, Freemans dagegen nicht. Irgendwann fand sich eine Anschrift: Sallybanks, Ardnacrusha, Clare. Als Ella danach googelte fand sie ein unbebautes Grundstueck, das zum Verkauf angeboten wurde. Die an Mark Freeman gerichteten Briefe gingen also auf eine gruene Wiese! Spaeter erzaehlte Mark, das waere eine alte Familienadresse, wobei er mir nie seine richtige mitteilte und ich ihn auch nie danach fragte. Er lebt irgendwo in Tipperary. Ich hatte das Gefuehl, dass er seine richtige Adresse nicht rausruecken wollte und beliess es dabei. Bei seinem letzten Besuch zeigte ich ihm die Kopie des dritten Briefes, der per Einschreiben an die o.g. Adresse gesendet wurde. Morgen habe ich einen Termin bei John Casey und werde erfahren, was aus diesem Brief geworden ist. Eigentlich muesste er unangenommen wieder zurueckgekommen sein.
Ich hatte insgesammt drei Termine bei John. Im zweiten Gespraech sagte er, dass wir beide verklagen muessten, Galvin und Freeman. Das Problem war jedoch die Finanziereung. Ich haette erstmal Vorkasse leisten muessen, um vor Gericht zu gehen. John meinte, er wuerde auf sein Geld warten, der Barrister (eine Art Staatsanwalt) jedoch nicht, €300 muesste ich schon aufbringen. Dann waere da noch ein Kleinigkeit: sollte ich den Prozess verlieren, blieben alle Kosten an mir haengen! Schliesslich muessten wir beweisen, dass meine Anlage von Galvin geklaut wurde. Hat denn Freeman ueberhaupt Geld, fragte John.
Mir blieben nur zwei Moeglichkeiten: entweder ich trieb das Geld auf und zog mit vollem Risiko vor Gericht oder ich liess es einfach bleiben. Der Spruch "Man bekommt nur dann sein Recht, wenn man Geld hat" schien sich in meinem Fall zu bestaetigen. Ich hatte das Gefuehl als waere ich in einem schlechten Film gelandet!
Irgendwann hatte ich auch das Gefuehl, dass mir John die Sache ausreden wollte und ueberlegte mir schon, ob ich mich nicht nach einem anderen Anwalt umsehen sollte. Doch welcher Anwalt wuerde sich der Sache annehmen ohne was dafuer zu verlangen? John war der Einzige, den ich bis dahin kannte, der sich dazu bereit erklaerte. Dafuer gebuehrt ihm mein Dank.

Die Justiz
Ich war noch nie vor Gericht in Irrland. Kann also nur das wiedergeben, was ich von anderen darueber gehoert habe. Ein normaler Zivilprozess in Irrland ist wie eine Theatervorfuehrung: alle Beteiligten sitzen im Gerichtssaal und bekommen alles mit. Na und, werden jetzt einige sagen, ist in Deutschland nicht anders! Stimmt. Nur dass in einem irischen Zivilprozess mehrere Klagen im Ad-hoc-Verfahren behandelt werden, d.h. an einem Tag werden mehrere Klagen zur gleichen Zeit in einem Saal abgehandelt. Gerade hier in Ennis, einer Stadt mit ung. 20.000 Einwohnern, trifft man Freunde und Bekannte bei Gericht. Jeder besondere Fall ist talk of the town, spricht sich rum. Iren scheuen deshalb das Gericht wie der Teufel das Weihwasser, klagen oder werden nur dann verklagt, wenn es nicht anders geht.
Ausserdem kommt es darauf an welchen Richter man an diesem Tag bekommt. Ich habe schon etliche Stories darueber gehoert. Es gibt hier einen Richter (den Namen hab ich vergessen), den sollte man in ein Loch sperren und den Schluessel wegschmeissen! Dieser Typ hat schon etliche Unschuldige verurteilt, weil sie ihm nicht gefielen, er einen schlechten Tag hatte oder einfach nur weil er ein Riesenarschloch ist. Ein Bekannter hat mal bei einem solchen Verfahren eine halbvolle Coladose nach ihm geworfen und musste deshalb €200 Strafe zahlen!
Irische Zivilprozesse haben hohen Unterhaltungswert. Ich bin auf jeden Fall froh, dass es in meinem Fall nicht dazu gekommen ist.

Die Leute
Dieser Abschnitt ist richtig lustig und zeigt, wie die irische Psyche wirklich funktioniert!
Ich habe jedem, der es hoeren wollte erzaehlt was passiert ist. Alle waren geschockt oder haben zumindest so getan als ob. Ich bekam die interessantesten Ratschlaege.
Einer meinte er wuerde jeden Tag bei Galvin anrufen, vor dessen Haustuer stehen, ihm so lange auf den Sack gehen bis dieser entweder das Equipment oder das Geld dafuer rausruecken wuerde. Sollte das alles nichts bringen, wuerde er zuerst Galvins Auto und danach das Haus anzuenden. Dann kaeme er zwar in den Knast, waere ihm aber egal. Wieder aus dem Knast wuerde er das Ganze solange wiederholen, bis die Sache geloest sei. "You have to break his heart" meinte er.
Ein Anderer sagte ich solle Galvin einen netten Brief schreiben, denn er waere bestimmt kein schlechter Mensch.
Und wiederum ein Anderer riet mir mich mit dem Schuldeneintreiber Martin "The Viper" Foley in Verbindung zu setzen.
Ein Deutscher meinte, ich solle mir nur vorstellen wie mein Equipment wieder zuhause waere und dann wuerde das auch klappen.
Grosse Hoffnungen hatte ich jedoch bei zwei Leuten: Nicolas (den Nachnamen habe ich vergessen) und Brian Meaney. Nicolas ist musikalischer Leiter des oertlichen Jugendzentrums und arbeit in der Franziskanerkirche. Brian ist Councillor und bekannter Gruenen-Politiker in Ennis. Beide kennen Galvin gut. Brian ist nach eigener Aussage mit der Galvin Familie aufgewachsen, da sie Nachbarn waren. Beide versprachen, sie wuerden sich darum kuemmern. Raus kam dabei nichts.
Auch bei allen anderen Leuten kam nichts raus, d.h. keine konkrete Hilfe oder irgendwelche Hinweise. Nichts. Ich wurde zwar immerwieder gefragt, ob sich was getan haette aber das war's auch schon. Irgendwann hatte ich auch garkeiene Lust mehr darueber zu reden, denn eines wurde mir klar: die Iren wollen zwar alles wissen, weil sie neugiereig sind, was zum tratschen brauchen aber helfen tut dir keiner, weil keiner involviert sein moechte! Das ist kein Witz und ich werde am Schluss nochmal naeher darauf eingehen. Das Wichtigste in Irrland sind gute Freunde, alles andere ist bla-bla.

So gingen sechs Monate ins Land, ohne irgendeinen Fortschritt. Zwischenzeitlich bekam ich immer mal Kurznachrichten von Mark, der mir versicherte er haette das Geld bald. Irgendwie beruhigend aber in Wirklichkeit kam auch dabei nix raus. Irgendwann meldete er sich uebrehaupt nicht mehr. Das war zur gleichen Zeit als ich zum Anwalt ging. Ich schrieb ihm ein paar boese Messages, drohte mit Gericht etc. Eines Tages rief er an und fragte, ob er nicht vorbeikommen koennte. Er haette zwar immer noch kein Geld, wollte aber mit mir reden. Und da sassen wir auch schon zum dritten Mal in unserer Kueche: Mark, sein Bruder Andrew, Ella und ich. Mark erzaehlte von seinen aussichtslosen Bemuehungen das Geld aufzutreiben. Er bekam keinen Kredit bei der Bank und von jemand anderem konnte er sich auch kein Geld leihen. Er bot mir an es abzuzahlen. Ich lehnte ab. Spaetestens da wurde mir bewusst, dass das schlimmste Scenario eingetreten ist: ich wuerde weder meine Anlage wiedersehen, noch das Geld dafuer erstattet bekommen!

Das Gefuehl dabei kann ich nur als absolute Hilflosigkeit bezeichnen. Doch um ganz ehrlich zu sein: ich hatte nie wirklich daran geglaubt, dass ich das Geld bekommen wuerde. Die Vorstellung, dass Mark uns eines Tages €12.000 auf den Kuechentisch legt, ist einfach nur absurd!

Und dann kam mir die Idee mit dem YouTube-Clip. Eigentlich wollte ich das von Anfang machen und haette ich es gemacht, waere mir viel Aerger erspart geblieben und ich haette ein paar graue Haare weniger! Doch Mark bat mich es nicht zu tun, schliesslich wuerde er das Geld bald auftreiben. Jetzt war die Zeit jedoch reif. Ich hatte die Schnauze entgueltig voll und postete den sechs-Minuten-Clip am Halloween-Mittwoch-Abend. Darin erklaerte ich den Sachverhalt und erwaehnte dabei auch die Namen Galvin und Freeman. Ich beschuldigte niemanden, sondern gab lediglich Fakten zu Protokoll. Man soll jetzt nicht denken, dass mir daraufhin die Tuer eingerannt wurde. Das nicht. Aber ich hatte innerhalb von zwei Tagen 200 clicks. Ausserdem kamen Leute in die lane und erzaehlten, sie haetten den Clip gesehen. Ich emailte den Link fuer den Clip an die Redaktionen von Clare Champion, Clare People und der Joe Duffy-Show bei RTÉ.ie Radio1. Eine Woche spaeter hatte ich mein Equipment wieder!

Phil hatte einen Job irgendwo und fuhr spaet abends nach Hause. Als er am Pub vorbeifuhr dachte er ein Pint waere nicht schlecht und hielt an. Dort traf er Enda Galvin. Phil meinte, obwohl er Enda schon laenger kannte haette er nicht gewusst, dass er der Sohn von John Galvin ist. Und waerend die beiden so an der Bar sassen meinte Enda, er haette da Musikequipment bei sich im Schuppen stehen und ob Phil nicht mal einen Blick darauf werfen wollte. Als Phil nachfragte was fuer ein Equipment und woher, meinte Enda es waeren Sachen, die sein Vater von einem Typ konfiszierte, der die Pubmiete nicht bezahlte. Als dann auch noch rauskam welcher Pub, war alles klar. Phil erzaehlte von mir, dass es mein Equipment sei und ich mit der ganzen Sache nichts zu tun haette. Daraufhin meinte Enda, dann ist ja alles ok und ich koennte mein Equipment wiederhaben.

Am naechsten Tag brachte Phil meine Anlage zu uns nach Hause. Alles war vorhanden und funktionierte. Die Anlage stand sechs Monate lang im Geraeteschuppen neben Enda Galvins Haus. Dort sei es zwar kalt aber trocken, meinte Phil.

Und jetzt kommt der Hit: Phil hatte den Clip nicht gesehen. Er glaubt auch nicht, dass die Galvins ihn gesehen haben. Vielmehr glaubt er, dass das Ganze ein Zufall war. Haetten die Galvins den Clip gesehen, waere meine Anlage nie wieder aufgetaucht. Vielmehr galubt er, dass sie mir den Finger gezeigt haetten und die Anlage irgendwo auf dem Muell gelandet waere. Als ich ihm sagte, dass ich Galvin jetzt bei den Eiern haette und ihn endlich verklagen koennte, schaute er mich nur unglaeubig an. Ich sollte doch froh sein mein Zeug endlich wieder zu haben. Er wuerde auf keinen Fall gegen Galvin vor Gericht aussagen. Schliesslich ist Barefield eine kleine Community und er (Phil) waere da nur hinzugezogen. Er will es sich nicht mit den Leuten dort verscherzen. Und ueberhaupt will er garnicht erwaehnt werden. Soviel zu We don't want to be involved! Fragt sich nur was passiert waere, wenn Enda das Equipment nicht rausgerueckt haette!

Ich galube an keinen Zufall. Natuerlich haben die Galvins den Clip gesehen und kalte Fuesse bekommen. Fuer solche Leute gibt es fast nichts schlimmeres als schlechte Publicity! ClareFM haetten sie vielleicht verklagt, bei Google sieht die Sache schon anders aus. Gott segne das Internet, kann ich da nur sagen.

Zum Schluss folgendes: die Behoerden, die Polizei und die Reichen hier stecken alle unter einer Decke. Sie sind korrupt, luegen und vertuschen. Diesbezueglich hat sich nichts geaendert. Jetzt, in Zeiten der Rezession ist es sogar noch schlimmer geworden. Ich habe gestern in der lane Michael Gallagher wiedergesehen und erzaehlte ihm davon, wo meine Anlage gefunden wurde. Er entschuldigte sich dafuer und sagte, dass er nichts haette beweisen koennen und wuenschte mir einen guten Tag.

Als kleiner Absacker noch ein aktueller Clip uber die Merchant Bar, die jetzt Barcode heisst:



Irrland ganz nah ...

Kleiner Nachtrag: Wer ist Phil?
Phil ist ein langjaehriger Freund, der 18 Jahre lang ein Musikgeschaeft in Ennis hatte und vor kurzem zu machen musste. Bei ihm ich habe ich meine Fohhn-Anlage gekauft. Er ist der alleinige Vertreiber fuer Fohhn-Equipment in Irrland.

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