Sonntag, 31. Dezember 2017

Jahresrückblick

2017 - Was war das denn für ein Jahr?! - mit Gerhard Wisnewski

End Of The Game

End Of The Game - Sting

The fox has done running
And the beast is at bay
We'd run them in circles
By the end of the day
They chased him through brambles
They chased him through the fields
They'd chased him for ever
But the fox would not yield

And some saw her shadow
On the crest of a hill
When the hounds were distracted
Away from the kill

One day we'll reach a great ocean
At the end of a pale afternoon
And we'll lay down our heads just like we were sleeping
And be towed by the drag of the moon

We ran through the forest
We ran through the streams
We ran through the heather
'Til we ran in our dreams

You were my lover
And I was your beau
We ran like the river
For what else did we know?

One day we'll reach a great ocean
At the end of a pale afternoon

The dogs are all worn out
And the horses are lame
The hunters and hunted
At the end of the game

Our love was a river
A wild mountain stream
In a tumbling fury
On the edge of a dream

They chased us through brambles
They chased us through fields
They'd chased us forever
But the heart would not yield

When the fox had done running
At the end of the day
I'm ready to answer
I'm ready to pay

And this rivers still running
And time will come soon
Carried to the great ocean
By the drag of the moon

The Shires



Wundervolle Anastacia



37 Grad: Schwarze Haut - Deutscher Pass





Samstag, 30. Dezember 2017

Komödiantenstadl

Man könnte darüber lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Eines ist sicher: die lachen über uns.

Zum Thema Völkerwanderung, DDR 2.0 und Plutokratie

Soweit ist es schon gekommen

Uneingeschränkte Solidarität mit Ken Jebsen

Freitag, 29. Dezember 2017

Bundeswarzen-Special

Zum Jahresende ein kleines "Die GRÜNEN - Best Of - Bundeswarzen-Special mit Claudia Roth". Damit wir nicht vergessen, wer da im Bundestag sitzt.

Donnerstag, 28. Dezember 2017

Liebe GEZ-Zahler



Liebe GEZ-Zahler, wusstet ihr, dass wir mit 8 Millarden Euro jährlich einen Apparat finanzieren, der uns mit Fehlinformationen versorgt? Wir zahlen die Gehälter und Pensionen all derer, die wir im Grunde genauso viel brauchen wie eine Frikadelle am Knie. Was würde wohl passieren, wenn wir alle aufhören würden zu zahlen? Denkt mal darüber nach.

Immer schön mit dem Strom

Was höre ich heute morgen in den Nachrichten? Die Frankfurter Eintracht will Fans ausschließen die AfD wählen. Die Eintracht hält die AfD für rechtspopulistisch, rassistisch, fremdenfeindlich etc. Das übliche Genöle über eine Partei, die die einzig wirkliche Opposition in diesem Lande darstellt und langsam aber sicher zur einer realen Bedrohung für die anderen Parteien geworden ist. Das AfD Bashing hält an, während andernorts Merkel weiterhin in den Himmel gelobt wird, obwohl sie im Grunde jeder zweite Deutsche nicht mehr haben will. Und während sich unsere Volksvertreter wieder mal eine jährliche Diätenerhöhung gegönnt haben, läuft in den Nachrichten die Parole "der deutschen Wirtschaft geht es so gut wie nie" (dank Merkel natürlich). Da wird auch nicht darüber diskutiert, warum unsere Politiker überhaupt soviel Geld brauchen, während z.B. im Pflegedienst sich die Leute für einen Appel und Ei den Buckel krumm arbeiten. Stattdessen diskutiert man scheinheilig über den Pflegenotstand und wundert sich, warum diesen Job keiner mehr machen will. Ich hätte da eine Lösung parat: gebt den Pflegekräften das Gehalt der Politiker und den Politikern das Gehalt der Pflegekräfte. Das wäre doch mal eine gerechte Umverteilung. Ich garantiere, dass binnen kürzester Zeit der Pflegenotstand gelöst wäre und niemand mehr in die Politik gehen würde (was ja auch kein großer Verlust wäre). Politiker auf Mindestlohn runterzusetzen wäre die einzig wirksame Maßnahme gegen den Größenwahn, der sich in letzten Jahren in dieser Berufsgruppe breit gemacht hat. Mal ganz abgesehen davon, dass ich Politiker für Psychopathen halte, die im Grunde genommen eingesperrt werden müssten (ausgenommen davon sind Mitglieder der AfD), amüsiert es mich täglich aufs neue mir die Bundestagsdebatten anzusehen. Ganz besonders hervorzuheben wären hier die Mienen und Reaktionen der o.g. Psyhopathen, wenn ihnen ein AfD Abgeordneter die Leviten liest.



Da wäre noch die Sache mit dem Fachkräftemangel, die uns suggerieren soll, dass der gemeine Deutsche einfach nur zu faul und zu blöd ist einen guten Job zu machen. Überall soll es an Fachkräften fehlen, doch gleichzeitig geht es der Wirtschaft so gut wie lange nicht mehr. Wie geht das? Wahrscheinlich sind es die "Fachkräfte" aus den Flüchtlingsstaaten, die für unseren Wohlstand arbeiten. So muss es sein. Da wird ein fünfzehnjähriges Mädchen von einem gleichaltrigen Afghanen erstochen, doch unsere Volkvertreter diskutieren weiterhin über den unbegrenzten Familiennachzug für Flüchtlinge. Schließlich will es Frau Merkel so und was Frau Merkel will, ist Gesetz.

Ich werde mir das Datum auf die Brust tätowieren lassen, wenn eines Tages irgendein deutscher Promi in irgendeiner Talkshow sich hinstellt und sagt Merkel ist Scheiße, die große Koalition ist Scheiße, unsere Volksvertreter sind Scheiße, statt immer nur auf der AfD rumzuhacken. Xavier Naidoo hat das ansatzweise gemacht und wurde dafür fast gekreuzigt.

Was die Frankfurter Eintracht angeht: drauf geschissen! Schließlich gibt es so etwas wie ein Wahlgeheimnis. Woher wollen die also wissen, wer was gewählt hat? Und überhaupt: ist diesen Arschgeigen jemals der Gedanke gekommen, dass man wählen kann wen man will? Schließlich leben wir in einer Demokratie, oder etwa nicht? Ich für meinen Teil, habe mir das letzte Eintracht Spiel angesehen. Der Verein ist für mich gestorben.



Mittwoch, 27. Dezember 2017

Jahresende


Bei Ausgrabungen in England fanden Archäologen jahrhundert alte, menschliche Skelette, die augenscheinlich alle eines gemeinsam hatten: starke Abnutzungserscheinungen am linken- bzw. rechten Schultergelenk. Man stellte fest, dass es Bogenschützen waren, die damals in irgendwelchen Kriegen gekämpft haben. In England gilt das Bogenschießen auch heute noch als Tradition und wird vielerorts nach wie vor praktiziert. Damals wurde jeder Bauer zum Bogenschießen verpflichtet. Bogenschützen waren ein wichtiger Bestandteil der königlichen Armee. Jeder Junge musste ab einem bestimmten Alter das Schießen mit Pfeil und Bogen üben. Dazu traf man sich z.B. Sonntags nach dem morgendlichen Gottesdienst und veranstaltete Wettbewerbe. Gute Bogenschützen benutzten schwere Langbögen mit einem Zuggewicht von über 100 lbs. Ein Pfeil, der mit so einem Bogen abgeschossen wurde, konnte eine Rüstung durchschlagen. Die heutigen Langbögen haben im Schnitt ein Zuggewicht von 35 lbs. Wer mit so einem Teil schon mal geschossen hat wird wissen, wie anstrengend das sein kann. Anfänger benutzen leichte Bögen mit 16 lbs, damit sie den Spaß am Üben nicht verlieren. Um einen 100 lbs Bogen zu spannen, braucht man unglaublich viel Übung, Kraft und Ausdauer. Man stelle sich vor wie die Jungs damals in einem Krieg geschossen haben. Das konnte sich über Tage oder Wochen hinziehen und blieb nicht ohne Folgen für den Organismus. Falls sie überlebten und alt wurden, waren Rücken, Schultern und Arme mehr oder weniger nicht mehr zu gebrauchen. Der menschliche Körper verträgt sehr viel aber irgendwann ist Schluss.

Gestern erfuhr ich, dass mein langjähriges Idol Steve Morse unter Arthritis leidet. Steve ist einer der weltbesten Gitarristen und mittlerweile auch schon in die Jahre gekommen. Er wurde durch seinen eigenwilligen Stil berühmt und spielt schon seit Jahren bei Deep Purple. Es wurden Gerüchte laut, dass eine Tour gecancelt werden musste, weil Steve unter starken Schmerzen leidet. Sein rechtes Handgelenk ist kaputt. Angeblich hat er dort überhaupt keinen Knorpel mehr und muss mit einem Handschuh spielen. Steve hat sein Leben lang geübt, gespielt, sich ständig verbessert und weiterentwickelt. Wie muss er sich jetzt wohl fühlen? Ich war ganz schön erschrocken als ich davon hörte.

Wir alle sind vergänglich und werden irgendwann zu Staub. Das ist der Lauf der Dinge. Ich selbst werde nächstes Jahr 55. All die Jahre sind vorübergegangen wie ein schöner, langer Sommer und oft blicke ich zurück mit Wehmut. In solchen Momenten frage ich mich, was ich hätte besser machen bzw. lieber lassen sollen. Obwohl ich weiß, dass ich daran nichts mehr ändern kann tun mir manche Dinge, die ich getan habe unendlich leid. Wenn ich ein gläubiger Mensch wäre, würde ich in die Kirche gehen, eine Kerze anzünden und um Vergebung bitten. Oder ich würde beichten. Doch ich gehe nicht in die Kirche. Jetzt stehe ich im Herbst meines Lebens und mir tun die Knochen weh. Manchmal, wenn ich morgens aufwache und mir nichts weh tut, bin ich überrascht. Ich treibe Sport, ernähre mich ausgewogen und bin ziemlich fit. Doch die Jahre fordern ihren Tribut. Der Winter kommt. Das weiß ich. Wenn es dann soweit ist und der Vorhang fällt, kann ich nur eines mitnehmen: Liebe. Liebe ist das Feuer, das in uns brennt. Liebe ist die Fackel in der Dunkelheit, die uns zum Licht führt. Daran glaube ich.

Ich wünsche euch allen ein gutes, neues Jahr.

AfD-Gattin kann nicht länger schweigen und macht ihrem Ärger Luft

Richtig gefährlich für ihn, Hendrik Hering und seinesgleichen, denn er weiß, dass ihnen die Felle davonschwimmen.

Sonntag, 24. Dezember 2017

AFD: Die Bürger wollen IHR Europa nicht!

Typisch Deutsch

Typisch Französisch, typisch Italienisch, typisch Griechisch. Doch was ist typisch Deutsch? Was ist Deutsch? Es wurde wahrscheinlich noch nie so viel darüber diskutiert wie zur Zeit. Warum eigentlich?





Sonntag, 17. Dezember 2017

Nenad Ptic - Heart Of Gold

It's party time!

Die deutschen Sozialdemokraten sind am Ende

Deutschland zum Jahreswechsel 2017: Die deutschen Sozialdemokraten sind am politischen Ende

Innovation at its best

Gestern war ich in einem Gitarrenladen und habe das hier gesehen: Furch Little Jane Travel Acoustic Guitar. In einem handlichen Rucksack, den man überall hin mitnehmen kann. Hammer! Unglaublich was es heutzutage alles gibt. Einfach nur genial.





Samstag, 16. Dezember 2017

Ken Jebsen

Statement von Ken Jebsen zur Verleihung des Kölner Karlspreises

Freitag, 15. Dezember 2017

Neo-Feudalismus

Der Neo-Feudalismus - Mit Dr. Josef A. Schmelzer


„Heute ist Demokratie Fassade der Plutokratie: weil die Völker nackte Plutokratie nicht dulden würden, wird ihnen die nominelle Macht überlassen, während die faktische Macht in den Händen der Plutokraten ruht. In republikanischen wie in monarchischen Demokratien sind die Staatsmänner Marionetten, die Kapitalisten Drahtzieher: sie diktieren die Richtlinien der Politik, sie beherrschen durch Ankauf der öffentlichen Meinung die Wähler, durch geschäftliche und gesellschaftliche Beziehungen die Minister. … Die Plutokratie von heute ist mächtiger als die Aristokratie von gestern: denn niemand steht über ihr als der Staat, der ihr Werkzeug und Helfershelfer ist.“
Coudenhove-Kalergi "Praktischer Idealismus“ Seite 39

Glyphosat

AfD - Stephan Protschka schmettert die Zwischenfragen von Künast und Göring-Eckardt ab

Schon etwas älter aber ...

Immer noch brandaktuell: Zum Thema Russlandboykott. Dirk Müller:"Wir Deutschen sind so blöd, dass uns die Schweine beißen!" - USA Russland Ukraine Gas

Donnerstag, 14. Dezember 2017

Mittwoch, 13. Dezember 2017

Neanderthal: Profile of a super predator

Ein kleiner Jahresrückblick *muahaha*

Heiliger Yücel, Diesel des Satans, Macron Freimaurer-Puppe? - Gerhard Wisnewski VVV'18



Gleichzeitig ein kleines Schmankerl aus der Welt unserer Volksvertreter: Bundestag beschließt Diäten-Erhöhung für Abgeordnete. Wann wird der deutsche Michel endlich kapieren, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht? Was muss noch alles passieren bis der Deutsche endlich begreift, dass er nach Strich und Faden verarscht wird? Die Antwort darauf werde ich wahrscheinlich nicht mehr erleben. Die ach-so-böse AfD hat sich entschieden gegen diese automatische Diätenerhöhung ausgesprochen und wird dafür ausgebuht. Zwischnrufe sind auch ständig zu hören. Soviel zum Thema "die böse AfD ruft immer dazwischen" etc. Claudia Roth hält es fast schon nicht mehr auf ihrem Stuhl. Ich frage mich, was macht sie überhaupt da? Ich dachte Schäuble wäre Bundestagspräsident. Es ist einfach nur unglaublich was hier abgeht ...



Steinigung in Bochum



Danke Fr. Merkel.
Zu einer anderen Steinigung ein etwas älterer Beitrag von Alice Weidel.




Sonntag, 10. Dezember 2017

Frauenpower

Deutschland zum Jahreswechsel 2017: Die modernen jungen Frauen wollen an die Macht – Frauenpower

Mittwoch, 6. Dezember 2017

Bernd Lucke stellt Mario Draghi einige Fragen zur EZB-Geldpolitik

Kleiner Tipp am Rande: lest die Kommentare zu diesem Video auf YouTube :))

Ein paar Gedanken am frühen Morgen

... zum Thema "Musik":

Da lese ich über den Niedergang der E-Gitarre. Auslöser dafür war ein Artikel der Washington Post Why my guitar gently weeps: The slow, secret death of the six-string electric and why you should care. Ein riesengroßer Aufreger im Netz bei allen Gitarristen. Es streiten sich die Gemüter darüber, ob das stimmt oder nicht. Teilweise musste ich lachen als z.B. der Eine oder Andere meinte, es wäre nicht so. Mal abgesehen davon, dass es z.Zt. wichtigere Dinge gibt als die E-Gitarre, zeigt dieses Palaver doch auf wunderbare Art und Weise mal wieder wie blöd doch viele Gitarristen sind. Unter allen musikmachenden Menschen sind Gitarristen wohl diejenigen, die all das vereinen, was man zum Musikmachen nicht braucht: Neid, Missgunst und Hass.

Das kommt wohl daher, dass die E-Gitarre ursprünglich ein Symbol für Freiheit & Revolution war und dass jeder Rock&Roller, der sich ein solches Teil umhängte den Heldenstatus für sich beanspruchte. Diese Zeiten sind schon lange vorbei und wenn ich mir heute die vielen Gitarristen auf YouTube ansehe, wie sie zuhause in ihren Wohnzimmern die Gitarren quälen, dann bestätigt das nur um so mehr meine Theorie, dass der Rock & Roll und seine Gitarrenhelden schon lange Schnee von gestern sind. Da hilft auch kein neues, revolutionäres Equipment. Genau das macht den heutigen Gitareros zu schaffen. Der R&R ist tot und es interessiert im Grunde keine Sau. Die neuen Helden sind DJ's, die zwar überhaupt kein Instrument spielen können, trotzdem aber bis zu 700.000 Dollar für einen Auftritt kassieren und die Menge begeistern. Das sind die neuen Helden. Es geht nicht mehr darum, ob man ein Instrument beherrscht und wunderbare Musik spielt, sondern wie man es fertig bringt mit Scheißmucke soviel wie möglich abzusahnen.

Und wenn ich dann noch das jüngste Interview mit Chris Norman lese, wo er sich selbst als Rock&Roller bezeichnet und sich zurecht über die heutige Musikszene mokiert, dann fällt mir garnix mehr ein: Chris Norman, der Sänger von Smokie ein Rock & Roller?! Muahahaaa !!! Natürlich hat er Recht, wenn er sagt, dass ihn mit der heutigen Musikindustrie nicht viel verbindet. Außer natürlich sein neuer Comeback-Versuch, mit dem er auf die alten Tage nochmal richtig absahnen will.

Aber hey, verglichen mit dem, was heute so läuft IST Chris Norman ein Rock&Roller.

Ich bin froh, dass ich mit dieser ganzen Mischpoke überhaupt nix am Hut habe. Hatte ich nie und werde ich auch nicht. Jedesmal, wenn ich mir eine Casting-Show ansehe tut es mir hinterher einfach nur leid. Die Musikindustrie kann mich kreuzweise.


Fortsetzung am nächsten Morgen:

Jetzt wird mir vielleicht jemand entgegen halten: "R&R never dies!" (Neil Young) blabla ... Aber ja doch, sage ich! Es ist garnicht so lange her, da wurde er noch künstlich am Leben erhalten. Heute ist R&R eine Mumie, die aus rein wirtschaftlichen Gründen gehegt, gepflegt und zur Schau gestellt wird. Schließlich gibt es da noch uns alte Säcke, die gerne in das Rock-Museum pilgern und uns die Nase am Schaukasten plattdrücken, damit wir noch einen Blick drauf werfen können bevor wir den Löffel abgeben. Denn wenn es uns nicht mehr gibt, wird R&R entgültig zu Grabe getragen. Davon bin ich überzeugt.

"Du bist aber negativ!" ist ein Spruch, den ich ab und zu mal höre. Natürlich bin ich negativ, denn es gibt überhaupt keinen Grund zu jubeln. Weder hier, noch in vielen anderen Bereichen des täglichen Lebens. Nicht, dass es mir nicht gut geht. Mir geht es blendend. Doch ich sehe was dort draußen passiert und weigere mich so zu tun, als ob alles in Butter wäre. Ist es nämlich nicht. Die sog. "positive Einstellung" überlasse ich daher anderen.

Doch zurück zum Thema: Es wurden noch nie so viele Gitarren gebaut wie heute. Ich frage mich, für was? Ich liebe Gitarren und könnte mir jeden Tag eine neue kaufen, doch wozu? Die Musikindustrie ist total im Arsch und das Geschäft mit Gitarren sowieso. Komischerweise redet niemand gerne darüber. Mittlerweile bekommt man bei Thoman Harley Benton-Gitarren fast geschenkt. Ich selber habe mir erst kürzlich eine Akustische für die Straße gekauft. Kostenpunkt: 189 Euro. Das Bundieren meiner alten Tanglewood hätte 250 Euro gekostet. Die Neue hat alles was ich brauche und ich liebe das Teil. Es ist meine Lieblingsklampfe. Ich hege und pflege sie genauso wie meine teuren. Eigentlich ist es die beste Gitarre, die ich jemals hatte. Für das Geld gab es früher nur Schrott. Wir jungen, ahnungslosen Anfänger haben uns damals eine teure Martin vom Mund abgespart und zig Tausende dafür hingelegt, damit der CEO besagter Firma mit einem Ferrari durch die Gegend fährt. Heute werden die Dinger in China und sonstwo produziert. Ähnlich wie bei Billigschuhen, die in Kalkutta von Kindern gemacht werden, die barfuß durch Chemikalien waten, sollte jeder für sich selbst entscheiden, ob er so etwas kauft oder nicht. Ich trage Markenschuhe, die mir gut tun. Aber die kosten auch nicht 3.000 Euro. Eine gute Fender- oder Gibson Gitarre dagegen schon. Die Billigen sind Scheiße und im Vergleich zu Harley Benton noch viel zu teuer. Und während besagten Firmen langsam aber sicher die Luft ausgeht, freut sich der hiesige Verbraucher und die Chinesen. Schließlich leben wir in einem kapitalistischen System, nicht wahr? Der Hersteller verlegt seine Produktion dorthin, wo es billiger ist und ich freue mich über meine günstige Harley Benton. Ich helfe den Chinesen und die wiederum helfen mir. Kann das Genöle darüber überhaupt nicht nachvollziehen. Welverbesserer sind die, die es sich leisten können. Ich kann es nicht.


Fortsetzung am übernächstem Morgen:

Zusammenfassend kann man sagen, dass wenn die weltweite Gitarrenproduktion sofort gestoppt würde,  es immer noch genügend Gitarren gäbe für den Rest der Menscheit bis ans Ende aller Tage. Trotzdem werden die Dinger weiterhin gebaut. Warum? Weil kaufen, kaufen, kaufen. Ähnlich wie bei Autos produziert man bis zum Sankt Nimmerleinstag, ob man es braucht oder nicht. Höher, schneller, weiter. Während alte Stars wie Eric Clapton ihre Gitarrensammlungen veräußern und den Erlös einem guten Zweck zukommen lassen, kaufen neue Stars wie Joe Bonamassa alte Gitarren und richten sich ihr eigenes Museum ein. Das Karussel dreht sich weiter in der Hoffnung, dass zwischendurch neuer Nachwuchs zusteigt. Ist ja auch gut so. Schließlich geht es hier auch um so etwas wie Musik und das ist immer noch besser als die Massenproduktion von Smartphones. Ich schraube mir meine E-Gitarren selber zusammen, sammle Effektpedale, kaufe günstige Akustikgitarren bei Thoman und verbessere ständig mein Equipment. Das gehört zu meinem Job als Profimucker und ist gleichzeitig mein Steckenpferd. Was soll ich auch sonst machen? Im Gegensatz zu früher versuche ich nicht soviel dafür auszugeben, was mir jedoch nicht immer gelingt.


Fortsetzung am nächsten Übermorgen:

Gestern abend hatte ich einen Gig in Wetzlar. Weil die A5 dicht war fuhr ich über den Feldberg nach Schmitten, Usingen und Butzbach bei Schneetreiben und vereisten Straßen. Ich habe zwei Stunden gebraucht. Zum Glück ist nix passiert. Ich schleppte fünf Koffer, zwei Gitarren und PA (Gesangsanlage) aus dem Auto, baute auf und später wieder ab. Allein das dauerte jeweils eine Stunde. Da stand ich also in der kleinen Kneipe am Eisenmarkt mit meinem ganzen Krempel auf einer klitzekleinen Bühne und spielte drei Stunden ohne Festgage nur für den Hut. Zwischendurch fragte ich mich immer wieder, wie bescheuert bin ich eigentlich? Ich hatte zwar einen geilen Sound aber der Aufwand war viel zu groß. Doch der Laden war voll, die Stimmung grandios. Seit zwei Jahren hatte ich keinen Auftritt mehr gespielt und wollte einfach mal wieder an die Front. Es war zwar Sau anstrengend aber irgendwie geil. Dafür lebe ich. Ich weiß zwar nicht wie lange noch aber wer weiß das schon?

Den gleichen Aufwand hatte ich bei meinen Gigs in Irrland. Als ich einmal im Temple Gate Hotel spielte, witzelte der Manager darüber: "Jesus, das sieht ja aus wie bei einem U2-Konzert!" Rationell gesehen macht das Ganze überhaupt keinen Sinn, doch ich mache es trotzdem. Es ist das ganze Paket: meine Backingtracks, die ich zuhause im Studio produziere, mein geiles Equipment, der geile Sound, das Publikum, die Show, mein Spiel. Wenn auch noch das Geld stimmen würde, wäre alles gut. Doch meistens stimmt das Geld nicht und wenn dann auch noch eines der Paketinhalte nicht stimmt, kann der Auftritt ganz schnell richtig Scheiße werden. Und trotzdem geht man immer wieder hin und macht es wieder. Ich glaube, das können nur eingefleischte Musiker verstehen und zeigt, wie bekloppt wir doch sind. Aber so isses halt. Solange ich atme und meinen Kadaver morgens aus dem Bett hieven kann, wird es wohl so weitergehen. Bis zum bitteren Ende.
Wind whistling
Snow glistening
We try not to
But we're all listening
"Lost in Innocence" by Michaela Remmel

In diesem Sinne ...