"Wer die AfD als „populistisch“ bezeichnet, hat nicht begriffen, wer in Deutschland diese Bezeichnung tatsächlich verdient: Nämlich das Berliner Parteienkartell. Am Pfingstwochenende waren in den Bahnhöfen und Zügen von Sylt bis Konstanz die ebenso absurden wie abstoßenden Folgen dieses politischen Populismus eindrucksvoll zu beobachten. Allerdings soll auch nicht verschwiegen werden, dass die dicht Leib an Leib gepresste Schafherde, die man nur ungern als Bürger bezeichnen möchte, genau die willfährige Masse ist, die bis auf weiteres dem Parteienkartell die Macht im Land sichern wird.
Wie lange sich diese Macht allerdings noch mit einem 9-Euro-Ticket, Tankrabatt oder Energiekostenhilfen störungsfrei aufrechterhalten lässt, ist ungewiss. Denn bei anhaltender hoher Inflation und den negativen materiellen Konsequenzen der Russland-Sanktionen ist der Zeitpunkt nicht allzu fern, an dem die Staatsmacht die wahre Lage nicht mehr überspielen, beschönigen und leugnen kann. Noch bei der Massenmigration 2015 ff. konnte dem Volk recht wirksam erzählt werden, es handle sich um „Menschlichkeit“ und „Wir schaffen das!“. Und bei Corona wurde gar noch viel erfolgreicher Angst und Chaos verbreitet, um die Menschen gefügig zu machen..
Doch bei den neuen materiellen Bedrohungen für viele Millionen Deutsche werden Beschwichtigungen und populistische Aktionen nicht auf Dauer helfen. Denn auch wenn gerade die jüngeren Jahrgänge angeblich meist nicht mehr wissen, was eine Inflationsquote ist – spüren werden sie und alle anderen deren Konsequenzen beim Konsumieren, bei den Mietkosten, bei den Abrechnungen für den Energieverbrauch, beim Reisen usw. Zwar wird der Machtblock samt seiner hörigen Medien nichts unversucht lassen, um den braven Untertanen Einschränkungen schmackhaft zu machen („Putin ist schuld“).
Helfen wird das letztlich nicht viel. Denn selbst schafsgeduldige Bundesbürger werden sich der unschönen Erkenntnis nicht verweigern können, dass sich ihre materielle Lage rapide verschlechtert und sogenannte „Entlastungen“ nur kurzfristig helfen. Welche Schlüsse die Deutschen daraus politisch ziehen, muss in den kommenden Jahren abgewartet werden. Jedenfalls ist Geldnot eines der ganz wenigen harten Themen, die nicht ideologisch mit Propaganda und Framing (wie „Sondervermögen Bundeswehr“) verkleistert werden können. Noch nicht mal im trügerisch wohlstandssatten Westen Deutschlands."
Wolfgang Hübner
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