Samstag, 23. Januar 2021

Netzfund: Die unendliche Geschichte

"Der Lockdown wird bis 14. Februar verlängert. Mindestens. Verschärfungen der Maßnahmen und fortgeführte Schulschließungen wahrscheinlich. Die wievielte Verlängerung ist das eigentlich?

Irgendwann Anfang 2020 tauchten sie auf. Experten. Zunächst war man sich in Fachkreisen sicher, die chinesische Pest sei ein regionales Problem. Kurz darauf wusste man - die in Deutschland aus unerfindlichen Gründen nicht vorrätigen Masken seien praktischerweise „gar nicht wirksam.“ Nur weniges später schwenkte man erneut in den enorm sendungsbewussten virologischen Beratergremien um. Auf Selbstgenähtes, Wollschal und Rollkragen. Und Ausgangssperren. Mit Hunderttausenden Toten sei wohl zu rechnen, hieß es nun in der ersten allgemeinen Verunsicherung der Wissenschaft. Vom derart beratschlagten Gesundheitsministerium wurden ebenso stillschweigend wie panisch Unmengen von zertifizierten Masken bestellt. Und als „Kosteeswaseswolle“ dann kostete was Zulieferer wollten, wurde kurzerhand nicht bezahlt. Die statistische Sterblichkeit indes zeigte, als der Winter vorbei war, allerdings eher eine gesteigerte Volksvitalität. Die Kurven flauten stetig ab und nun war man sich im „Hohen Virologischen Rat“ (© SKM) sicher, dass ein zweiter Lockdown "unvertretbar" und "sehr unwahrscheinlich" sei. Man „habe gelernt“ und riet nun dazu „Schulen und Kindergärten offen zu halten!“. Schließlich gäbe es keinerlei Anzeichen dafür, dass das Infektionsgeschehen dort irgendeine Rolle spielt.

Ende des Sommers war man restlos vom Gegenteil überzeugt. Immerhin – so tönte es öffentlichrechtlich und vielstimmig aus den Volksempfängern – würde die Zweitauflage des künstlichen Komas ihre Wirkung nicht verfehlen. Da sei man sich „relativ sicher“. Überaus generös wurde die "Rettung der Feiertage" als Beruhigungspille verabreicht. Viel blieb davon nicht übrig. Ein kreatives Böllerverbot, ein auf wundersame Weise herbeigerechneter Mobilitätskreis von exakt 15km und ein bundesweit verschärfter Shutdown bis zum 10. Januar. Als dieser Termin nahte und niedrigere Infektionszahlen gemeldet wurden, entdeckte man, dass zum avisierten Zeitpunkt der Hauptuntersuchung ja gar keine „belastbaren“ Ergebnisse vorliegen können. Den Ankauf der zum alleinigen Rettungsanker beschworenen Impfdosen hatte man indes listigerweise der in Beschaffungs- und Ausrüstungsfragen unerreichten Ursula von der Laien übertragen. Es kam wie es kommen musste. Zur Verfügung stehende Impfstoffe wurden in viel zu kleiner Menge, nicht zur Verfügung stehende, weil noch in den Testphasen steckende Vakzine dafür aber reichlich bestellt. Zentralzirkus wie man ihn kennt.

Kaum hat nun mit Chefapokalyptiker Lauterbach ein weiterer virulenter Experte nicht nur einen katastrophalen Merz sondern vor allem einen epidemiologisch katastrophalen März prognostiziert, sinken die Zahlen. Warum gerade jetzt, bleibt unklar. Es wird deutlich weniger getestet. Einen Überblick über die Altersstruktur und die Symptomatik aber gibt es nicht. Über die Rolle von Immunantworten und CT-Werten selbstverständlich auch nicht. Was nun? Wie begründet man beim Katastrophenschutz unter der Kuppel die nächste Verlängerung des Dornröschenschlafs? Die Veränderung des lange kolportierten Ziel-Inzidenzwertes von 50 auf 25 ist ja schon leichtfertig verschossen. Am Ende wird der noch in absehbarer Zeit erreicht. Dann ist guter Expertenrat teuer. Aber gemach - Durchgriffspolitiker neuerer Prägung sind findig. Schon ist die Initiative „Zero Covid“ aus dem Boden gestampft. Das Corona-Neutralisierungskommando mit der geforderten roten Null wird von ausgewiesenen und hochbezahlten Epidemiologen angeführt. Georg Restle und Margarete Stokowski. Und dann bleiben ja noch die plötzlich überall auftauchenden Mutationen. Hochinfektiös! 70fach gefährlicher als die herkömmliche Stachelkugel, wie der mathematisch begabte, designierte Kanzler Söder begeistert mitteilt. Oder so ähnlich.

Es folgt…logisch…Verlängerung. Die Verlängerung der Verlängerung. Und so prokrastiniert das Mutantenstadl zielsicher bis ins zeitliche und ökonomische Nirvana, statt endlich die Riskogruppen aus dem Infektionsspiel zu nehmen. Irgendwann ist Surrealität von Realität nicht mehr zu unterscheiden. Das wird selbst der Hartnäckigste unter den Covidioten irgendwann begreifen."


Autor: Rocco Burggraf

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