Jahre lang habe ich in Idstein Straßenmusik gemacht. Mit Anlage wohlgemerkt. Niemand hat es gestört. Vor nicht all zu langer Zeit hat die Stadt jedoch eine Genehmigung für Straßenmusik eingeführt, die ich letztes Jahr für das ganze Jahr bekommen habe. Dazu muss ich sagen, dass diese Genehmigung nichts kostet, was in heutiger Zeit schon fast an ein Wunder grenzt. In dieser "Sondernutzungserlaubnis zur Ausübung von Straßenmusik" steht u.a., dass man
1. nicht mit Anlage spielen darf
2. nach einer Stunde den Platz wechseln muss
3. an Sonn- und Feiertagen nicht spielen darf.
So weit, so gut. An keine dieser Regeln habe ich mich gehalten. Natürlich nicht. Das tue ich nie.
Irgendwann tauchte ein Ordnungshüter der Stadt auf und verlangte von mir, die Anlage auszuschalten. Ich weigerte mich. Das hatte Folgen. Jetzt, im neuen Jahr stellte ich per eMail einen neuen Antrag zur Sondernutzungserlaubnis und bekam stattdessen eine Einladung zum persönlichen Gespräch, welches genau heute um 11.00 Uhr stattfand. Im Grunde wollte ich überhaupt nicht hin gehen, weil ich aus Erfahrung weiß, was mich erwartet. Aber meine Neugier überwog.
Vor mir saßen also gleich zwei Mitarbeiter: die Chefin und der stellvertretende Chef. Ich fühlte mich geehrt. Man warf mir vor, ich hätte sämtliche Vorschriften missachtet, was ich auch offen zugab. Außerdem hätte ich mich (Zitat) "Aggressiv und beleidigend" gegenüber den Ordnungskräften der Stadt verhalten, was nicht zutrifft. Dass ich dann auch noch am Wochenende, Samstag und (Gott bewahre) am Sonntag !!! vor dem Eiskaffee und der Kneipe am alten Marktplatz, direkt vor dem Ordnungsamt gespielt habe, geht ja mal gar nicht! Normalerweise hätte es allein dafür schon mindestens 200 Euro Geldstrafe gegeben. Und außerdem hätte ich Leute auf meine Seite gezogen. Vorschriften dienen dem Schutz der Anwohner.
Kurzgefasst war das der Wortlaut. Ich merkte an, ich hätte niemanden beleidigt, geschweige denn angegriffen, sondern lediglich diskutiert. Schließlich leben wir ja in einer Demokratie und diskutieren dürfte man ja wohl noch. Doch meine Argumente taten nichts zur Sache, wie man mir sagte. Ich merkte auch an, dass man mir vielleicht eine Genehmigung geben könnte für das Spielen mit Anlage an Sonn- und Feiertagen, doch allgemeines Kopfschütteln war die Antwort. Als dann der stellvertretende Chef folgenden Satz losließ (Zitat): "Demokratie hat nichts mit diskutieren zu tun", stand ich auf verließ lachend den Raum. Später gingen mir folgende Fragen durch den Kopf:
Vor wem müssen die Anwohner denn eigentlich geschützt werden? Vor mir oder vor den beiden, die mir gerade gegenüber saßen? Ist es nicht erstaunlich, welches Demokratieverständnis bestimmte Leute heutzutage haben?
Oh ja, ich bin selber Schuld, dass ich nicht mehr in Idstein spielen darf. Schließlich habe ich mich nicht an die Regeln gehalten. Wie wahr! Und wäre ich ein wenig diplomatischer gewesen, hätte ich die Genehmigung bekommen. Doch lasst euch mal von Papa folgendes sagen:
So weit, so gut. An keine dieser Regeln habe ich mich gehalten. Natürlich nicht. Das tue ich nie.
Irgendwann tauchte ein Ordnungshüter der Stadt auf und verlangte von mir, die Anlage auszuschalten. Ich weigerte mich. Das hatte Folgen. Jetzt, im neuen Jahr stellte ich per eMail einen neuen Antrag zur Sondernutzungserlaubnis und bekam stattdessen eine Einladung zum persönlichen Gespräch, welches genau heute um 11.00 Uhr stattfand. Im Grunde wollte ich überhaupt nicht hin gehen, weil ich aus Erfahrung weiß, was mich erwartet. Aber meine Neugier überwog.
Vor mir saßen also gleich zwei Mitarbeiter: die Chefin und der stellvertretende Chef. Ich fühlte mich geehrt. Man warf mir vor, ich hätte sämtliche Vorschriften missachtet, was ich auch offen zugab. Außerdem hätte ich mich (Zitat) "Aggressiv und beleidigend" gegenüber den Ordnungskräften der Stadt verhalten, was nicht zutrifft. Dass ich dann auch noch am Wochenende, Samstag und (Gott bewahre) am Sonntag !!! vor dem Eiskaffee und der Kneipe am alten Marktplatz, direkt vor dem Ordnungsamt gespielt habe, geht ja mal gar nicht! Normalerweise hätte es allein dafür schon mindestens 200 Euro Geldstrafe gegeben. Und außerdem hätte ich Leute auf meine Seite gezogen. Vorschriften dienen dem Schutz der Anwohner.
Kurzgefasst war das der Wortlaut. Ich merkte an, ich hätte niemanden beleidigt, geschweige denn angegriffen, sondern lediglich diskutiert. Schließlich leben wir ja in einer Demokratie und diskutieren dürfte man ja wohl noch. Doch meine Argumente taten nichts zur Sache, wie man mir sagte. Ich merkte auch an, dass man mir vielleicht eine Genehmigung geben könnte für das Spielen mit Anlage an Sonn- und Feiertagen, doch allgemeines Kopfschütteln war die Antwort. Als dann der stellvertretende Chef folgenden Satz losließ (Zitat): "Demokratie hat nichts mit diskutieren zu tun", stand ich auf verließ lachend den Raum. Später gingen mir folgende Fragen durch den Kopf:
Vor wem müssen die Anwohner denn eigentlich geschützt werden? Vor mir oder vor den beiden, die mir gerade gegenüber saßen? Ist es nicht erstaunlich, welches Demokratieverständnis bestimmte Leute heutzutage haben?
Oh ja, ich bin selber Schuld, dass ich nicht mehr in Idstein spielen darf. Schließlich habe ich mich nicht an die Regeln gehalten. Wie wahr! Und wäre ich ein wenig diplomatischer gewesen, hätte ich die Genehmigung bekommen. Doch lasst euch mal von Papa folgendes sagen:
Ich mach das jetzt mein ganzes Leben lang und hätte ich mich immer an alle Regeln gehalten, wäre ich schon längst weg vom Fenster. So einfach ist das. Und außerdem bin ich kein Scheiß Diplomat!
Laut einem alten Gesetz, welches noch aus der Zeit der Bauernkriege stammt, ist Straßenmusik Deutschlandweit verboten. Das bekommt man vor allem in Bayern oft zu hören. Straßenmusik wird aber vielerorts geduldet. Natürlich mit Auflagen und Vorschriften, die von Stadt zu Stadt unterschiedlich ausfallen können. Genauso wird geduldet, dass mit Anlage, also in voller Montur (wie ich es gerne bezeichne) gespielt wird. Auch von Stadt zu Stadt unterschiedlich. Deshalb muss man es austesten und sehen, wie weit man kommt. So läuft das.
Dass sich nun nach so vielen Jahren in Idstein irgendwelche Ordnungsfuzzies darüber aufregen, wundert mich überhaupt nicht. Bei allem Toleranz-Gelaber, Regenbogenfarben-, Sonnenblümchen- und GRÜN-Gedöns, sitzen da Leute, die genau das Gegenteil von dem tun, was sie allgemein von sich geben. Und das ist nicht nur in Idstein so. Wein trinken, Wasser predigen. Da heißt es u.a. man will die Innenstadt und Fußgängerzone beleben. Dass ich nicht lache. Das einzige was belebt wird, ist deren berufliche Sicherheit und Karriere in einer Institution, die vom Steuerzahler finanziert wird. Mit einfachen Worten: solche Kandidaten braucht kein Mensch und trotzdem sind sie da und machen anderen das Leben schwer.
Doch das letzte Wort in dieser Sache ist noch nicht gesprochen, denn Papa kommt wieder. Da können die einen drauf lassen. Wenn ich es mir recht überlege, müssten die mir Geld dafür bezahlen, dass ich dort spiele. Vor Corona wurde im Sommer eine Bühne auf dem Marktplatz in Idstein aufgebaut, wo jeden Donnerstag Bands spielten. Das kostet natürlich Geld. Ich dagegen koste die Stadt keinen Cent, sorge für gute Atmosphäre und ein besseres Stadtbild, darf aber wegen irgendwelcher Vorschriften nicht mehr spielen. Stattdessen sitzen da irgendwelche Quetschkomodenquäler, die den Leuten mächtig auf den Sack gehen. Die dürfen spielen. Multi-Kulti, sag ich da nur.
Vielleicht sollte man einfach mal die Idsteiner fragen, wie sie darüber denken ...
Fortsetzung folgt.
Wenn du zu blöd bist dich an die Regeln zu halten haben die Idsteiner recht dir die Erlaubnis dort zu spielen zu entziehen.
AntwortenLöschenEs muss auch so Blöde wie dich geben, die alle Regeln befolgen. Und es werden immer mehr :)
AntwortenLöschen