Sonntag, 24. Juli 2011

Was gibet neues?

Eigentlich nicht viel. Nachdem sich der Umzugsstress gelegt hat, ist der normale Alltag wieder eingekehrt. Wir haben ein Platzproblem und wissen nicht wohin mit dem ganzen Krempel, der sich in drei Jahren Oakleigh Wood angesammelt hat. Zum Glück habe ich mein Laufband verkauft. Ich musste es in einem Möbelladen zwischenlagern, sonst hätte ich es in den Garten Stellen müssen. Da wir keine Gartenhütte haben steht jetzt dort ein Zelt mit Gartenmöbeln und Rasenmäher. Laut unseren Nachbarn wurde der Rasen noch nie gemäht. Ich musste ihn regelrecht entrümpeln bevor es ans Mähen ging. Hätte mich nicht gewundert, wenn ich eine Bombe aus dem zweiten Weltkrieg gefunden hätte!

Das Wetter ist seit letzter Woche besser geworden, d.h. keine Sturmböen und strömender Regen. Im Moment wenigstens. Habe die ganze Woche über gespielt. Die Einnahmen werden immer bescheidener. Die Rechnungen stapeln sich. Der Umzug hat ein großes Loch in unsere bescheidene Haushaltskasse gerissen. Mit einfachen Worten: wir sind wieder total pleite. Nicht das erste Mal. Haben da schon eine gewisse Übung drin. Erinnert mich an die Zeit zwischen 2000 und 2003, als ich meine Umschulung gemacht habe und wir zu Fuß oder mit Fahrrad die schweren Einkaufstaschen schleppen mussten. Ich hatte gerade mal einen Euro in der Tasche.

Jetzt ist es wieder genau so!

Doch diesmal sind wir in Irland, wo es fast jedem so geht. Ist in gewisser Weise tröstlich. Vor ein paar Tagen fragte ich meinen Kumpel Phil, der ein Musikgeschäft betreibt:

"Was machen wir, wenn garnix mehr geht, wenn wir überhaupt kein Geld mehr verdienen?"

Seine Antwort war recht simpel: "Darüber mache ich mir erst Gedanken, wenns soweit ist."

Das umschreibt auf einfache Art und Weise die Mentalität der Iren. Zerbrich dir nicht den Kopf über etwas, das noch nicht ist. Phil besitzt ein großes Haus mit entsprechendem Grundstück, einen fahrbaren Rasenmäher, eine Einbauküche im Wert von über €20.000 ... und ist ebenfalls total pleite. Er arbeitet wie ein Tier, weiß aber manchmal trotzdem nicht wie er seine Mortgage bezahlen soll. Er selbst sagt, dass es ihm nicht viel besser geht wie mir.

Vor ein paar Wochen unterhielt ich mich mit meinem alten Freund Dieter am Telefon. Irgendwann fragte er mich nach meinem Plan. Ich müsste doch irgendeinen Plan haben, meinte er.

Mein Plan ist im Moment wieder auf einen grünen Zweig zu kommen, damit wir uns entgültig von dieser Insel verabschieden können.

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