Donnerstag, 9. Mai 2013

Freie Presse in Irrland

Foto: Dublin Gazette Newspapers

Auf dem Bild zu sehen ist Tommy Morris, ein politischer Berater des Fine Gael Politikers Derek Keating, wie er in einem Zeitungsladen saemtliche Ausgaben der Lucan Gazette aus den Staendern entfernt. Das passierte insgesammt in drei Geschaeften und wurde von Ueberwachungskammeras aufgenommen. Es wird vermutet, dass insgesammt 3.000 Ausgaben verschwunden sind.

In der front-page-story ging es darum, wie Keating bei dem Ausbau einer Schule seine Finger im Spiel hatte. Er wurde darin kritisiert, wie er dieses Projekt initiert und geleitet hat. Um was es genau dabei geht, weiss ich nicht. Ist auch nicht der Punkt. Wichtig ist die Tatsache, dass der Berater (!) eines Politikers einer demokratischen Partei einfach mal so entscheidet in die Pressefreiheit eines Landes einzugreifen. Und das auf die banalste Art und Weise! Sowas passiert normalerweise in irgendwelchen Diktaturen in Suedamerika oder sonstwo auf der Welt. Am wenigsten erwartet man es jedoch in Europa. Doch in Irrland ist alles moeglich.

Die Oeffentlichkeit ist entsetzt und die Polizei ermittelt. Keating ordnete eine interne Untersuchung an.

Ist es nicht erstaunlich, wie Mitglieder dafuer sorgen, den Ruf ihrer eigenen Partei zu schaedigen? Vor kurzem Peter Mathews mit seinem clumsy statement und jetzt das! Ist wie eine schwarze Komoedie oder einfach nur der taegliche Wahnsinn in Irrland.

Nachtrag: eben beim Gassigehen hab ich mir ueberlegt, wie das wohl abgelaufen ist. Da kommt der Typ in den Laden und sagt: Ich bin Tommy Morris von der Fine Gael und beschlagnahme jetzt die Lucan Gazette ... oder wie?! Wenn ich der Ladeninhaber waere, wuerde ich ihm dermassen in den Arsch treten, dass er fuer die naechsten paar Wochen nicht mehr scheissen koennte!

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