Freitag, 19. Mai 2017

Neues Leben

Ich habe ein neues Leben begonnen und habe es garnicht bemerkt. Liegt u.a. daran, dass ich zu sehr in alten Erinnerungen schwelge. Ich hänge an ihnen fest. Doch das ändert sich so langsam. Wie sagen die Budhisten:
Die Vergangenheit ist tot, die Zukunft noch nicht geboren. Das einzige was zählt, ist die Gegenwart.
Was ich im Moment tue, ist Vergengenheitsbewältigung. Ich gehe deswegen in Therapie. Auch meine neue Lebenspartnerin hilft mir dabei.

Ich bin bei Facebook ausgestiegen und habe mich z.T. von einigen alten Freunden getrennt Der Grund dafür liegt darin, dass ich immer zu viel Zeit im Internet verbracht habe. Der Kontakt zu Freunden fand nur noch dort statt. Doch im richtigen Leben habe ich sie kaum noch gesehen. Viele der FB-Freunde kannte ich überhaupt nicht. Da hatte ich einfach keine Lust mehr drauf.

Schon seit einiger Zeit versuche ich wieder mit Leuten Musik zu machen. Deshalb gehe ich oft zu Sessions. Gestern war ich bei einer, die richtig gut war. Wie in alten Zeiten. Man muss dazu sagen, dass Musik-Sessions heutzutage anders ablaufen als früher. Sie sind straff organisiert. Da gibt es die Hausband, die den ganzen Abend auf der Bühne steht. Als Außenstehender hat man die Möglichkeit drei, vier Nummern mit zu spielen und das war's dann. Die meiste Zeit hängt man nur rum und wartet, dass man vielleicht wieder mal dran kommt. Bei einigen Sessions sind es immer die gleichen Leute, die immerweider das Gleiche spielen. Selten wird auch mal was anderes gespielt, d.h. verschiedene Musikstile und nicht nur immerwieder Blues oder zum tausendsten mal "Easy like sunday morning" oder "Long train running". Die Session gestern hatte ihre angenehmen Überraschungsmomente. Wir spielten "Falsom prison Blues" von Johnny Cash. Eine schnelle Countrynummer. Oder "Hard to handle" von den Black Crowes. Das war geil!

Mein Leben findet jetzt woanders statt. Neue Partnerin, neue Freunde, neues Umfeld. Neues Glück. Manchmal muss man sich von gewissen Dingen trennen, um einen neuen Lebensweg zu beschreiten. Das tut zwar weh, ist aber auch ein Neuanfang. Manchmal ist Veränderung der einzige Weg, um weiter zu kommen. 

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