Ein paar Schmankerl aus dem täglichen Irrenhaus:
Die letzten Tage waren sehr kalt. Da ging es runter bis auf -10 Grad Celsius. Trockene Kälte ohne Schnee. Der Ententeich bei uns im Tal fror zu und sofort waren ein paar Schlittschuhläufer unterwegs. Am nächsten Tag fuhr dann eine Polizeistreife vorbei und forderte die Leute auf, die Eisfläche sofort zu räumen. Meine Freundin stand ein paar Meter daneben, die Hunde liefen frei herum als plötzlich ein kleiner Junge vor ihr stand und meinte, hier wäre Leinenpflicht. Später in der Fußgängerzone wurde sie von einem Ehepaar mit Kindern aufgefordert eine Maske zu tragen. Als sie ablehnte wurde gedroht sie beim Ordnungsamt anzuzeigen.
Die letzten fünf Tage stand ich bei uns in der Fußgängerzone und habe gespielt. Am Samstag bauten einige Parteien ihre Stände auf, darunter die FDP und AfD. Die AfD stand da mit dem Slogan "Wer Grün wählt, bekommt Rot". Gefiel mir. Zwischendurch fuhr immer mal wieder eine Polizeistreife durch die Fußgängerzone. Später parkten sie unweit von uns und beobachteten das Geschehen aus dem Auto. In der Fußgängerzone herrscht Maskenpflicht. Ich stehe da mit einer Strumpfhose vor meinem Gesicht. Auch gut. Plötzlich kommt ein Bekannter mit roter Wollmütze daher ohne Maske. Wir unterhalten uns. Es dauert nicht lange, da meldet sich die Polizeistreife über Lautsprecher: "In der Fußgängerzone muss eine Maske getragen werden!" Der Bekannte reagiert nicht. Nächste Durchsage: "Der Herr mit der roten Kopfbedeckung bitte Maske aufsetzen!" Als er immer noch nicht reagiert, steigen die Beamten aus und kommen auf uns zu.
"Sie müssen eine Maske aufsetzen" meint der Polizist
"Nein, muss ich nicht" erwidert der Bekannte.
Daraufhin erfolgt eine Überprüfung der Personalien. Der Bekannte bekommt einen Strafzettel ausgehändigt. Die Beamten gehen zurück zu ihrem Auto und der Bekannte steht noch seelenruhig da. Wir reden noch ein Weilchen. Zwischendurch trinke ich meinen Tee aus der Thermoskanne und beobachte, wie einer von der FDP in seine Stulle beißt und sich dabei mit dem Rücken zur Polizei dreht.
Am Sonntag Nachmittag stehe ich wieder in der Fußgängerzone. Es ist die Hölle los. Viele Wochenendbesucher. Die meisten ohne Maske. Auch ich ziehe meine Strumpfhose vom Gesicht und fühle mich dabei irgendwie nackt. Nach fünf Tagen gehört das Ding einfach dazu wie die Mütze auf meinem Kopf. Ich fange an zu grübeln und stelle mir nicht zum ersten mal die Frage: was läuft hier eigentlich?
Es gab und gibt immer noch Seuchen, wo die Toten auf den Straßen liegen, wie z.B. bei Ebola in Westafrika. Das ist eine reale Bedrohung, die man mit eigenen Augen vor Ort sehen kann. Da gibt es überfüllte, isolierte Krankenstationen, Massengräber und Leute in Schutzanzügen. Die Menschen dort haben Angst und das zurecht. Bei Corona reichen dagegen Zahlen und Statistiken. Jeden Tag werden wir mit neuen Hiobsbotschaften seitens der Medien regelrecht erschlagen. Wer das glaubt, bekommt natürlich Angst. Ich glaube das schon lange nicht mehr. Zwei Wochen nach dem ersten Lockdown im vergangenem Jahr hab ich es ihnen nicht mehr abgekauft. Trotzdem habe ich mich an die Gesichtswindel, an den Maulkorb gewöhnt. Ich kann mir kaum noch vorstellen so wie früher in ein Restaurant gehen, mich hin zu setzen und mein Essen zu bestellen. Einfach so ohne Vorbestellung, Maske, Abstandsregeln etc.
Und genau das ist das perfide: man gewöhnt sich daran! Man gewöhnt sich an die größte Verarschung, obwohl man selber weiß, dass es die größte Verarschung ist. Das macht mir Sorge und nicht dieser Grippevirus, denn eines ist klar: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Er gewöhnt sich an alles!
Montag, 15. Februar 2021
Der Wahnsinn schreitet voran
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.