Samstag, 28. April 2018

Der vergangene Tag

Es gibt Tage, die sind toll. Es gibt Tage, die sind Scheisse. Dann gibt es die langweiligen, normalen, business as usual Tage. Oder es gibt die komischen, merkwürdigen Tage, die manchmal aber auch ein Glücksfall sind. So wie gestern. Also nicht, dass ich im Lotto gewonnen hätte oder so. Es begann erstmal ganz gut. Ich machte mich früh auf den Weg nach Groß Umstadt. Von uns sind es ung. 6o km bis dorthin und ich war schon fast da, als mein Handy klingelte. Meine Freundin war dran:

"Schatz wo bist du?"
"Ich bin fast da. Wieso?"
"Ei, deine Gitarre steht noch hier!"

Und tatsächlich, ich hatte vergessen meine Gitarre mitzunehmen! Das ist mir vor Jahren bei einem Gig passiert. Ich spielte damals im Irish Pub Bergen Enkheim, baute meinen Krempel auf und merkte erst als ich loslegen wollte, dass ich meine Gitarre zuhause gelassen hatte. Ein Bekannter, der in der Nähe wohnte lieh mir seine und der Abend war gerettet. Damals dachte ich, das würde mir nie wieder passieren. Bis gestern. In Groß Umstadt gibt es keinen Freund und auch sonst keine Chance irgendwie an eine Gitarre ranzukommen, zumal ich das erste mal überhaupt dort hinfuhr. Also blieb mir nix anderes übrig, als wieder nach hause zu fahren. Doch da ich nun schon mal da war, wollte ich mir die Stadt mal ansehen. Ich lief Richtung Marktplatz, auf der Suche nach einer Fußgängerzone. Doch die gibt es nicht. Also lief ich durch die Altstadtgassen auf der Suche nach einem Bäcker, wo ich mir einen Kaffe für die Rückfahrt holen wollte. Stadttdessen blieb ich vor dem Schaufenster eines Radiogeschäfts stehen. Da war ein schönes Notebook für sage und schreibe 199 Euro im Angebot. Ich las mir die Features durch und ging ohne lange zu überlegen hinein und kaufte das Ding. Ich hatte ja noch nicht mal genug Bargeld dabei, dafür aber meine Bankkarte, die ich bis dahin noch nie zum Einkaufen oder Geldabheben benutzt habe. Ich wusste die PIN-Nummer garnicht. Wie ich also da stehe und überlege erscheint sie mir plötzlich vor meinem inneren Auge. Ich tippe sie ein und siehe da, es funktionierte! In der Zwischenzeit hatte ich am Tresen das Notebook angeschlossen und komplett eingerichtet. Die Verkäuferin druckte mir die Garantie aus und das wars.

Auf dem Weg nach Hause fuhr ich eine andere Strecke und entdeckte dabei, dass diese viel kurzer war als die, die ich vorher fuhr. Wenn ich also das nächste mal nach Dieburg oder Groß Umstadt fahren will, weiß ich Bescheid. Der Vormittag war schon fast rum und ich überlegte, wo ich nachmittags noch spielen konnte. Natürlich nur bei uns zuhause in der Fußgängerzone. Um 14.30 Uhr stand ich dort und spielte drei Stunden. Somit war der Tag nicht ganz verloren, zumal das Wetter auch super war.

Abends saß ich dann an meinem neuen Notebook und entdeckte, dass das Netzteil nicht funktionierte. Ich konnte das Ding also garnicht aufladen. Ärgerlich! Trotzdem war es irgendwie ein guter Tag. Manchmal ist das so und der einzige Grund, warum ich nach Groß Umstadt gefahren bin war, mir ein schönes Notebook zu kaufen. Immerhin ...

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