Montag, 28. November 2011

Heizöl

... ist der andere Dauerbrenner in Irrland. Dabei verhält es sich bei den meisten Häusern folgendermaßen:

Die Ölbrenner stehen entweder im Haus oder außerhalb. Egal wie, der Knackpunkt ist der Auspuff! In unserem ersten Haus, das wir bewohnten stand der Ölbrenner im Stauraum, direkt neben der Küche. Das Auspuffrohr ging gleich neben dem Brenner durch die Wand nach außen. Der Hit an der ganzen Sache ist, dass die Abgase ung. 1.50m über dem Boden in die Luft geblasen werden, während gleichzeitig an gleicher Stelle Frischluft angesaugt wird, damit der Brenner überhaupt läuft. Beudeutet, dass wenn man draußen in der Nähe steht, das Zeug voll einatmet.

Doch dann passiert noch was anderes. Wenn der Wind z.B. die Abgase direkt wieder durch die Frischluftzufuhr hineinbläst (was ziemlich oft passiert), geht der Brenner mit der Zeit kaputt, da er von innen verrußt. Gleichzeitig hat man die Abgase im Haus! So geschehen im ersten Haus. Manchmal dachten wir, wir hatten ein Auto mit laufendem Motor im Raum neben an. Der Gestank war nicht zu ertragen.

Im zweiten Haus stand der Brenner ebenfalls drinnen. Ich zog sicherheitshalber den Schlauch von der Frischluftzufuhr am Gerät ab. So saugte der Brenner seine Luft aus dem Raum und nicht von draußen. Es funktionierte. Wir hatten keine Abgase im Haus.

Idealerweise steht so ein Brenner draußen im Verschlag. Trotzdem hat man nach wie vor das Problem mit den Abgasen und dem Ruß. Früher oder später macht jeder Brenner die Grätsche.

Jetzt wird mancheiner sagen: bau doch einen Schornstein und die Abgase werden nach oben abgeleitet während weiter unten die Luft angesaugt wird. Das gibt es auch und kostet nicht viel. Das Problem hierbei ist jedoch, dass sich im Schornstein so eine Art Kondenzflüssigkeit bildet, die dann zurück in den Brenner sickert. Zack, geht das Ding wieder kaputt.

Das Ganze kann unter Unständen ziemlich ätzend werden und wenn man keinen guten Klempner kennt, hat man ein Problem. Da wird bei einer Reparatur schon mal das ganze Teil auseinandergenommen und neue Ersatzteile eingebaut. Die Kosten dafür gehen in die Hunderte! Manchmal ist nix mehr zu machen und ein neuer Brenner muß her. Die neuen Geräte arbeiten besser, sind aber auch teurer. Nicht jeder Hausbesitzer ist bereit soviel Geld auszugeben und man nutzt das alte Teil so lang es nur geht.

Unser jetziges Haus schießt jedoch alles bisher dagewesene ab: der Brenner steht draußen an der Küchenseite unter dem Fenster ... nackt den Witterungsverhältnissen ausgesetzt! Das Ding steht sozusagen schutzlos im Regen!! Als wir einzogen war's kaputt. Der Öltank steht ein paar Meter weiter. Da fehlte wiederum die Verschlusskappe und es regnete hinein! Sobald der Brenner Wasser statt Öl ansaugt, ist er hinüber! Bevor ich nicht das Wasser aus dem Tank bekomme, können wir nicht heizen.

Ihr lieben, deutschen Irrlandfreunde da draußen. Ihr Träumer. Lasst euch vom lieben Nenad folgendes sagen: in diesem Land ist sogut wie alles wrong, stupid and fucked up! Ich könnte zig Beispiele aufführen ... und das werd ich auch. Natürlich werden die meisten von euch sagen, dass das völliger Unsinn ist und an den Haaren herbeigezogen. Is' ja klar. Die meisten von euch kommen hierher, laufen ein bisschen rum, haben im Grunde sogut wie nix gesehen und hauen dann wieder ab. Ist ja auch nicht weiter tragisch. Absurd wirds allerdings wenn irgendso ein Arschloch durch die Gegend wandert und den Leuten einen Scheiß vormacht, von wegen die Weiten der irischen Landschaft, die frische Luft blablabla. Ein Touristenverführer sozusagen. Fuck this ... das ist nicht die Realität!

Und welches Arschloch hat denn den Spruch "Irland, die grüne Insel" erfunden?! Dafür müsste man ihm oder ihr stundenlang in den Arsch treten! Bullshit ...

5 Kommentare:

  1. Ich kann mich an Zeiten erinnern, das musste ich als Kind mit einer großen Kanne in den Keller hinab und mit der Handpumpe Öl aus dem Heizöltank zapfen. Mit der Kanne dann wieder in den 3ten Stock hoch, wobei auf jeder Etage und jedem Zwischenstock eine Verschnaufpause eingelegt werden musste. In der Diele der Wohnung wurde dann der Ölofen befüllt, der dann 3 Zimmer heizte ... bzw heizen sollte. Die Diele wurde im Winter tropisch warm, die Zimmer feucht-kalt, das Bad war ein Eiskeller. Obwohl, "Bad" konnte man das nicht nennen ... eher Waschraum ... Toilette auf dem Zwischenstock im Treppenhaus ... Badewanne in der Waschküche im Keller. Wenn Mutter Kopfschmerzen bekam, dann musste der Ofen entrußt werden ... ein besseres "Messgerät" für Kohlenmonoxyd als Mutter gab es nicht. Viktorianisch, die Wohnverhältnisse.

    Ich erinnere mich noch genau an den (für mich damals) massiven Ofen in der Diele. Der Dielenboden war aus groben Holz, nur der Ofen stand auf einer Steinplatte. Daneben ein Eimer mit Sand, damit verschüttetes Öl gebunden und aufgenommen werden konnte. Und Mutter war ständig am Scheuern, damit der Boden nicht fleckig aussah ... was aber nicht vermeidbar war.

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  2. Das ist bei alten Häusern gerade hier immer noch so. Was ich nicht verstehe: in Deutschland gibt es doch auch Ölheizungen. Wir wohnten in einem Haus auf dem Land das hatte einen riesen Brenner im Keller und zwei getrennte Öltanks mit insgesammt 8.000 Liter Öl! Im Vergleich zu hier haben wir damals in Deutschland nichts von den Abgasen oder verrußten Brennern mitbekommen. Alles lief einwandfrei. Warum eigentlich?

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  3. Vermutlich weil es in Deutschland schon immer strikte Auflagen gab, sehe Dir mal die "Macht" eines Bezirksschornsteinfegers an. Der kann die Begehung / Besichtigung / Abgasmessung notfalls mit Hilfe der Polizei durchsetzen.

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  4. Hallo und vielen Dank für den tollen Artikel zum Heizöl. Ich denke Heizöl wird uns länger treu bleiben als wir heute noch glauben.

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    1. Ja Michaela, das denke ich auch. Zumindest in Irrland ...

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